Losung: Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Psalm 139,9-10
Lehrtext: Jesus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,20
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein neuer Tag dämmert herauf. Im Osten geht die Schwärze der Nacht in ein blasses Grau über, dann wird es heller und heller bis die Sonne die Morgenröte an den Himmel malt. Noch ist Anfang Juli die Welt zu dieser Zeit still. Von ferne hört man ein Auto. Das einsame Lied einer Amsel ruft den neuen Tag herauf: „Blackbird singing in the dead of night“. Ich schaue in das Morgenrot und höre ihr zu, staune und danke. Ich denke an das Gedicht von Eichendorff: »Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus; flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus«. Ihm kamen diese Worte in einer Mondnacht im Mai. Doch mir kommen sie jetzt am frühen Morgen in den Sinn.
Um den Erdball fliegen
Ich will dem Morgenrot entgegenfliegen, den letzten Schatten der Nacht entkommen und mir die schlechten Träume aus den Haaren schütteln. Alles, was belastet und beschwert, will ich unter mir lassen und mit dem Schimmer der Morgenröte um den Erdball fliegen, über Kontinente und Meere, über Gebirge, Wälder und Wüsten, über Dörfer und Städte, über alle Grenzen bis zum äußersten Meer und darüber hinaus.
Auch da wäre ich nicht allein. Auch da
würde mein Gott mich führen und halten (Losung). Denn an jedem neuen Tag, solange die
Erde um die Sonne kreist und sich aus der Nacht in den Morgen dreht ist er da,
Jesus, der Mensch gewordene Gott, mein Bruder und Freund (Lehrtext). Und wenn es wieder
Nacht wird, ist er immer noch da und lässt mich nicht im Stich. So geht er mit
mir durch leichte und schwere Tage, durch dunkle und helle Nächte.
Gebet: Herr, mein Gott, in Jesus wendest du dich mir zu, ohne dass ich darum erst bitten muss. Du nimmst Rücksicht auf meine Probleme und hilfst mir meine Last zu tragen. So kann ich mit dir Schritt halten und meinen Weg mit dir gehen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Morgenröte
AntwortenLöschenEines Tages,
dort in der Ewigkeit
wird die Sonne aufgehen,
so wie im Tal der Könige,
wo in Ägypten Pharaonen begraben sind.
Noch ist es dunkel,
ungemütlich,
beängstigend,
man stößt seine Füße an den Steinen.
Noch zittert man vor Kälte.
Noch kann man sich nichts anderes vorstellen,
als eine Welt des Leidens.
Und dann,
sehr schnell,
fast von einer Minute auf die andere,
kommt Licht hindurch.
Erst ein Schein,
dann schnell
ein beleuchteter Himmel,
dann rasch die Sonnenscheibe.
Und es wird warm
sehr angenehm warm.
Man atmet auf,
man öffnet seine Jacke
man lässt alles an sich heranfluten,
voller Genuss.
Licht,
Wärme,
Liebe.
Überwältigend.
Ein Lustgefühl.
Seligkeit.
So stelle ich es mir vor
an dem Tag,
der kein Tag mehr ist,
an dem Ort,
der kein Ort ist.
© Detlef Wendler
Aus: »Jeder Mensch hat seinen Himmel«, Norderstedt 2020
Danke, kannte ich noch nicht.
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