Losung: Wir warten auf dich, HERR, auch auf dem Wege deiner Gerichte. Jesaja 26,8
Lehrtext: So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. 1.Petrus 5,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern wurden in der evangelischen Landeskirche in Bayern die Kirchenvorstandswahlen durchgeführt. Passend dazu geht es im heutigen Lehrtext um Menschen in Leitungsfunktionen und wie man in der Gemeinde miteinander umgehen soll. Da heißt es: »Jetzt noch ein Wort an die Leiter eurer Gemeinden: Versorgt die Gemeinde gut, die euch Gott anvertraut hat. Hütet die Herde Gottes als gute Hirten, und das nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus freien Stücken. Das erwartet Gott. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern arbeitet gern, auch ohne Gegenleistung. Spielt euch nicht als die Herren der Gemeinde auf, sondern seid ihre Vorbilder. Den jungen Leuten unter euch sage ich: Ordnet euch den Leitern eurer Gemeinden unter! Und für euch alle gilt: Euer Umgang miteinander soll von Bescheidenheit geprägt sein! Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist.«
gestern wurden in der evangelischen Landeskirche in Bayern die Kirchenvorstandswahlen durchgeführt. Passend dazu geht es im heutigen Lehrtext um Menschen in Leitungsfunktionen und wie man in der Gemeinde miteinander umgehen soll. Da heißt es: »Jetzt noch ein Wort an die Leiter eurer Gemeinden: Versorgt die Gemeinde gut, die euch Gott anvertraut hat. Hütet die Herde Gottes als gute Hirten, und das nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus freien Stücken. Das erwartet Gott. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern arbeitet gern, auch ohne Gegenleistung. Spielt euch nicht als die Herren der Gemeinde auf, sondern seid ihre Vorbilder. Den jungen Leuten unter euch sage ich: Ordnet euch den Leitern eurer Gemeinden unter! Und für euch alle gilt: Euer Umgang miteinander soll von Bescheidenheit geprägt sein! Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist.«
Ich verstehe das so, dass jemand, der eine Leitungsfunktion hat, nicht automatisch erwarten kann, dass andere (Jüngere) auf ihn hören. Es kommt darauf an, ob er auch den anderen Ansprüchen genügt, die an Gemeindeleiter gestellt werden. Und diese sind, ich wiederhole: Die Gemeinde gut zu versorgen; die Herde Gottes als gute Hirten zu hüten (vergleiche Johannes 21,15); freiwillig und nicht nur aus Pflichtgefühl zu handeln; auch mal ohne Gegenleistung zu arbeiten; auf Gewinnstreben zu verzichten; sich nicht als Herren aufzuspielen; in jeder Hinsicht Vorbild zu sein; bescheiden zu bleiben und Gott als den einzigen Herrn über sich, die Gemeinde und die Welt anzuerkennen.
Wie würden die Christen, ihre Gemeinden und Kirchen heute dastehen, wenn man das von Anfang an so gemacht hätte! Sie wären tatsächlich ein Licht für die Welt gewesen und vielleicht auch ein Vorbild dafür, wie man in anderen gesellschaftlichen Bereichen miteinander umgeht. Doch ich will nicht auf die Vergangenheit schimpfen, sondern den heutigen Lehrtext und seinen Zusammenhang als ein Licht für die Gegenwart und Zukunft sehen. Jetzt haben die Gemeindeleiter, Pfarrer/innen wie Kirchenvorsteher, neu die Chance, ihrem Leitungsauftrag nachzukommen und sich so um die Menschen zu kümmern, wie es von Anfang an von ihnen erwartet wird. Und jetzt haben auch die Menschen in den Gemeinden wieder das Recht, die Gemeindeleiter daraufhin kritisch zu befragen, ob sie sich gut um die Kinder und Jugendlichen kümmern, ob sie gut besuchte Kindergottesdienste, Jungschargruppen und Jugendgruppen anbieten. Und wenn das nicht der Fall ist, ist es die Pflicht eines jeden Gemeindeglieds, nachzufragen, warum es nicht geschieht und sich nicht mit Ausreden zufrieden zu geben. Denn eine richtig gute Arbeit für Kinder und Jugendliche ist durchaus möglich. Es gibt eine ganze Anzahl von Gemeinden, wo das geschieht. Warum soll das dann in der eigenen Gemeinde nicht möglich sein? Warum sollen dann die eigenen Pfarrer und Kirchenvorsteher das nicht hinbekommen? Und gleiches gilt auch für andere Arbeitsbereiche in der Gemeinde.
Eine Voraussetzung dafür ist, sich in einer Gemeinde gemeinsam unter Gottes Hand zu beugen (Lehrtext). Ihn, wie er uns in Jesus Christus begegnet, als den gemeinsamen Herrn anzuerkennen, ihn um seinen Geist, seinen Segen und den Mut zu bitten, neue Wege zu gehen. Aber auch das gehört dazu: Wenn Durststrecken kommen, wenn sich kein Erfolg einstellt, wenn die Gebete scheinbar nicht erhört werden und die eigenen Anstrengungen zu nichts führen, auch dann noch auf ihn zu hoffen (Losung). Ich habe es mehrmals erlebt, dass in einer Gemeinde unverhofft neue Mitarbeitende mit neuen Ideen auftauchen, die neue Impulse geben und einen neuen Aufbruch bewirken. Und dann geschieht, was viele nicht mehr geglaubt haben, dass sich eine Gemeinde wieder aufrichtet, die schon am Boden lag.
Gebet: Herr, segne die Menschen, die in deinen Gemeinden zu deiner Ehre arbeiten. Öffne ihnen die Augen, für die vielen, die bereit sind, sie zu unterstützen. Lass sie ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, dass sie tun, womit du sie begabt hast. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Hans Löhr
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