Losung: Auf den HERRN traut mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz
fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. Psalm 28,7
Übersetzung
HL: Gott gibt mir Kraft und beschützt
mich. Ihm vertraue ich. Das hilft mir und macht mich froh, dass ich ihm danke
und singe. Psalm 28,7
Lehrtext: So lasst uns nun durch Jesus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Hebräer 13,15
Liebe
Leserin, lieber Leser,
auch wenn es uns kränkt, Gott hilft uns nicht mehr als er einem Juden, einer Esoterikerin, einem Muslim, einer Buddhistin oder einem Atheisten hilft. Warum sollte er das auch tun? Um uns zu belohnen? Wofür? Ist nicht alles gerade im Glauben sein Geschenk, also Gnade, die wir unverdient empfangen? Sind wir Menschen nicht alle seine Geschöpfe, von ihm gewollt und bedingungslos geliebt? Wie viel Leid könnten wir alle uns ersparen, wären wir, wo auch immer wir leben, bis heute nicht so rechthaberisch und intolerant! Dass andere anders glauben als ich, ist doch nicht mein Problem. Es sei denn, sie machen es wie in der Vergangenheit Christen und Muslime und wollen andere mit Feuer und Schwert zum jeweils "einzig wahren Glauben" bekehren.
Aber heißt es nicht in der Bibel, dass wir sie taufen und zu Jüngern machen sollen? Ja, so schreibt es beispielsweise der Evangelist Matthäus. Seit 2000 Jahren befassen wir uns nun mit diesem Buch. Das Missverständnis ist, dass wir alles wortwörtlich so annehmen sollen wie es damals geschrieben worden ist. Das Gebot aber ist, dass ich dem heiligen Geist Raum gebe, der das Verständnis der Bibel in meiner Zeit neu belebt, damit ich die gute Nachricht von Jesus besser und tiefer erfasse. Denn der Buchstabe tötet; der Geist aber macht lebendig (2. Korinther 3,6).
Vorbilder für
einen friedfertigen und toleranten Glauben
Wenn wir als Christen zu den Themen Menschlichkeit, Gewaltverzicht und Frieden nichts anderes zu sagen haben als die Mächtigen und die Medien, wenn es uns noch immer nicht gelingt, überzeugende Beispiele und Vorbilder für einen friedfertigen und toleranten Glauben zu sein, dann stimmt etwas nicht mit uns und dem, was wir für Glauben halten.
Jesus jedenfalls schließt niemand aus, ganz gleich woher er stammt. Er unterscheidet nicht zwischen Ukrainern und Russen, Israelis und Palästinensern, Reichen und Armen, Jungen und Alten, Kranken und Gesunden, Guten und Bösen. Niemand, der nicht getauft ist,
ist für ihn bei Gott verloren. Niemand ist von ihm verdammt. Niemand schmort in
irgendeiner Hölle außer in der, die wir uns gegenseitig bereiten. Warum es so
viele verschiedene Religionen und Glaubensweisen gibt, weiß ich nicht. Hauptsache, er weiß es, der uns alle so unterschiedlich und doch auch wieder so ähnlich
geschaffen hat. Hauptsache, ich orientiere mich an ihm und nicht an den Vorurteilen und Ängsten in unserer Gesellschaft.
"Die Liebe ist ein Kind der Freiheit", heißt es. Der Glaube erst recht. Druck, Zwang, schlechtes Gewissen, Überheblichkeit und so
weiter kann ich mit meiner Liebe zu Jesus, mit meinem Bild von Gott nicht
vereinbaren. Ja, ich freue mich über meinen Glauben, besser, über mein
Gottvertrauen und meine Zuversicht, allen Schwankungen zum Trotz. Aber ich werde das anderen nicht
aufdrängen.
Jeder selig auf
seine Weise
Und ich habe auch keinen Grund, meinen Glauben aufzugeben oder zu wechseln. Ich
gestehe anderen zu, dass es ihnen genauso geht. Ich halte es mit dem alten
Fritz (1712 bis 1786), dem König von Preußen, von dem das Wort stammt:
"Jeder soll nach seiner eigenen Façon (auf seine Weise) selig
werden". Hauptsache 'selig', also glücklich, möchte ich hinzufügen und das
freiwillig, ohne Druck und Gewalt.
Bis ich zu dieser Einstellung gekommen bin, musste ich erst lange Zeit bei Jesus in die Schule gehen. Musste ich einen längeren Weg zurücklegen mit Umwegen, Irrwegen und Sackgassen. Das ist hoffentlich vorbei. Und so bringe ich noch einmal die Losung in einer neueren Übersetzung als Gebet:
Herr, du gibst mir Kraft und beschützt
mich. Dir vertraue ich. So hilfst du mir und machst mich froh, dass ich dir
danke. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Guten Morgen
AntwortenLöschenDanke für Ihre Auslegung.
Es ist so entlastend, dass ich niemanden bekehren muss. Es wäre ja auch vermessen zu glauben, dass ich das kann. Gott allein kann das.
Ich wünsche allen einen gesegneten Tag
Rahel
Lieber Herr Löhr vielen Dank für Ihre Auslegung Gott segne sie und ihre Familie herzliche Grüße Angelika
AntwortenLöschenDanke. Das spricht mich so sehr an und kann ich gut unterschreiben.
AntwortenLöschenJa, leben und leben lassen. Gott hilft uns Christen nicht mehr als anderen Menschen und wir müssen uns nicht den Druck auferlegen, andere zu diesem Glauben zu bringen und zu missionieren. Seien wir dankbar, dass uns dieser Glaube geschenkt ist und wir mmer auf Gott vertrauen können.
AntwortenLöschenSeien Sie reich gesegnet und behütet, Herr Löhr! Ihre Auslegungen geben mir Mut und Kraft,, nicht von meinem Glauben abzutriften.Danke!🙏🙏
Schließe mich voll an, gesegneten Tag, Elisabeth
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