Losung: Suchet den HERRN, all ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut! Zefanja 2,3
Lehrtext: So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Kolosser 3,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich kann mit der Losung heute nicht sehr viel anfangen, da sie doch recht allgemein gehalten ist. Aber umso mehr spricht mich der Lehrtext an. In meiner aktiven Zeit als Pfarrer habe ich ihn und die dazugehörenden Verse oft bei Trauungen vorgelesen. Ob die Brautpaare zugehört haben und in Gedanken nicht schon bei der anschließenden Feier waren? Wer weiß das schon. Aber manchmal müssen bestimmte Sätze und Worte gesagt werden, auch wenn du nicht weißt, ob du Gehör findest.
Der Lehrtext im Zusammenhang
Hier noch einmal
der Zusammenhang, in dem der heutige Lehrtext steht. Paulus schreibt:
»Ihr seid von Gott
auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt
herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte, Bescheidenheit,
Nachsicht und Geduld.
Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn
jemand euch Unrecht getan hat. Denn auch Christus hat euch vergeben.
Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr
sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet.
Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer
ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, in Frieden miteinander zu
leben; ihr gehört ja alle zu dem einen Leib von Christus. Dankt Gott dafür!« (Kolosser 3,12-15)
Diese Sätze verstehen
sich von selbst. Aber jeder Mensch, der sie hört und der sich als Christ
berufen fühlt, sie zu beachten, sollte dann auch immer wieder darüber
nachdenken, was sie für das persönliche
Leben bedeuten aber auch für das Leben in der
gegenwärtigen Zeit und Welt.
Verlässlicher
Wegweiser
Ich frage mich,
soll ich mich mit meinem Glauben und dem, was mir wichtig ist, nach dem
richten, was in unserer Gesellschaft gerade allgemeine Auffassung ist oder ist
ein Wort wie dieses aus dem Kolosser Brief mein Wegweiser unabhängig davon, was
im Großen und im Kleinen gerade passiert?
Wie schaut es bei
mir aus mit herzlichem Mitgefühl, das mein Leben bestimmen soll ebenso wie die Güte, Bescheidenheit, Nachsicht
und Geduld? Bin ich bereit, andere zu ertragen und ihnen zu vergeben, wenn sie
mir Unrecht getan haben, da doch auch Christus mir und ihnen vergeben hat? Und ist
mir die Liebe wirklich wichtiger als alles andere? Wird mir dann auch nichts
fehlen in meinem Leben? Und ist sie es, die mich mit meinen Mitmenschen
verbindet? Bestimmt auch der Friede, den Christus schenkt mein ganzes Leben?
Hat Gott mich dazu berufen, in Frieden mit anderen zu leben, da ich mit anderen
zu dem einem Leib von Christus gehöre? Bin ich dafür auch wirklich dankbar? Und hat der innere, der Seelenfrieden auch mit dem äußeren, dem Frieden in der Welt zu tun?
Was mich als
Christ ausmacht
Darüber will ich
heute nachdenken und auch darüber, was es bedeutet, wenn mir diese Sätze
tatsächlich wichtig sind. Ob sie dann mein Verhalten, meine Gedanken und auch
meine Gefühle beeinflussen? Ob ich dann immer noch so bin wie die meisten
anderen in unserer Gesellschaft und meine Meinung von den Medien bilden lasse?
Was ist es eigentlich, das mich als Christ ausmacht? Ich glaube nicht, dass es
das ist, dass ich alles erfülle, was in den Sätzen aus dem Kolosserbrief steht.
Aber dass sie für mich ein innerer Kompass sind, der mir hilft, mich zu
orientieren und mich in meinem kleinen Leben und in der großen Welt
zurechtzufinden. Denn diese Sätze, liebe Leserin, lieber Leser, hat sich nicht
der Apostel Paulus einfach so ausgedacht. Aus ihnen spricht der Geist Jesu, der
Heilige Geist, der ihn mit Gott verbindet. Um solcher Worte willen bin ich
Christ, auch wenn ich im Leben dahinter zurückbleibe.
Gebet: Herr, ich
danke dir für dein Wort, das mir den Weg durch diese Welt und Zeit zeigt, an das
ich mich halten, an dem ich mich orientieren kann. Und wenn ich durch die
aktuellen Ereignisse verstört und ratlos werde, so ist es doch dein Wort, so
bist es doch du, der mich wieder in die Spur bringt. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
Hinweis für
Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle
Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version
anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und
Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die
Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc.,
weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden
nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Amen
AntwortenLöschenAmen
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für Ihre Auslegungen. Ich bin so froh, dass Sie wieder hier sind. Der Lehrtext spricht auch direkt zu mir. Wie schnell ärgere ich mich über meine Mitmenschen. Oft fehlt mir Nachsicht und Geduld. Dabei vergesse ich, dass wir alle unvollkommen sind und auf Vergebung angewiesen sind.
AntwortenLöschenMit Gottes Hilfe gehe ich heute getrost in den Tag, versuche im Kleinen zu wirken und bete für das grosse Weltgeschehen. Gottes Segen euch allen.
Mich geborgen in IHM in meinem kleinen Leben und in der großen Welt zurechtzufinden - denn ER trägt!
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr - an jedem Morgen neu für Ihre Auslegung, die uns zum Nachdenken auffordert!
Gott segne Sie!
Diese Worte sind wichtig und ich weiß, dass ich sie nicht oft genug befolge. Aber ich will es in Zukunft versuchen. Danke.
AntwortenLöschenIch habe mir das heute nochmal in Ruhe durchgelesen und wusste auf einmal, wie ich mit einem Fehlverhalten von Mitarbeitenden, welches mein Vertrauen zu ihnen stark beschädigt hat, im Geiste Jesu umgehen kann.
AntwortenLöschenDanke. Steffi