Losung: Du sollst dem Tauben (Gehörlosen) nicht fluchen und sollst vor den
Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten. 3.Mose 19,14
Lehrtext: Gott
hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. Wer das nun
verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen
Geist in euch gibt. 1.Thessalonicher 4,7-8
Liebe Leserin, lieber Leser,
unter den 'Gesetzen zur Heiligung des täglichen Lebens'
findet sich auch folgende Vorgabe als unsere heutige Losung: "Du sollst
dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn
du sollst dich vor deinem Gott fürchten." (Altes
Testament, 3.Buch des Mose, Kapitel 19, Vers 14) Letzteres wäre einfach
nur gemein, da sind wir uns wohl einig. Jemandem, der nicht sehen kann,
absichtlich eine Stolperfalle zu legen, ist hinterhältig.
Aber warum dem Tauben nicht fluchen? "Der hört es
doch sowieso nicht!" könnten wir denken. Genau da liegt offensichtlich der
'Knackpunkt': Es geht bei diesen Fragen weniger um mein Gegenüber, sondern in
erster Linie um mich. Um meine Gefühle, um meine Aggressionen, um meine
Enttäuschung und um meine Wut. Und um die Emotionen, die Gott in meinem Leben
groß machen möchte.
Die Verhaltensforscher sagen heute: Negative Emotionen
müssen raus. Sonst wird unsere Seele krank. Ein Fluch ist nach ihrer Ansicht
schlicht ein Akt der 'Seelenhygiene'. Doch wer schon einmal wütend mit Flüchen
überzogen worden ist, der weiß, wie weh das tun kann. Ob ich tatsächlich jedes
Wort verstehe, ist nicht maßgeblich. Ich fühle ja die Aggressivität und Wut des
Anderen überdeutlich.
Das sollten wir als Christen sein lassen. Wir müssen
lernen, mit Wut anders umzugehen. Sie loswerden - ja. Aber kein
Verhaltensforscher hat im 'Spiegel-Online-Artikel zum Thema 'Fluchen' von der
Möglichkeit des Gebetes für die 'Seelenhygiene' gesprochen. Genau DIESE Hilfe
steht uns als Christen immer offen.
Paulus setzt im Lehrtext noch ein Ausrufezeichen hinter
die heutige Losung, indem er den Christen in Thessaloniki etwas allgemeiner
schreibt: "Gott hat uns nicht dazu berufen, dass wir zügellos und
eigennützig leben, sondern dass wir sein heiliges Volk sind und ihm Ehre
machen. Wer also diese Anweisungen in den Wind schlägt, lehnt sich nicht gegen
einen Menschen auf, sondern gegen Gott, der euch ja mit seinem Heiligen Geist
erfüllt, damit ihr so leben könnt, wie es ihm gefällt." (Neues Testament, 1. Brief von Paulus an die
Thessalonicher, Kapitel 4, Verse 7-8)
Gebet: "Gott, du kennst uns - die Loblieder
gehören genauso zu unserem Wortschatz wie die Flüche und Schimpfwörter. Hilf
uns durch deinen Heiligen Geist, dass wir dir mit dem, wie wir reden, Ehre machen.
Wo uns das extrem schwer fällt, zeig du uns bitte gute Wege, wie wir mit
unseren Gefühlen umgehen können. Danke, Vater. Amen."
und Zeit für die schönen Dinge des Lebens
wünscht dir und Ihnen deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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