Losung: Mose und Aaron gingen hinein zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene! 2.Mose 10,3
Lehrtext: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Galater 5,1
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Go down, Moses*, way down to Egypt land; tell old Pharaoh to let
my people go!“ (= Losung). So heißt der Refrain im wohl bekanntesten Spiritual
der schwarzen Sklaven in den USA (Hier in der Version mit dem legendären Louis Armstrong). Sie hofften auf ihren Moses, der bei den
Mächtigen des Landes vorstellig würde, um im Namen Gottes ihre Freilassung zu
fordern. Und tatsächlich, 1955 erschien ihr Moses in Person des schwarzen Pastors
Martin Luther King und forderte vehement ein Ende der Rassentrennung und Diskriminierung
der schwarzen Amerikaner. Wie bekannt, zahlte er 1968 dafür mit seinem Leben (Näheres
auf Wikipedia unter „Martin Luther King").
Innere und äußere Freiheit
Vor 500 Jahren forderten die landlosen Bauen in Deutschland Freiheit
von ihren adeligen Herren und ein Ende der Leibeigenschaft. Das führte zum sogenannten
Bauernkrieg, in dem sie von den Heeren der Grundbesitzer grausam niedergemetzelt
wurden. Auch sie hatten sich auf Gott und ihren Glauben berufen.
Und vor 85 Jahren hofften die europäischen Juden, dass
sie der Vernichtung durch die Nazis entkommen könnten. Nur wenigen ist das gelungen.
Traurige Wahrheiten. Aber das alles konnte die
Hoffnung nicht auslöschen auf Glaubensfreiheit, Gedankenfreiheit und äußere
Freiheit. Und diese Hoffnung hatte in der Geschichte ganz viel mit dem Glauben
an Gott zu tun.
Wenn in der Bibel von Freiheit die Rede ist, dann ist
das nicht nur die innere Freiheit der einzelnen Seele, sondern immer auch die Freiheit
von Knechtschaft und Unterdrückung, von Gewalt und Verfolgung. Deshalb gilt
auch nach der Europawahl nach wie vor: im Zweifel für die Fliehenden,
Schutzsuchenden und Verfolgten. Dass das in der aufgeheizten Stimmung in
Westeuropa nicht einfach ist, ist offenkundig. Aber was ist schon einfach, wenn
es um Rettung von Menschenleben geht? Trotzdem muss geprüft werden, ob der
Anspruch auf Schutz und Asyl berechtigt ist. Auch die Toleranz der
einheimischen Bevölkerung kommt sonst an ihre Grenzen.
Nur wer sich bindet ist
wirklich frei
Die Israeliten sind damals dem 2. Buch Mose zufolge den Ägyptern durch das Rote Meer entkommen. Das feiern Juden bis heute. Aber was ist mit der inneren Knechtschaft der Seele? Paulus schreibt, dass wir von den gottlosen Bindungen dieser Welt schon frei sind, weil Christus uns daraus befreit hat. Das ist „der neue Bund, den er gestiftet, durch den er sich mit dir und mir verbunden hat. Nein, ich kann und muss mich nicht mehr für ihn entscheiden und an ihn binden. Er hat sich längst für mich entschieden. Was mir noch bleibt, ist, ihm zu danken.
Erst dadurch, so glaube ich, bin ich wirklich frei (Lehrtext), selbst wenn ich im
Gefängnis wäre. Aber wer innerlich frei ist, findet sich auch mit seiner
äußeren Unfreiheit und der seiner Mitmenschen nicht ab. Nur, wer spürt und
erkennt schon, dass er innerlich unfrei ist? „Ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon (Geld)“, sagt Jesus. Und das gilt noch für andere Dinge. Luther formuliert
es so: „Das, woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ ** Das, liebe Leserin, lieber Leser, macht mich nachdenklich .....
Gebet: Herr, dir gehöre ich – zum Glück. Dazu sage ich gerne ja. Denn in der Gemeinschaft mit dir bin ich wirklich frei. Was nützt mir äußere Freiheit, wenn ich im Hamsterrad der öffentlichen Meinung und des Konsums gefangen bin? Wenn ich mich ständig nach anderen richte und mich und dich darüber verliere? Was nützt mir Freiheit, wenn mich die Angst im Griff hat? Wenn ich bindungs- und orientierungslos durch die Welt taumele? Wenn ich den Glauben, die Liebe und die Hoffnung verliere? - Da wäre ich unfrei und verloren schon mitten in diesem Leben. Doch du hast mich dazu befreit, frei zu sein (Lehrtext). So knie ich vor dir, vor deiner Krippe und deinem Kreuz, weil ich erkenne, dass nur du mein Herr bist. Das gibt mir die Kraft und den Mut, vor Menschen und Mächten nicht einzuknicken, sondern aufrecht zu bleiben. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
* Werbung auf YouTube abwarten, dann überspringen.
** Im „Großen
Katechismus“ aus dem Jahr 1529
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem
Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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