Losung: Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Psalm 63,8
Lehrtext: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Römer 8,31
Liebe Leserin, lieber Leser,
war das aufregend, wenn endlich
die Küken geschlüpft sind. Die Glucke hat sie im alten Hasenstall ausgebrütet. Jetzt
konnte man schon das feine Piepsen ihrer Kinder hören. Und ab und zu lugte ein
kleines, gelbes Köpfchen zwischen den Federn ihrer Mama hervor: Piep und noch
mal piep. Das war ein fröhliches Gepiepse. Und ich, der ich damals noch ein
kleiner Wicht war, war darüber ganz aus dem Häuschen.
Küken-Glück
Doch ich traute mich nicht, ein
Küken aus dem Nest zu nehmen. Die Glucke hätte das nicht geduldet. Und auch
sonst traute sich niemand an sie heran. Selbst die Greifvögel hielten respektvoll
Abstand. Ja, dachten sich die Küken, wenn unsere Mama da ist, vor wem sollten
wir uns dann schon fürchten? (Lehrtext) Und so fühlten sie sich unter ihren Flügeln sicher und geborgen und piepten
und „frohlockten“ fröhlich und unbekümmert vor sich hin (Losung Psalm 63).
Der Psalmdichter wusste schon,
warum er dieses zeitlose Bild wählte, das schon die alten Ägypter verwandten,
wenn sie an die Türen ihrer Tempel die geflügelte Sonne malten. Ein besseres
würde mir auch nicht einfallen, wenn ich beschreiben sollte, wie Gott mich
schützt und mir hilft (Losung).
Wo sind sie geblieben?
Inzwischen sind viele Jahre
vergangen. Ich habe schon lange keine Glucke mit ihren Küken mehr gesehen. Damals
jedenfalls war das schreckliche Wort vom „Kükenshreddern“ noch unbekannt. Seit
2022 ist dies in Deutschland endlich verboten. Offenbar werden die männlichen
Küken nun ins Ausland transportiert. Und was dort geschieht, kann man nur
vermuten.
Und trotzdem lasse ich mir das Bild aus meiner Kindheit nicht nehmen. War es doch damals für mich ein Bild für Geborgenheit. Und so ist es bis heute geblieben. Nur mit dem „Frohlocken“ will es nicht mehr so recht klappen. Dazu sind die Zeiten doch zu deprimierend. Und trotzdem …
Gebet: Breit aus die Flügel beide, / o Jesu, meine
Freude / und nimmt dein Küklein ein. / Will Satan mich verschlingen, / so
lass die Englein singen: / »Dies Kind soll unverletzet sein!« Amen
Meine Mutter hat dieses Lied mit mir gesungen. Das Wort „Satan“ hat mich damals nicht weiter beunruhigt, waren doch die Mutter an meinem Gitterbett und die anderen Wörter des Liedes stärker und gaben mir das Gefühl von Geborgenheit. Ich muss es leider in unserer Zeit noch einmal lernen, dass die Welt nicht friedlicher und sicherer geworden ist. Aber das war sie zur Zeit Jesu auch nicht. Und genau deshalb hat er den oft verzweifelten und geängstigten Menschen Gott als guten Vater nahegebracht, unter und in dessen Armen sie Zuflucht fanden. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans
Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke Herr Löhr für Ihre täglichen stärkenden Worte! Geborgenheit unter dem Schatten seiner Flügel, sich das wieder vor Augen zu halten tut gut. Seien Sie behütet und gesegnet, Herr Löhr!
AntwortenLöschenWie wahr... und trotzdem lassen wir uns unsere Hoffnung und unser Gottvertrauen nicht nehmen, ich wünsche uns allen, dass wir dafür genug Kraft empfangen. Heute ist Weltgebetstag, diesmal von und über Palästina, uns allen auch zu diesem schwierigen Thema gute Gedanken und Gebete!
AntwortenLöschenHerzlich, Annelie