Losung: Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Psalm 102,26
Lehrtext: In Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare. Kolosser 1,16
Liebe Leserin, lieber Leser,
lange habe ich den Lehrtext so gelesen, wie es wohl
die meisten tun, als Aussage über Christus. Er sei durch Gottes Kraft der
allmächtige Schöpfer von Himmel und Erde. So wurde er seit dem frühen
Christentum verehrt. So wird er bis heute auf Ikonen der orthodoxen Kirchen abgebildet.
Inzwischen lese ich jenes Bibelwort anders, nicht nur
als Aussage über ihn, sondern als Aussage über seine Schöpfung. Denn auch wenn
es "nirgends so zugeht wie auf dieser Welt"*, ist sie doch nicht vom Teufel
oder einer finsteren Macht geschaffen, sondern von ihm. Das gibt ihr ihren Wert
und somit auch dir und mir.
Aber was das heißt?
- Ich glaube, dass sie von ihm gesegnet ist und bleibt
und wir mit ihr (Lehrtext); denn Christus selbst ist Gottes Segen in Person.
- Ich glaube, dass sie von ihm geliebt ist und wir mit
ihr, denn er selbst ist Gottes Liebe in Person.
- Ich glaube, dass sie erlöst wird und wir mit ihm. Er
ist der Erlöser der ganzen Welt in Person.
Unser gemeinsamer Schöpfer ist zugleich ihr und
unser Vollender. Es bleibt dabei, wie Gott seine Schöpfung ursprünglich gemacht
hat: »Sehr gut.« (1.
Mose 1,31) Daran kann niemand etwas ändern.
Glauben gegen den
Augenschein
Stimmt, ich muss das oft gegen den Augenschein glauben. Muss damit gegen meinen Pessimismus, gegen meine Resignation, gegen meinen Kleinglauben und meine schlechten Erfahrungen anglauben. Denn ich darf und will diese Welt trotz aller Kriege und Gräueltaten, trotz aller Sünde und Schuld nicht abschreiben oder gar zum Teufel wünschen. Gott tut das auch nicht. Sie ist und bleibt die Welt Jesu Christi, nicht zuletzt deshalb, weil sie, weil wir alle seiner so dringend bedürfen. Auch er hat seine bitteren Erfahrungen mit ihr und uns Menschen gemacht. Gerade deshalb hat er nicht aufgehört sie und uns zu lieben. Und wenn ich das mal nicht kann, muss er das stellvertretend für mich tun.
Gebet: Herr,
mit dem Glauben gibst du mir eine neue Sicht auf deine Schöpfung und auf mich. Du
hast alles in der Absicht geschaffen, dass es einmal gut wird. Diese Welt und
alles, was zu ihr gehört gibst du nicht dem Untergang preis. Von deiner
Schöpfung heißt es, du wirst sie auf deine Weise vollenden. Und auch wenn ich
nicht weiß, was bis dahin noch kommen wird, du weißt es. Das soll mir genügen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
* Spruch aus meiner fränkischen Heimat
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Möge uns unser Glaube erhalten bleiben!
AntwortenLöschenAlles Gute für diesen Tag und danke für Ihre Gedanken, die sie mit uns teilen!