Samstag, 29. November 2014

Das Leben geht weiter hl

Losung: Was vom Hause Juda errettet und übrig geblieben ist, wird von Neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen. 2.Könige 19,30

Lehrtext: Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël. Schealtiël zeugte Serubbabel. Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor. Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus. Matthäus 1,12-16

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Das Leben geht weiter.“ – Was für ein banaler und doch immer wieder auch tröstliche Satz. Als Elke ihr Kind verloren hatte, sagte sie sich diesen Satz immer wieder vor, obwohl sie längere Zeit nicht daran glauben konnte. Und dann war es doch so weit, dass sie allmählich wieder ins Leben zurückkehrte oder besser gesagt, dass das Leben wieder nach ihr griff und sie behutsam hinein zog ins Alltägliche. Und ihre Gedanken waren immer mehr mit der Gegenwart beschäftigt. Sie nahm wieder mehr Anteil am Leben anderer und begann auch wieder zu lachen.

Das Leben geht weiter – So war es auch beim Volk der Israeliten (Haus Juda), das schon ausgelöscht schien, nicht nur damals, im fünften Jahrhundert vor Christus, sondern mehrmals noch im Lauf der folgenden Jahrhunderte. Immer wieder von neuem hat dieses Volk nach unten Wurzeln geschlagen und nach oben ausgetrieben, wie sehr man auch mit Kriegen, Pogromen und Verfolgung versucht hatte, es auszurotten.

Ein Gottesbeweis

König Friedrich der Große von Preußen (1712-1786), der mit dem Glauben nichts am Hut hatte, wollte einmal seinen Leibarzt in Verlegenheit bringen und sagte: „Nenne Er mir einen einzigen Gottesbeweis, aber kurz!“ Da ist dieser einen Schritt vorgetreten und hat sich mit den Worten verbeugt: „Majestät, die Juden“. Dass sie selbst den Holocaust im 20. Jahrhundert überlebt haben, ist ein Wunder von dem, der allein Wunder tun kann. Das größte Wunder aber ist, dass dieses kleine Volk die größte Frucht getragen hat (Losung): Jesus, den Retter der Welt. Nur schade, dass er von den meisten Juden bis heute nicht als solcher erkannt wird. Und noch bedauerlicher ist, dass so viele Angehörige von Völkern, die einmal gläubige Christen waren, nun trotz Taufschein gar nichts mehr sind.

Nicht besser und nicht schlechter

Auch die Geschichte der Juden ist bis zum heutigen Tag alles andere als geradlinig verlaufen. Bei allem, was sie erlebt und getan haben, sind sie kein bisschen besser, aber auch kein bisschen schlechter als andere Völker. Sie sind das, was die allermeisten von ihnen auch sein wollen: normale Menschen mit ihren Licht- und Schattenseiten. Meistens hatten sie unter anderen zu leiden. Heute leiden sie in Israel unter sich selbst, unter der Unfähigkeit zu Frieden und Versöhnung. Aber auch das wird sich eines Tages wieder ändern. Wie gesagt, das Leben geht weiter. Das war bei uns in Deutschland nach dem letzten Krieg so. Das wird auch in Israel so sein. Denn das Leben von Elke, von den Israelis und von uns hier in Deutschland hat Gott in der Hand.

Gebet: Herr, Du bist ein Gott, der Wunder tut, damals in der Geschichte und heute in der Gegenwart. Du lenkst die Geschicke der Völker und Du lenkst mein Leben. Ich weiß nicht, wohin alles führt. Aber Du weißt es, weil Du uns Menschen führst. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen