Losung: Kommt nun, lasst uns wandeln im Licht des HERRN! Jesaja 2,5
Lehrtext: Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter
seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten
Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt. Philipper 2,14-15
Liebe Leserin, lieber Leser,
„tue und sei etwas Besonderes, was dich von dem, wie man
sonst so lebt, unterscheidet“. Immer wieder werden die Menschen der Bibel mit
einem solchen Anspruch herausgefordert. Und heute sind wir es, Sie, Du und ich,
die so angesprochen werden. Offenbar genügt es nicht, einfach so
dahinzuleben wie es sonst in unserer Gesellschaft üblich ist. An meinem Leben,
an meinem Verhalten soll deutlich werden, wem ich gehöre, wem ich vertraue,
nach wem ich mich richte. »Ihr sollt ja rein und fehlerlos sein und euch als
Gottes vollkommene Kinder erweisen mitten unter verirrten und verdorbenen
Menschen; ihr sollt leuchten unter ihnen wie die Sterne am nächtlichen Himmel.«,
heißt es im Lehrtext (Übersetzung: Gute
Nachricht). „Boah, das ist ganz schön krass” höre ich da unsere
Konfirmanden sagen. Und sie haben Recht.
Doch es hilft nichts. Die Bibel stellt nun mal diesen
Anspruch auch an mich. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich niemals »rein,
fehlerlos und vollkommen« sein werde. Aber das soll keine Ausrede sein. Ich will
die Herausforderung annehmen und immer wieder von neuem an mir arbeiten
und meine Zeit nicht mit „Murren und Zweifeln“ (Lehrtext)
vertun.
Nein, ich muss nicht das gesteckte Ziel erreichen und ein
makelloses und tadelloses Leben führen. Aber ich muss wissen, dass es dieses
Ziel gibt und mich auf den Weg dahin machen. Wie weit ich dabei kommen werde,
ist nicht entscheidend, sondern dass ich in der richtigen Richtung, „in seinem
Licht“ (Losung) unterwegs bin. Und wenn
ich davon abweiche, wird Gott mir vergeben und mich auf die „rechte Straße” (Psalm 23) zurückführen. Und wenn ich erschöpft
am Wegrand sitze, wird er mir neue Kraft geben (Jesaja
40,31), damit ich weiter gehen kann. Und wenn ich mein Leben nur
bruchstückhaft leben kann, wird er es vollenden (Philipper 1,6). Das glaube ich.
Ob das dann schon etwas Besonderes ist? Ob ich damit schon
unter meinen Mitmenschen leuchte wie ein Stern am Nachthimmel (Lehrtext)? Ehrlich gesagt, ich kann mir das
nicht vorstellen. Das ist auch besser so, weil ich mir nicht anmaßen will, die
Menschen in unserem Land ein »verdorbenes und verkehrtes Geschlecht« zu nennen.
Das Urteil darüber steht nicht mir zu, sondern Gott, der gerecht ist, aber auch
barmherzig. Der zurechtweist und vergibt.
Gebet: Mein Gott, Du kennst meine
Stärken und Schwächen, meinen Glauben und meine Zweifel . Du weißt, ich bin
immer wieder auf Dich angewiesen, dass Du mir die Kraft zum Leben und zum
Glauben gibst. Sieh nicht mein Versagen an, sondern mein Bemühen und lass mich
im Licht Deiner Gnade meinen Weg finden. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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