Losung: Ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet. 1.Samuel 1,15
Lehrtext: Die Frau trat von hinten an das Fußende des Polsters heran, auf dem Jesus lag. Sie weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie ihm die Füße, küsste sie und salbte sie mit dem Öl. Lukas 7,38
Liebe Leserin, lieber Leser,
gut, wenn du jemand hast, dem du dein Herz ausschütten
kannst. Irgendwas nimmt sich wohl jeder zu Herzen, das ihn belastet. Manches
Mal ist auch deins schwer und voll von eigenem oder fremdem Leid. Aber wem
willst du dich dann anvertrauen? Nicht immer ist einer da, der dein Vertrauen rechtfertigt. Und manches möchtest du vielleicht gar nicht preisgeben.
Als ein Mensch, der glaubt, wirst du dich Gott
anvertrauen. Wem sonst als ihm kannst du alles sagen - alles, auch wenn du von
ihm enttäuscht bist. Wem sonst kannst du die Ohren volljammern, wenn dir danach
zumute ist? Und wen kannst du anklagen, ja sogar die Schuld dafür geben, was
dich bedrückt?
Er nimmt dir das nicht übel. Er hält das aus. Er weiß,
dass wir Menschen in unserer Not manchmal ungerecht sind und man unsere Worte
nicht auf die Goldwaage legen darf. Ja, zu wem sonst kannst du schon so offenherzig und ungeschützt sein, ohne
dass man dir nicht gleich über den Mund fährt oder beleidigt ist? Und wem sonst kannst du so von ganzem Herzen danken?
Orientierung an den
Menschen der Bibel
Ich sage das nicht, weil ich es besser wüsste. Ich
orientiere mich an den Menschen der Bibel und ihren Erfahrungen mit Gott, an
Hiob, an den Verfassern bestimmter Psalmen und nicht zuletzt an Jesus selbst.
Sie alle haben ihren Schmerz und ihre Angst nicht für sich behalten, sondern
Gott gesagt, unhörbar für Menschenohren oder flüsternd im Gebet. Oder sie haben
sie hinausgeschrien wie Jesus am Kreuz (Markus 15,34+37)* Sie alle hatten ein
Gegenüber, hatten Gott, an den sie sich wandten. Von ihm glaubten sie, dass er
sie höre. Auf ihn vertrauten sie, dass er helfe und ihre Klagen und Bitten
nicht sinnlos und vergeblich seien. Auf ihn warfen sie ihre Lasten, dass es
ihnen leichter würde und sie wieder aufatmen könnten. Ihm dankten sie für seine Hilfe.
Ich habe das selbst erlebt, dass im Gottvertrauen eine
Kraft steckt, die mich nicht zerbrechen lässt. Sie hilft, dass es mir wieder
leichter ums Herz wird, wenn ich ihm nur alles gesagt habe, was mich bedrückt.
Vor ihm schütte ich unbedenklich mein Herz aus. Er weiß ja sowieso, was sich da
angesammelt hat. Was könnte ich ihm da noch verheimlichen wollen? (Vergleiche
Psalm 139). Ihm
werfe ich alle meine Last vor die Füße. Er wird mich nicht verurteilen, sondern
mir helfen, sie zu tragen.
Gebet: Herr, ich habe mein Herz
vor dir ausgeschüttet. Nun können wir offen miteinander reden. Du kennst meine seelischen
Verletzungen und weißt, wen ich verletzt habe. Du kennst meine Gefühle und Gedanken,
gerade auch die problematischen. Herr, ich brauche deine Hilfe. Vergib, womit
ich anderen und mir das Leben schwer gemacht habe. Trage meine Lasten mit, die
ich auf dem Herzen habe. Teile mit mir mein Leid und meine Sorgen, die mich
bedrücken. So wird es mir wieder leichter ums Herz. So kann ich dir wieder danken. So beibe ich ein froher
Mensch, wie du mich geschaffen hast und haben willst. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie me hr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke wie oft habe ich Gott mein Herz ausgeschüttet immer in der Gewissheit das er mich besser versteht als ich mich selber Gott segne sie und ihre Familie herzliche Grüße Angelika
AntwortenLöschenKummer, Sorgen, tiefer Schmerz, Tränen noch vor dem Aufstehen und dem Beginn des Tages, dann diese Auslegung und das Gebet - ... wie für mich geschrieben - ... DANKE Pfarrer Löhr für diese Worte!
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