Losung: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Jesaja
38,14
Lehrtext: Wer den Sohn hat, der hat das Leben. 1.Johannes
5,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich beginne mit einem Witz zu einem ernsten Thema:
Ein Mann fällt über die Kante einer hohen Klippe und kann
sich dabei gerade noch an einer Wurzel festhalten. Die Chance, aus eigenen
Kräften nach oben zu kommen, ist gleich null. In seiner Verzweiflung schreit
er: „Herr, hilf mir!“ (Losung) Da hört er Gottes Stimme von oben: „Dann lass
die Wurzel los; ich fang Dich auf.” Einige Augenblicke Stille. Dann ruft der
Mann: „Ist sonst noch jemand da oben?”
Eines ist es, Gott um Hilfe zu bitten. Ein anderes ist es,
die Hilfe zu akzeptieren, die er anbietet. Zu unseren Glaubensschwierigkeiten gehört, dass wir Gott begrenzen. Manche meinen, dass er nur für die
übernatürlichen Dinge zuständig sei. Aber er kommt auch im Notarzt zu Dir,
selbst wenn dieser das gar nicht weiß. Er kommt im hilfreichen Medikament zu
Dir, auch wenn die Pharmaindustrie damit hauptsächlich Geld verdienen will. Er
kommt auch zu Dir, wenn Dich der Chirurg aufschneidet, weil nur so Dein Leben
zu retten ist. Ja, manchmal hilft Gott auch durch Dinge, die weh tun und denen
man am liebsten aus dem Weg gehen möchte. Dem König Hiskia, von dem das Wort
aus der heutigen Losung stammt, hat er mit einem Feigen-Pflaster geholfen. Gott
weiß viele Möglichkeiten, wie er mir helfen kann. Ich darf ihm mit meinem
Kleinglauben nur nicht die Hände binden.
Und dann sind da auch die übernatürlichen Dinge, von denen
der heutige Lehrtext spricht. In einer anderen Übersetzung heißt dieses
Bibelwort im Zusammenhang: »Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und wir erhalten
dieses Leben durch seinen Sohn. Wer den Sohn Gottes hat, hat auch das
Leben.«
Nein, Du brauchst Gott gar nicht mehr zu bitten, dass er
Dich aus dem Tod errette und ewiges Leben schenke. Er hat das in Jesus längst
getan. Das Einzige, was Dir und mir noch bleibt, ist, dass wir ihm und Jesus
Christus vertrauen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Manchmal musst du wirklich
die Wurzel los lassen und einfach vertrauen, damit Gott dich auffangen kann.
Gebet: Herr, ich habe
keinen Grund daran zu zweifeln, dass Du mir hilfst. Sonst wäre ich längst nicht
mehr da. Aber ich habe allen Grund aufmerksamer zu sein auf die vielen Kleinigkeiten,
in denen Du still und im Verborgenen am Werk bist. Wenn ich doch mehr im
Kleinen Deine Größe erkennte, im Unscheinbaren Deine Macht! Wie sehr würde das
mein Vertrauen stärken. Amen
Herzlich grüßt
Hans Löhr
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