Donnerstag, 20. Juni 2024

Den eigenen Glauben glauben; das eigene Leben leben hl

Losung: Euer Herz sei ungeteilt bei dem HERRN, unserm Gott. 1.Könige 8,61 

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 3,13-14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was meinst du, wenn du den Lehrtext liest? Ist deine Art zu glauben und zu leben so etwas wie ein Wettlauf gegen andere? Geht es darum, dass du unbedingt die Siegerin oder der Sieger sein musst, um den Preis zu gewinnen? (Lehrtext) Oder habe ich den Apostel Paulus nicht richtig verstanden? 
Sein Wort im Lehrtext heute hat für mich etwas Atemloses, Jagendes, Kämpferisches, Rastloses. Aber das Leben eines Christen ist meines Erachtens kein Wettlauf. Mir geht es darum, Jesus nachzufolgen so gut ich kann.

Geschenk statt Lohn

Meines Erachtens ist "die himmlische Berufung Gottes in Jesus Christus" (Lehrtext) nichts, was ich erkämpfen muss. Für mich ist diese Gemeinschaft mit Jesus ein Geschenk Gottes. Ich denke schon auch, dass es gut ist, wenn ich dafür offen bin und bereit, mich beschenken zu lassen. Wenn ich mit dem, was er mir gibt, etwas anzufangen weiß und es nicht in die Schublade lege, bis ich wieder mal daran denke. Wäre das denn noch ein Geschenk, also Gnade, wenn ich etwas unbedingt erreichen will? Ist denn die Goldmedaille einer Sportlerin ein Geschenk? Sie lässt sich zurecht feiern für das, was sie geschafft hat und worin sie allen anderen überlegen war. Meinen Glauben aber verdanke ich mir nicht selbst. Zudem soll ich dieses Geschenk mit anderen teilen. So jedenfalls verstehe ich das Evangelium. So verstehe ich auch sonst den Apostel Paulus.

Lassen wir uns beide, liebe Leserin, lieber Leser, also nicht kopfscheu machen. Ich erinnere deshalb an das Jesuswort: "Die Ersten werden die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein" (Matthäus 20,16). Entscheidend ist, dass ich dem Weg treu bleibe, also dem, der von sich sagt: "Ich bin der Weg zu Gott" (Johannes 14,6). Ich will Paulus zugute halten, dass er seine Briefe geschrieben hat, bevor die Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes entstanden sind. Vieles konnte er noch nicht wissen, was wir wissen können, die wir nun das ganze Neue Testament vor uns haben.

Paulus hat, menschlich gesprochen, gewaltige Verdienste für die Ausbreitung des Glaubens in Kleinasien und Südeuropa. Er hat wunderbare Einsichten über das Wesen von Gottes Gnade zu Papier gebracht. Ohne sein Wirken und seine Briefe könnte ich mir meinen Glauben nicht vorstellen. Dafür bin ich ihm dankbar. Das heißt aber nicht, dass ich kritiklos alles hinnehmen muss, was er, in welcher Situation und aus welchen Gründen auch immer, den Menschen seiner Zeit geschrieben hat. Gott sei Dank war Paulus kein Heiliger, sondern ein überaus begabter Mensch, der auch seine Schwächen hatte. Das macht ihn für mich glaubwürdig

Gebet: Herr, ich danke dir von Herzen, dass ich ohne schlechtes Gewissen so sein und glauben darf, wie du mich geschaffen hast. Du stellst keine Forderungen an mich, sondern beschenkst mich mit der Liebe deines Sohnes Jesus Christus. Für mich ist es eine Freude, dich zu kennen, dir zu vertrauen, auf dich zu achten und dir jederzeit im Gebet sagen zu können, was mich bewegt. Denn du bist für mich da und hast versprochen, mir zu helfen. Amen

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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3 Kommentare:

  1. Beim heutigen Lehrtext springen mich die Worte "schaue nicht nach hinten, sondern nach vorne " an. Insbesondere nach gestern, an dem ich gestern "versagt " habe. Es heisst für mich. "Stehe auf und packe den Tag an un halte deine Augen offen, für das was Gott mir schenkt.
    Von Rahel

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  2. Danke für Ihren Anstoß nach vorne zu schauen. So werde ich den Tag mit neuem Mut beginnen.

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  3. Danke Herr Löhr das wir immer wieder nach vorne schauen dürfen und unser versagen zurücklassen dürfen in Gottes guten Händen Gott segne und behüte sie und ihre Familie herzliche Grüße Angelika

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