Was begeistert und belebt, tröstet und heilt hl

Losung: Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. Psalm 31,23 

Lehrtext: Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. Römer 8,26

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

Paulus schreibt im Lehrtext, dass du und ich, dass wir immer wieder auch schwach sind, so wie er selbst. Das ist normal. Wer so tut, als sei alles perfekt, der belügt sich selbst.

Paulus schreibt aber auch, dass wir in unseren schwachen Stunden und schweren Zeiten nicht allein und vergessen sind. Der Geist ist es, der uns neue Kraft gibt und uns sogar beim Beten vertritt, wenn wir dazu nicht mehr in der Lage sind.

Das lasse ich mir gern zusagen, das glaube ich auch gerne, nicht zuletzt deshalb, weil ich das immer wieder mal erlebt habe.

Viele Geister – ein Geist

Aber welcher Geist? Der Geist aus der Flasche, der Alkohol? Der Geist aus der Geisterbahn? Der Geist des Fanatismus? (9. November 1938) Ein Halloween-Geist mit Kürbiskopf (hm, der ergibt immerhin eine leckere Suppe!) oder einer von den Geistern, die man ruft und dann nicht mehr los wird wie der Zauberlehrling in Goethes Gedicht?

Paulus lässt keinen Zweifel, es ist der Geist Jesu, der heilige Geist, der aufhilft und tröstet, beisteht und heilt.

Ich bin einsam, hilflos und schwach? Ja, das ist gut möglich, besonders wenn man älter wird. Aber ich bin nicht verlassen und vergessen, sondern kann singen „Du bist uns zwar im Geiste nah, doch sollst du sichtbar kommen“ (EG 152,3).

Vielleicht ist mir Gott im Geist Jesu gerade dann am nächsten, wenn ich mich einsam fühle. Ich kann ihn ja mal fragen:

 

Gebet: Herr, du weißt, ich kenne einsame Stunden, in denen ich mich schwach fühle und es mir nicht gut geht. Ich weiß aber auch und habe es erlebt, dass du mich besucht und mir wieder herausgeholfen hast. Wirst du auch künftig bei mir sein, wenn ich von deiner Nähe nichts zu spüren meine? Wirst du mich dann trösten durch deinen Geist und mein unruhiges Herz wieder beruhigen? Du wirst mich nicht verlassen. Darauf verlasse ich mich. Amen

 

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.