Dienstag, 9. Juli 2024

Das Himmelreich auf Erden hl

Losung: Gott sei uns gnädig und segne uns. Psalm 67,2

Lehrtext: Einige Leute brachten Kinder zu Jesus. Sie wollten, dass er ihnen die Hände auflegte. Aber die Jünger wiesen sie schroff zurück. 14 Als Jesus das merkte, wurde er zornig und sagte zu ihnen: »Lasst doch die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran! Denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes, bin ich da. 15 Das lasst euch gesagt sein: Wer sich das Reich Gottes nicht wie ein Kind schenken lässt, wird es auch nicht erfahren.« 16 Dann nahm er die Kinder auf die Arme, legte ihnen die Hand auf und segnete sie. Matthäus 19,13-16


Liebe Leserin, lieber Leser,


in der kleinen Erzählung von Jesus und den Kindern, ragt für mich ein Satz besonders hervor: "Wer sich das Reich Gottes nicht wie ein Kind schenken lässt, wird es nicht erfahren" (Matthäus 19,15).

Kleine Zeichen und Gesten mit tiefer Bedeutung

Anders gesagt, Gott ist da und regiert seine Schöpfung. Er soll aber auch zu mir kommen, für mich da sein und mich regieren. Das tut er in und durch Jesus sowieso, ob ich das weiß und will oder nicht. Doch wenn ich ihn darum bitte, öffne ich mich ihm, richte ich mich auf ihn aus und lasse ihn in mir und für mich wirken. Dann ist er für mich keine anonyme Macht und Kraft, sondern mein Gegenüber, mein persönlicher Gott. Dann erkenne auch ich in ihm meinen Vater, der mir hilft und mich segnet, dem ich vertraue und danke. 

Und genau das geschieht, wenn Jesus die kleinen Kinder auf seine Arme nimmt, ihnen die Hand auflegt und sie segnet. Er brauchte nicht viele Worte wie ich. Ihm genügten oft Zeichen und kleine Gesten, um zu zeigen, wer und wie Gott ist. 

Er selbst ist mein "Himmelreich"

Er sagt mir damit: „So wie die Kinder kannst auch du Gottes Nähe genießen, seine Liebe spüren, seinen Segen empfangen.“ Das ist das „Reich Gottes“, damals wie heute, ohne dass wir irgendetwas dafür getan oder gegeben hätten: 

„Selig sind“, sagt Jesus, „die mit leeren Händen und einem leeren Herzen vor Gott stehen. Er wird sie beschenken und in ihnen leben“ (Erste Seligpreisung, Matthäus 5,3). Wo dies geschieht, da ist Gottes Reich „mitten unter uns“ (Lukas 17,20+21), bei dir und bei mir. Da leben wir unter seinem heilsamen Einfluss (Willen), in seinem Licht, in seinen Armen, behütet und frei.


Gebet: Herr, öffne mir die Augen, dass ich erkenne, was du mir schenken willst. So kann ich mich für dich und deinen Segen öffne. So erfahre auch ich deine Hilfe und spüre deine Liebe. Hüte mich wie ein Hirte, dass ich bei dir bleibe und mich nicht verirre. Das alles und noch viel mehr hast du schon immer für mich getan. Doch heile meine Augen und meine Ohren, dass ich das auch sehe und höre. Heile Herz und Verstand, dass ich das glaube, erkenne und dir danke. Amen


Herzliche Grüße,     

Ihr / dein Hans Löhr

NachtragDas Reich Gottes! Was wurde darunter im Lauf der Zeit nicht alles verstanden. Weil es an anderer Stelle in den Evangelien „Himmelreich“ heißt, meinte man, es befände sich im Himmel über uns. Dabei war ‚Himmel‘ damals in der jüdischen Kultur oft nur eine Umschreibung für Gott, dessen Name heilig war und den man nicht unnötig direkt  aussprechen wollte (siehe 2. Gebot). Das war auch für die ersten Christen, die ja alle zuvor Juden waren, zunächst noch selbstverständlich.

Jesus gibt uns mit seinem Gebet, dem Vaterunser, auch die zweite Bitte, in der es heißt: „Dein Reich komme“ und fügt sozusagen als Erläuterung die dritte Bitte an: „Dein Wille, Vater, geschehe, wie bei dir (= wie im Himmel) in deiner großen Welt, so auch bei uns in unserer kleinen Menschenwelt (= so auf Erden)“.

**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer:
 So finden Sie hier alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************


3 Kommentare:

  1. Bitte Herr, öffne mir immer wieder die Ohren und das Herz! Es ist für mich zur Zeit sehr schwer alles dankbar anzunehmen. Mit Deiner Hilfe will ich es immer wieder versuchen und hoffe dabei auf Dich. Ich wünsche allen den Segen unseres Gottes .

    AntwortenLöschen
  2. Es tut so gut ihre Worte zu lesen.

    AntwortenLöschen
  3. Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft.
    Und - was uns Erwachsenen kaum passieren kann.- Sie genießen die Gegenwart. 🙏

    AntwortenLöschen