Das Richtige hl

Losung: Mose sprach: Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Du sollst nichts dazutun und nichts davontun. 5.Mose 13,1 

Lehrtext: Jesus spricht: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. Johannes 7,16-17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

du bist eine Tochter / ein Sohn Gottes, deines himmlischen Vaters. Von ihm gewollt, geschaffen und geliebt. Du bist nicht seine Magd oder sein Knecht. Das ist es, was du von ihm und von dir wissen musst und worauf du dich verlassen kannst. Alle Einwände dagegen, auch deine eigenen, vergiss am besten gleich wieder.
Du meinst vielleicht, du seist deines Gottes nicht würdig. Vergiss es! Du meinst vielleicht, du seist von ihm verstoßen, weil du dich falsch verhalten, also gesündigt, ihn missachtet und lange Zeit vergessen hast, ungehorsam oder stolz warst und meintest, keinen Gott zu brauchen. Vergiss es! Du meinst vielleicht, deine Probleme, egal welcher Art, seien seine Strafe. Vergiss es!

Nicht alles richtig machen wollen, sondern …

Ja, seit Jahrtausenden hat sich das in die Köpfe und Seelen der Menschen eingebrannt, dass sie ihren Göttern bei Strafe aufs Wort gehorchen müssen. Dass sie alle scheinbar göttlichen Gebote halten und Verbote befolgen müssten, weil sie sonst von den Himmlischen verstoßen würden. Mit einem Wort, dass sie alles richtig machen müssten, was in ihren heiligen Schriften steht und was die Priesterinnen und Priester von ihnen verlangen. Wenn nicht, müssten sie Sühneopfer erbringen, in Sack und Asche gehen und sich durch religiöse Rituale wieder reinigen lassen. Vergiss es!

Hat Jesus das jemals von dir verlangt? Seine Apostel vielleicht, die teilweise noch immer der alten, jüdischen Religion verhaftet waren. Er aber sagt dir, was der erste Satz dieser Auslegung sagt: du bist eine Tochter / ein Sohn Gottes, deines himmlischen Vaters, von ihm gewollt, geschaffen, geliebt.

Im Alten Testament stehen 613 Gebote und Verbote. Kennst du sie alle? Befolgst du sie alle? Hoffentlich nicht. Jesus sagt: ‚Sie alle sind mit diesem Gebot erfüllt: Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst!‘ (Markus 12,32-34). Und in der Bergpredigt bezieht er in das Liebesgebot auch die Feinde mit ein (Matthäus 5,43–48).

… das Richtige tun

Was Mose sagt (Losung), ist zwar interessant zu lesen, aber abgesehen von den 10 Geboten nicht notwendig. Aus seinem Satz spricht die Angst, die Israeliten, könnten von Gott verstoßen werden, wenn sie nicht alles richtig machten. Aber genau das ist das Problem. Jedenfalls verstehe nicht nur ich Jesus so, dass wir stattdessen das Richte tun sollen. Und das ist in seinen Augen das Gebot, dass wir Gott und die Mitmenschen lieben wie uns selbst. Das ist für ihn der Wille Gottes. Und wer in diesem Sinn lebt, wird sogleich merken, ob das stimmt (Lehrtext).

Gebet: Herr, vielen wäre es am liebsten, ich würde ihre Erwartungen erfüllen und so denken, urteilen und leben wie sie. Aber ist das alles richtig? Ich will mich an dir und deinem Wort orientieren. Will das Richtige fühlen, denken und tun. Will der Liebe folgen und nicht der Gleichgültigkeit, dem Frieden und nicht dem Streit, der Hoffnung und nicht der Resignation. Dir will ich vertrauen und der Angst absagen. Gib mir dazu deine Kraft und vergib mir, wenn ich zu schwach dazu bin. Amen

Herzliche Grüße,           

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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