Freitag, 26. September 2025

Einer von zehn hl

Lehrtext: Einer aber unter den zehn aussätzigen Männern, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme. Lukas 17,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

Viel „Weh und Ach“ – laut wie leise – wenn es einem selbst schlecht geht. Keiner Rede wert, wenn es einem gut geht. Denn das ist normal. Das erwartet man vom Leben oder von Gott. So ist das zu allen Zeiten.

Aber vielleicht ist ja auch heute wenigstens einer von zehn dankbar, wenn es ihm wieder gut geht. Einer, der weiß, wem er für sein normales Leben danken kann, zum Beispiel der Partnerin oder denen, die im medizinischen Bereich arbeiten. Auch Gott? 

Ich meine, dass er durch all die Menschen und Dinge hilft, die mir helfen, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Darum danke ich ihm mit meinen Gebeten und Liedern. Denn Dankbarkeit ist für mich die beste Medizin. Sie lässt mich gut in den Tag starten und ihn auf gute Weise beschließen. Sie macht mich zuversichtlich und ruhig.

Das weiß ich. Das habe ich erfahren bis auf diesen Tag. Und trotzdem mache ich mir immer wieder Sorgen über dies und das, bin beunruhigt und unzufrieden und beklage meine Lasten. 

„Einer von zehn”, ja, der möchte ich sein. Wenn ich aber zu den neun gehöre, von denen das heutige Bibelwort  erzählt? Gott wird mir trotzdem helfen, so wie er in Jesus allen zehn geholfen hat. Aber schade ist es schon, wenn ich das Danken vergesse und damit den, der geholfen hat.

Jetzt aber, da ich das schreibe, ist mir wieder bewusst, wie viele Gründe ich habe, dankbar zu sein, auch wenn nicht alles so ist, wie ich mir das wünsche. 

Und was, wenn es mir so schlecht geht, dass ich das einfach nicht kann? 

Hm, – dann habe ich wenigstens eine Adresse, an die ich mich wenden kann. Dann sage ich Gott, was ich von ihm brauche. Und wenn er es nicht gibt? Dann muss ich mich in Geduld üben und vertrauen, dass er mich gehört hat. Er wird zu seiner Zeit tun, was mir hilft.

Denn eine andere Adresse als ihn, an die ich mich Tag und Nacht wenden kann, habe ich nicht. Und einen anderen „Briefkasten” als seine Hand kenne ich nicht. In sie kann ich alles „einwerfen”, alles hineinlegen: alle meine Sorgen und Wünsche, all mein „Weh und Ach“, mich selbst mit Leib und Seele - und meine kleine und die große Welt dazu. Das ist die richtige Adresse für mich. Und ich glaube, auch für dich.

Er weiß ja jetzt, worum es mir geht. Er hat das schon vorher gewusst. Aber jetzt weiß auch ich, dass er es weiß. 

Und wenn ich morgen früh die Augen aufschlage, will ich sagen: 

Gebet: Guten Morgen, lieber Gott. Schön, dass du bei mir bist. Du weißt, wie es mir geht und wie du mich durch den Tag bringst. Du hast mir bis hierher geholfen. Dafür danke ich dir. Du wirst mir auch weiterhin helfen. Darauf verlasse ich mich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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Hinweis zu Losung und Lehrtext

1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Ich lege Losung und / oder Lehrtext aus, weil das Nachdenken über Bibelworte den Glauben reifen lässt. 

 Hinweis für Smartphone-Nutzer

So finden Sie frühere Auslegungen: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr antippen.. Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail etc. weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden. Der Text ist teilweise diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

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7 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank lieber Herr Löhr. Dankbarkeit ist sehr wichtig finde ich . Jeden Tag aufs neue...

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  2. Vielen Dank.
    Danke sagen, hebt die Stimmung auf eine höhere Ebene.
    Danke auch, dass Sie immer wieder Ihre Gedanken mit uns teilen.🙏

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  3. Lieber Herr Löhr herzlichen Dank für Ihre Worte und für das Gebet ja ich will lernen dankbar zu sein für all das gute in meinem Leben für die Menschen die mir begegnen und vor allem das ich Gottes Kind bin und er mich durch Jesus Tat am Kreuz erlöst hat das allein sollte genug Grund sein Gott zu loben das möchte ich immer wieder neu lernen auch in der Dunkelheit ihnen und ihrer Familie Gottes reichen Segen herzliche Grüße Angelika

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  4. Sehr viele lesen ihre Texte. Vielen machen sie Mut und helfen uns durch den Tag. Danke dafür, dass sie sich immer wieder Gedanken um Gottes Wort machen und uns teilhaben lassen. Ich möchte auch gerne "einervon zehn" sein, die dankbar sind und dies hier auch gerne bekunden. So oft bekenne ich das aber nicht. Danke, dass immer wieder neu dankbar sein dürfen, weil ER uns immer wieder neu sieht uns uns heilt. Seien sie gesegnet, Herr Löhr.

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  5. Guten Morgen, Herr Löhr, Ihre Botschaft an uns Leser bedarf einer großen Dankbarkeit, zumindest von mir. Es gibt, wie Sie schreiben,keinen besseren Briefkasten für uns, als den an Gott und ich bin so dankbar, dass wir diesen Briefkasten immer zur Verfügung haben und wir mit unserem Verstand wissen, wo er hängt!!!! Und vor allem, auch wenn wir Steine vor die Füße gelegt bekommen, wissen wir, wo wir mit unserer Verzweiflung in stillen Stunden hin können, wir haben immer eine Adresse, wir müssen sie nur annehmen. Vielen Dank und allen Lesern einen schönen Tag, vielleicht mit Regen wie bei uns, Regen ist Segen,Elisabeth

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  6. Wie gut, dass wir einen so großen und gütigen Herrn haben, der uns umgibt und hilft. Möge ich auch heute wieder von ihm beschützt werden in meiner schwierigen Lage und ich möchte nicht vergessen, ihm dafür dankbar zu sein. Allen wünsche ich einen segensreichen Tag.

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  7. Lieber Herr Löhr, jetzt wird mir wieder bewusst, wie oft ich Ihre Worte lese, ohne mich zu bedanken....
    Vielen Dank für Ihre aufbauenden Gedanken, die ich schon seit Jahren hier lesen darf !
    Liebe Grüße
    Ulla

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