Losung: Der HERR macht sich auf, dass er sich euer erbarme. Jesaja 30,18
Lehrtext: Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Johannes 3,17
Liebe Leserin, lieber
Leser,
Das Missverständnis der Gläubigen
Das Weltgericht Christi (Lehrtext) wurde und wird bis heute von vielen missverstanden,
die es mit dem Glauben ernst meinen. Da hat man meistens das Bild aus Matthäus
25,31-46 vor Augen, wo der Richter den Guten, die zu anderen gut sind, die Tür
zum ewigen Leben öffnet, während die Bösen, also die Egoisten, die auf Kosten
anderer leben und ihnen das Leben sauer machen, auf ewig bestraft werden.
Aber gibt es Menschen, die
nur weiß und gut und solche die nur schwarz und böse sind? Alles, was es gibt,
- so jedenfalls verstehe ich das Evangelium im Ganzen – sind Esel. Und auch ich
bin einer, der nicht gut oder böse, weiß oder schwarz, sondern grau ist. Grau
wie jenes Tier, das an Jesu Krippe stand und ihn am Palmsonntag als gewaltlosen
Friedenskönig nach Jerusalem getragen hat.
Und was ist mit den vielen
braven Jerusalemer Bürgern, die gestern noch „Hosianna!“ gerufen haben und heute
„Kreuzigen!“ schreien? Und was mit denen, die ihn verurteilt, gefoltert und am
Kreuzgalgen hingerichtet haben? Was soll mit ihnen schon sein? Auch sie sind
graue Esel. Vielleicht wäre ich damals ebenfalls unter ihnen gewesen und hätte
verblendet und aufgehetzt mitgeschrien. Ausschließen kann ich das nicht.
Was ich gelernt habe
Doch das habe ich unter
anderem aus Jesu Passionsgeschichte gelernt, dass militärische Gewalt und
Waffen keine Mittel sind, die Konflikte dauerhaft lösen. Es wurde nur wieder
einmal, in vermeintlich bester Absicht, Blut vergossen: „Sein (Jesu) Blut komme
über uns und unsere Kinder!“ (Matthäus 27,25). So haben sie damals in
Jerusalem gebrüllt. Grauenhaft!
Auch der gegenwärtige
Moralismus in unserem Land, dass man wähnt, mit der Lieferung von Waffen den Krieg gewinnen zu können, verlängert nur das Leiden
und Sterben der Menschen und fordert nur noch mehr Opfer. Ich orientiere mich stattdessen an Jesus. Er trägt keinen
Stahlhelm, sondern die Dornenkrone. Er hat sich nicht der jüdischen
Untergrundarmee, den Zeloten, angeschlossen, um die römische Besatzungsmacht
mit Gewalt zu verjagen. Er vergoss kein Blut, auch nicht in scheinbar bester Absicht. Er leidet lieber als anderen Leid zuzufügen. Gewalt ist für ihn keine
Option.
Nein, Gott hat ihn nicht zu uns gesandt, dass er unsere Sache mit Gewalt führe. Er hat ihn auch nicht gesandt, uns oder unsere Feinde zu richten. Denn unsere Feinde sind nicht automatisch auch seine Feinde. Auch sie sind seine Kinder wie wir. Gott hat ihn zu den Ukrainern und zu den Russen, zu den Israelis und Palästinensern, zu den US-Amerikanern und zu den Chinesen gesandt, auch zu dir und zu mir, dass er uns rette (Lehrtext), die Guten wie die Bösen, vor allem aber die Esel wie uns beide. Dass er uns rette vor uns selbst. Und, liebe Leserin, lieber Leser, das hat er getan. Deshalb begingen wir gestern den Karfreitag und feiern morgen Ostern.
Gebet: Herr, was ist nur
wieder für ein Geist in so viele Menschen in Ost und West gefahren! Warum vergiften
Angst und Gier, Krieg und Lüge die Köpfe und Seelen der vielen? Hilf mir, dass
ich diesem Geist widerstehe. Erbarme dich deiner Menschen und schenke uns den Geist deines Friedens. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
* (ÜS: HFA) = Übersetzung
„Hoffnung für alle“-Bibel
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Wieso durfte David Goliath töten? Elisabeth
AntwortenLöschenJa es ist wirklich schwierig.
AntwortenLöschenJesus war auch nicht immer gewaltlos.
Zum Beispiel hat er die Wechsler und Händler aus dem Tempel getrieben,glaube nicht das sie freiwillig gegangen sind
Ich selber versuche auch mit Gottes Hilfe ein friedfertiger und liebevoller Mensch zu sein.
Und trotzdem weiß ich auch das jeder Mensch,durch welche Umstände auch immer zum Mörder werden kann.
Darum würde ich mich selber nie als Pazifist bezeichnen.
Es sei denn andere schätzen mich so ein,am besten die mich am besten kennen.
In den Geboten steht du solltst nicht Töten,was kein Mensch erfüllen kann.
Weil wir es auch oft unbewusst tun.
Die Mücke im Schlafzimmer des nachts lässt grüßen.
Aber die genauere Übersetzung lautet,du sollst nicht Morden,also nicht vorsätzlich.
Das wäre schon er machbar.
Es bleibt also eine Entscheidung des Gewissen.
Schwarz,Weiß oder doch lieber Grau ?🙏
Lieber Herr Löhr gerne lese ich ihre Auslegungen und schön dass ich Sie persönlich kenne .Ich ging und gehe gerne in diie Lichtblickgodis .Heute habe ich Sie in Ansbach erleben dürfen auf der Friedensdemo.Ihre Worte sind vielen Nahe gegangen .Auch mein Sohn der, mit dem Glaube eher wenig anfangen kann,war von ihnen beeindruckt. Das hat mich sehr gefreut. Ganz herzliche Grüße b.e.
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