Losung: Wir wollen dem HERRN, unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen. Josua 24,24
Lehrtext: Jesus sprach zu Pilatus: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Johannes 18,37
Liebe Leserin, lieber Leser,
was für ein Fürchtegott begegnet uns da in dem
Bibelabschnitt, aus dem die heutige Losung kommt:
Das Volk der Israeliten sprach: „Wir
wollen dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.“ Josua sprach zum Volk: „Ihr
könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifernder
Gott, der eure Übertretung und eure Sünden nicht vergeben wird. Wenn ihr den
HERRN verlasst und fremden Göttern dient, so wird er sich abwenden und euch
plagen und euch umbringen, nachdem er euch Gutes getan hat.“ Das Volk aber
sprach zu Josua: „Nein, sondern wir wollen dem HERRN,
unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen.“
O weh, ist das unser Gott: streng, unerbittlich und
grausam? Der die Sünden nicht vergeben, sondern uns plagen und umbringen wird, wenn wir ihn verlassen? Nein, so war Gott nie. Aber Menschen, Priester
vielleicht, haben mit diesem Gottesbild den Gläubigen Furcht und Schrecken eingejagt,
um sie nur ja bei der Stange zu halten.
Die Wahrheit
über Gott
Gott sei Dank ist das nicht die Wahrheit über Gott,
sondern Jesus Christus ist Gottes Wahrheit, so wie er sprach, mit den Menschen
umging und sich verhielt. Er droht und straft nicht. Er schlägt uns seine
Wahrheit nicht um die Ohren. Sie ist der Mantel, in den er seine Liebe kleidet,
in den er sich selbst kleidet, weil es Liebe ohne Wahrhaftigkeit nicht geben
kann und genauso wenig Wahrheit ohne Liebe.
Jedenfalls möchte ich nicht im grellen Scheinwerfer
einer menschlichen Wahrheitskommission sitzen und verhört werden, ob alles wahr ist, was ich jemals gesagt, behauptet und geglaubt
habe.
Zu meiner Wahrheit gehört auch das Recht auf Irrtum.
Und in der Tat habe ich mich in jungen Jahren öfter geirrt und irre ich mich
noch heute. Ich bin nicht perfekt, so wie auch keine Wahrheitskommission der
Kirche (Inquisition) oder irgendeiner politischen Partei oder Ideologie
(Stalinismus) perfekt ist. Immer sind dabei Macht und Angst im
"Spiel".
Bei Jesus nicht. Seine Wahrheit macht mich frei von
allem Druck und aller Angst. Und so stehe ich vor Gott im Kleid seiner Wahrheit
und werde nicht nach meinen Irrtümern und Halbwahrheiten beurteilt und auch
nicht danach, ob ich nicht Gott immer wieder mal verlassen und mein Leben ohne ihn
gelebt habe.
Ja, auch ich will auf ihn hören und mich an Jesus
orientieren. Aber nicht aus Angst vor Strafe, sondern weil mir das gut tut und aus
Dankbarkeit, dass er mich liebt. Er weiß, dass ich das aus eigener Kraft nicht kann,
sondern ihn dazu brauche.
Gebet: Herr, was für ein Glück, dass ich mich vor dir nicht fürchten muss, sondern dankbar sein kann, dass du für mich da bist. Deine Liebe ist aufrichtig und wahrhaftig. Und deine Wahrheit ist, dass du barmherzig bist. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
PS: Ich freue mich über Ihren
Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter,
Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das
jeweilige Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert.
Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert. Verwischen
wieder
Ja, ich bin mit der riesigen Angst vor Bestrafung aufgewachsen, mit 25 aus der kath. Kirche ausgetreten und mit 60 nach eine rPredigt mit den Worten Freuet Euch, ich sage Euch: Freuet euch in die ev. Kirche aufgenommen worden. Da sind leider auch die falschen Vorschriften gepredigt worden, wie ich von meinen auch älteren ev. Mitchristen höre.
AntwortenLöschenNun bin ich Christin und glaube, dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist. Wir dürfen an die Gnade Gottes, unseres Vaters glauben.
Lobe den Herrn meine Seele.
Danke
Elisabeth
Guten Morgen,
AntwortenLöschenIch habe als evang. Christin ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Sie liebe Elisabeth. Habe mich nie getraut, die Bibelworte anders zu interpretieren, als sie geschrieben wurden. Und nur selten hörte ich von Theologen solch eine angstfreie, aber dafür liebevolle Interpretation wie von Hans Löhr. Ich bin von Herzen froh darüber, begreife so Vieles heute besser und fühle mich immer mehr in meinem Glauben auf dem richtigen Weg. Ich wünsche uns allen einen segensreichen Sonntag, freuen wir uns!
Herzlich, Annelie