Losung: Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. 1.Mose 15,6
Lehrtext: Die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder. Galater 3,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie stellst du dir einen glaubensstarken
Menschen vor? Welche Eigenschaften sollte er haben und welche nicht? Welchen
Charakter und welchen nicht? Was sollte er tun und was lassen? Sollte er fromm
und tugendhaft sein, frei von Schuld und gefährlichen Schwächen? Sollte er so
sein wie die Menschen der Bibel oder wie du?
Abraham gilt in der Bibel als Musterbeispiel für einen glaubensstarken Mann. So sehen es die Juden, so sehen es die Christen, so sehen es die Muslime. Und doch hatte auch er aus Angst gelogen und seine schöne Frau Sara gegenüber dem Pharao als seine Schwester ausgegeben, damit der ägyptische König sie heirate, er selbst aber keine Schwierigkeiten bekomme. Arme Sara! Die Sache ging, der Bibel zufolge, gerade noch einmal gut, weil Gott sie wieder in Ordnung brachte (1. Mose 12,10-20). Dieser Abraham wird wegen seines Glaubens noch viel, viel später von Paulus gerühmt (Lehrtext) und bis heute als mythischer Vater der jüdischen Religion und der beiden Weltreligionen Christentum und Islam verehrt.
Schwächelnde Glaubenshelden
Schon
erstaunlich, dass die Bibel immer wieder auch die Schwächen und die Schuld
ihrer Glaubenshelden betont, so auch bei Jakob, Josef, David, Petrus, Paulus
usw. Daran ändert auch der Heiligenschein nichts, den ihnen die Kirche später
verpasst hat. Wir Menschen sind alle so, von unseren ersten Vorfahren bis
heute. Wir haben erstaunliche Fähigkeiten, können großmütig und aufrichtig,
hilfsbereit und liebevoll sein, aber eben nicht nur. Adam und Eva lassen
grüßen.
Gott
braucht keine fehlerlosen Menschen, keine Glaubenshelden und keine Heiligen,
keine moralischen und sittlichen Musterexemplare. In der Bibel hat er es mit
den oben erwähnten „Mängelwesen“ zu tun und heute mit dir und mit mir. Wären
wir perfekt, hätte es Jesus nicht gebraucht. So aber sind wir bedürftig, dass
er uns heilt und vergibt, dass er uns treu bleibt und liebt. Warum er uns aber
nicht perfekt geschaffen hat, bleibt sein Geheimnis. Es ist ein Kennzeichen von
Leben überhaupt, dass es nicht perfekt ist. Nur der Tod ist perfekt. Wo er hintritt,
wächst kein Gras mehr.
Mir tut der Glaube gut, dass Gott seine Menschenkinder annimmt wie sie sind, so wie ja auch wir Menscheneltern keine andere Wahl haben, als unsere Kinder anzunehmen wie sie sind. Und meine Eltern haben auch mich so angenommen mit Freuden und manchmal auch mit Schmerzen. Als der, der ich bin, vertraue ich auf meinen Gott. Er will mich nicht umerziehen und nicht umbiegen, sondern lieben. Damit erreicht er bei mir mehr als mit pädagogischen Maßnahmen nach Menschenart.
Gebet: Herr, ja, ich weiß, ich bin nicht dein Musterknabe, sondern dein Sorgenkind. Um mich musst du dich kümmern, damit ich zurechtkomme. Danke, dass du das tust. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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