Losung: Der HERR spricht: Wen hast du gescheut und gefürchtet, dass du
treulos wurdest und nicht an mich dachtest? Jesaja 57,11
Lehrtext: Petrus dachte an das Wort, das Jesus zu ihm
gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging
hinaus und weinte bitterlich. Matthäus 26,75
Liebe Leserin, lieber Leser,
was fürchten Menschen am meisten? Ganz einfach, andere
Menschen. Und damit meine ich noch nicht einmal irgendwelche finsteren
Gestalten aus der islamistischen Terrorszene oder rechtsradikale Schläger und
Totschläger. Damit meine ich die mehr oder weniger netten Kollegen, Freunde,
Nachbarn oder sogar Familienmitglieder. Solange du unbedingt dazugehören
willst, solange du dich vor deren Meinung und Kritik fürchtest, solange du
denkst: ‚Was sagen denn die Leute, wenn ich dies oder jenes tue?‘, solange bist
du ihre Geisel, haben sie dich in ihrer Gewalt, bestimmen sie über dich, über
das was du denkst und wie du lebst. Übertreibe ich? Entscheide selbst!
Es gehört inzwischen in unserer Gesellschaft schon Mut dazu,
sich als gläubiger Christ zu outen, sich zu Gott und Jesus zu bekennen. Da kann
es sein, dass du schnell komisch angeschaut wirst und sie hinter deinem Rücken
tuscheln: ‚Da schau her, dieser Frömmler!‘ Da kann es sein, dass man den Umgang
mit dir meidet, weil du anders bist, weil du nicht bei jedem dreckigen Witz mitlachst,
weil du über andere nicht mitlästerst, weil du ein Herz für Flüchtlinge hast
und Gottesdienste besuchst. Da kann es sein, dass es um dich einsam wird.
Da kann es aber auch sein, dass du unter Christen neue
Freunde gewinnst, Menschen, die dir gut tun, bei denen du dich wohl fühlst,
weil du spürst: ‚Ich muss mich nicht mehr verleugnen und verbiegen. Ich muss
nicht mehr bei Dinge mitmachen, die mir zuwider sind. Ich darf ich selbst
sein.‘
Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir als Christen
nicht mehr und noch nicht Repressalien zu befürchten haben. Niemand verfolgt
uns derzeit, niemand trachtet uns nach dem Leben wie auf den Malediven, im
Irak, in Syrien oder in Nigeria. Das war bei Petrus schon anders. Er musste um
sein Leben fürchten und hat deshalb nicht zugegeben, dass er zu Jesus gehört,
einer seiner Jünger ist (Lehrtext). Ich weiß nicht, wie ich mich in seiner Lage
verhalten hätte. Deshalb hüte ich mich, Petrus zu verurteilen. Ich weiß aber,
dass mir mein Glaube hilft, mich vor anderen immer weniger zu fürchten, haben
sie in unserer Gesellschaft auch noch so ein hohes Ansehen. Ich will Gott, ich
will Jesus treu sein und bleiben, damit ich auch mir selbst treu bleiben kann.
Gebet: Herr, ich bitte dich für alle Brüder und
Schwestern im Glauben, die jetzt deinetwegen Nachteile in Kauf nehmen müssen und
leiden. Stärke du sie mit deiner Gegenwart, beschütze sie und befreie sie von
den Mächten der Finsternis. Mich selbst aber stärke im Glauben an dich, dass
ich dir in guten und in bösen Tagen treu bleiben kann. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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