Losung: Seine Herrschaft wird groß und des Friedens kein Ende sein. Jesaja 9,6
Lehrtext: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebräer 13,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
# Und noch schöner wäre es, wenn das für die ganze Erde gälte. Das hoffen viele Christen, wenn sie in den Weihnachtsgottesdiensten diese Bibelworte hören, die im Zusammenhang heißen: »Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt ... Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich.«
# Am schönsten aber wäre es, wenn Jesus dieses immerwährende Friedensreich jetzt aufrichten würde, in unserer Zeit und Welt und man nicht erst am Ende der Zeiten darauf hoffen dürfte.
Doch nichts von alledem ist bis jetzt eingetreten. Ist dann diese Hoffnung eine Illusion? Für mich ist das so, wie wenn ich mitten in der Nacht in einem kleinen Boot auf dem großen Ozean schwimme und in weiter Ferne einen Leuchtturm sehe. Ich weiß dann zwar, dass es noch weit bis zum Land ist. Aber ich weiß auch die Richtung, die ich einschlagen muss. Ich bin nicht mehr orientierungslos und verzweifelt, sondern habe ein Ziel, auf das ich hinarbeiten kann.
Genauso verhält es sich mit der Prophezeiung des Jesaja. Sie stellt uns mitten im Ozean militärischer Gewalt und kriegerischer Politik das leuchtende Ziel vor Augen, auf das wir gemeinsam hinarbeiten können. Wir werden es wohl nicht erreichen, aber wir können wissen, wohin wir müssen. Und wir können uns jetzt schon bemühen, Streit zu vermeiden, Versöhnung zu suchen und Frieden zu schaffen. Wenn man das in der großen Politik erreichen will, dann müssen viele im Kleinen damit beginnen, bei sich selbst und in ihrem Lebensumfeld. Letzten Endes aber ist das immerwährende Friedensreich ein Geschenk Gottes, dass wir nicht erzwingen, um das wir ihn aber bitten können.
Beten und arbeiten für den Frieden – das gilt ja nicht nur für uns heute, das hat schon für unsere Vorfahren gegolten und wird auch für unsere Nachkommen gelten. Das bleibt eine ständige Aufgabe. Doch damit sind wir nicht allein. Unsere Vorfahren haben sich im Vertrauen auf den „Pazifisten" Jesus, auf diesen „Friedensmacher“, was Pazifist wortwörtlich heißt, - unsere Vorfahren haben sich im Vertrauen auf ihn an diese Aufgabe gemacht. Wir können das heute tun. Und unsere Kinder und Kindeskinder werden das morgen tun. Denn zum Frieden gibt es keine Alternative. Er ist nicht alles. Aber ohne Frieden ist alles nichts.
Gebet: Herr, hättest du uns Menschen uns selbst überlassen, unseren negativen Gefühlen, unserem Neid und Hass, unserer Angst und unserem Größenwahn, es gäbe und schon längst nicht mehr. Wir hätten uns ausgelöscht. Doch trotz aller Kriege und Konflikte hast du uns immer wieder Zeiten des Friedens und der Verständigung geschenkt. Ich danke dir für die lange Friedenszeit, die wir in Europa erleben dürfen. Ich fürchte aber auch den wachsenden Nationalismus und Fremdenhass, die Lüge und die Hetze, womit in immer mehr Ländern Politik gemacht wird. Und darum bitte ich dich für alle, die politische Verantwortung tragen, um deinen Geist des Friedens und der Versöhnung. Ich bitte dich auch für mich, dass ich in diesem Geist mit anderen auskommen und meinen Beitrag zum Frieden leisten kann. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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