Donnerstag, 28. März 2024

Dann bete! hl

Losung: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Sprüche 14,34 

Lehrtext: Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Lukas 22,39-42 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!« (Lehrtext) – Wenn die Zweifel keimen, wenn du versucht wirst, vom Glauben abzufallen und verunsichert bist, wenn du angefochten wirst und durch erschütternde Ereignisse dein Glaube auf der Probe gestellt wird, dann, so Jesus: „bete!“ Dann wende dich inmitten aller Herausforderungen an deinen Gott, dass er dich seine Nähe und seine Kraft spüren lasse. Dann sage oder singe diesen Vers (EKG 396, 3):
»Trotz dem alten Drachen, / Trotz dem Todesrachen, / Trotz der Furcht dazu! // Tobe, Welt, und springe; ich steh hier und singe / in gar sichrer Ruh. / Gottes Macht / hält mich in acht, / Erd und Abgrund muss verstummen / ob sie noch so brummen

Und wenn du diesen Vers nicht kennst oder nicht mehr weißt, kannst du doch so ähnlich beten und alle deine Kräfte aufbieten, um dem zu trotzen, was dir deinen Glauben, dein Gottvertrauen und deine Zuversicht rauben will. Wie du weißt, bin ich Pazifist. Trotzdem sage ich, das Gebet ist ein starker Degen, um dem Paroli zu bieten, was dich anficht. Damit hältst du die Dinge in Schach, die dich von deinem Gottesfelsen stürzen und in den bodenlosen Sumpf des Unglaubens stoßen wollen.

Zugegeben, diese Worte und Gedanken klingen kämpferisch. Aber manchmal muss man eben kämpfen, nicht mit tödlichen Waffen, sondern mit Gottvertrauen und Gebet gegen das, was einen bedrängt.

Aber ach, die Jünger, sie sind eingeschlafen. Und als sie wieder aufgewacht sind, war da schon der Mob im Anmarsch mit Judas, dem Verräter, den obersten Priestern, den Offizieren der Tempelwache und den führenden Männer des Volkes. Sie waren gekommen, um ihn gefangen zu nehmen (Lukas 22,52). »Da verließen ihn alle und flohen. Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm. Er aber riss sich los, ließ das Gewand zurück und floh nackt.« (Markus 14,50-52).  Das war die nackte Angst und die nackte Wahrheit über uns Menschen. Und darum wäre auch ich geflohen.

Jesus riss sich auch los, berichtet das Evangelium (Folgesatz der Losung): Er musste sich nahezu gewaltsam von seinen schläfrigen Freunden losreißen: weg aus ihrer Mitte, hin zu dem, der ihm nun allein die Kraft geben konnte, um die Anfechtung zu bestehen. Bisher war er auch in der Zuneigung seiner Freunde geborgen. Von jetzt an war er nur noch geborgen im Willen Gottes: »Vater, nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.« (Lukas 22,42)

Ab und zu bete ich auch so, wenn Sorgen und Ängste mich bedrücken und ich mir wünsche, dass Gott sie alle wegzaubern möge. Doch das sind meine Illusionen. Demgegenüber steht sein Wille. Er geschieht, so oder so. Deshalb sage ich: 

Gebet: Herr, du hast den Überblick. Ich kann nicht mal um die nächste Ecke sehen. Auch wenn ich einen schweren Weg vor mir habe, so vertraue ich darauf, dass es dein Weg ist, auf dem du mich führst. Du weißt, was du willst. Du kennst das Ziel und wirst mich und alle deine Geschöpfe einmal dahin bringen, wo alles gut ist. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Gründonnerstag,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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