Sonntag, 24. März 2024

gesegnet - ein für allemal hl

Losung: Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich. 1.Chronik 17,27 

Lehrtext: Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Matthäus 25,34 

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls du getauft bist, bist du auch gesegnet worden. Vielleicht wurdest du auch später wieder gesegnet bei deiner Konfirmation oder Firmung und gegebenenfalls bei deiner kirchlichen Trauung. Und immer wieder wurdest du am Ende eines Gottesdienstes gesegnet im Namen des dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wurdest gesegnet mit seinem Frieden, mit seiner Liebe, mit seiner Kraft mit seiner Nähe und Hilfe.

Und vielleicht wirst du auch gesegnet, wenn du gestorben bist. Zunächst bei der sogenannten Aussegnung, sei es zu Hause, im Krankenhaus oder schon auf dem Friedhof in der "Aussegnungshalle". Da wird dich der Pfarrer oder die Pfarrerin mit der Geste des Kreuzes auf deiner Stirn segnen und dir noch einmal die Hand auflegen so wie sich das gehört. Und wenn dann der letzte Abschied kommt und du deine letzte Reise antrittst, wirst du nach den Riten der Kirche auch ein letztes Mal gesegnet sobald der Sarg ins Grab gesenkt oder die Urne beigesetzt wird.

Sich des einmaligen Segens Gottes vergewissern

Aber reicht es denn nicht, einmal und damit ein für alle Mal gesegnet worden zu sein, so wie es die Losung nahelegt? Gott reicht das meiner Meinung nach schon. Was er erschafft, das ist gesegnet. Und was er segnet, das bleibt gesegnet - Punktum. Doch uns reicht es offenbar nicht. Uns kleingläubigen Menschen tut es gut, wenn wir uns durch Gebete und andere Riten immer wieder einmal der Nähe und des Segens Gottes vergewissern. Dazu dienen die verschiedenen Segenshandlungen bei unterschiedlichen Anlässen.

Ist dann der erste Segen, zum Beispiel bei der Taufe, auch der wichtigste? Auch bei dieser Gelegenheit vergewissern wir uns lediglich dessen, was ohnehin gilt, sobald ein neuer Mensch entsteht und geboren wird. Die Geburt selbst ist schon ein Ausdruck des Segens von Gott dem Schöpfer von Himmel und Erde. Er segnet ja nicht nur Menschen, sondern alles, was lebt: „Und Gott segnete die Tiere und sprach: ‚Seid fruchtbar und mehret euch!‘“ (1. Mose 1,22a) 

Segen ist keine magische Handlung

Mit der Segensgeste machen wir uns das bewusst. Diese Geste ist entgegen dem landläufigen Verständnis keine magische Handlung, kein Zauberspruch. Sie bewirkt nichts, was nicht schon vorher gegolten hat, bevor ein Priester, eine Pfarrerin oder wer auch immer ein Segenswort gesprochen hat.

Und dann ist da noch der Neujahrswunsch sowie die Gratulation anlässlich eines Geburtstags, einer Hochzeit oder eines anderen wichtigen Ereignisses im Leben. Viele genieren sich inzwischen zu sagen oder zu schreiben: „Ich wünsche dir Gottes Segen zum neuen Jahr, zum Geburtstag, zum gemeinsamen Leben, als Familie…“ Stattdessen heißt es fast nur noch: „Ein gutes neues“ oder „Glückwunsch!“ Das war’s dann aber auch schon. Eigentlich schade. Warum geniert man sich, warum ist es vielen peinlich, ganz natürlich zu sagen: „Ich wünsche dir, ich wünsche euch Gottes Segen“? Will man kein Aufsehen erregen? Will man nicht „fromm“ erscheinen? Meiner Erfahrung nach hat sich noch jeder zumindest insgeheim gefreut, wenn ich ihm Gottes Segen gewünscht habe. Nun gut, ich tue mich da auch leicht, schließlich bin ich Pfarrer, der soll das auch. Und du darfst das auch. Darfst dich und andere mit einem Wunsch oder einer kleinen Geste vergewissern, dass ihr gesegnet seid. Also nur Mut!

Was auch geschieht, du bist gesegnet. Das gilt. Das bleibt. Die anderen sind's aber auch.


Gebet:

Unsern Ausgang segne, Gott,
unsern Eingang gleichermaßen.
Segne unser täglich Brot,
segne unser Tun und Lassen.
Segne uns mit sel’gem Sterben
und mach uns zu Himmelserben. Amen

(Das haben wir in der Grundschule jeden Tag am Ende des Unterrichts gesungen)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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So finden Sie alle seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diese frohe Botschaft!
    Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben auch einen gesegneten Sonntag!

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  2. Danke für die guten Worte. Ihnen und euch allen einen gesegneten Sonntag.

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  3. Vielen Dank für Ihren gesegneten Beitrag und für das Gebet. Liebe Grüße Renate

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  4. Seien auch Sie gesegnet lieber Hans Löhr und besten Dank für Ihre täglichen Worte die mich wunderbar begleiten.

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