Freitag, 19. April 2013

Seelenhygiene ebl

Losung: Du sollst dem Tauben (Gehörlosen) nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten. 3.Mose 19,14

Lehrtext: Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. Wer das nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist in euch gibt. 1.Thessalonicher 4,7-8

Liebe Leserin, lieber Leser,

unter den 'Gesetzen zur Heiligung des täglichen Lebens' findet sich auch folgende Vorgabe als unsere heutige Losung: "Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten." (Altes Testament, 3.Buch des Mose, Kapitel 19, Vers 14) Letzteres wäre einfach nur gemein, da sind wir uns wohl einig. Jemandem, der nicht sehen kann, absichtlich eine Stolperfalle zu legen, ist hinterhältig.
Aber warum dem Tauben nicht fluchen? "Der hört es doch sowieso nicht!" könnten wir denken. Genau da liegt offensichtlich der 'Knackpunkt': Es geht bei diesen Fragen weniger um mein Gegenüber, sondern in erster Linie um mich. Um meine Gefühle, um meine Aggressionen, um meine Enttäuschung und um meine Wut. Und um die Emotionen, die Gott in meinem Leben groß machen möchte.
Die Verhaltensforscher sagen heute: Negative Emotionen müssen raus. Sonst wird unsere Seele krank. Ein Fluch ist nach ihrer Ansicht schlicht ein Akt der 'Seelenhygiene'. Doch wer schon einmal wütend mit Flüchen überzogen worden ist, der weiß, wie weh das tun kann. Ob ich tatsächlich jedes Wort verstehe, ist nicht maßgeblich. Ich fühle ja die Aggressivität und Wut des Anderen überdeutlich.
Das sollten wir als Christen sein lassen. Wir müssen lernen, mit Wut anders umzugehen. Sie loswerden - ja. Aber kein Verhaltensforscher hat im 'Spiegel-Online-Artikel zum Thema 'Fluchen' von der Möglichkeit des Gebetes für die 'Seelenhygiene' gesprochen. Genau DIESE Hilfe steht uns als Christen immer offen.
Paulus setzt im Lehrtext noch ein Ausrufezeichen hinter die heutige Losung, indem er den Christen in Thessaloniki etwas allgemeiner schreibt: "Gott hat uns nicht dazu berufen, dass wir zügellos und eigennützig leben, sondern dass wir sein heiliges Volk sind und ihm Ehre machen. Wer also diese Anweisungen in den Wind schlägt, lehnt sich nicht gegen einen Menschen auf, sondern gegen Gott, der euch ja mit seinem Heiligen Geist erfüllt, damit ihr so leben könnt, wie es ihm gefällt." (Neues Testament, 1. Brief von Paulus an die Thessalonicher, Kapitel 4, Verse 7-8)

Gebet: "Gott, du kennst uns - die Loblieder gehören genauso zu unserem Wortschatz wie die Flüche und Schimpfwörter. Hilf uns durch deinen Heiligen Geist, dass wir dir mit dem, wie wir reden, Ehre machen. Wo uns das extrem schwer fällt, zeig du uns bitte gute Wege, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können. Danke, Vater. Amen."

Einen guten Start ins Wochenende

und Zeit für die schönen Dinge des Lebens

wünscht dir und Ihnen deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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