Freitag, 28. November 2014

Ruhig und gelassen bleiben hl

Losung: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde. Jeremia 31,10

Lehrtext: Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Römer 11,29

Liebe Leserin, lieber Leser,

als es während der Heuernte vor ein paar Jahren mehrere Tage regnete und die Bauern nicht in die Wiesen konnten, sagte ich zu einem alten Landwirt: „Das muss doch schrecklich für Sie sein, das nasse Gras nicht mähen zu können.“ Doch er antwortete gelassen: „Der es nass gemacht hat, der macht's auch wieder trocken.“  Was für ein schöner Glaube! Da lässt sich einer trotz widriger Umstände nicht aus der Ruhe bringen, weil er weiß, dass diese Umstände wieder vorüber gehen. Und dabei vertraut er geduldig auf Gott, der nach der Regenperiode mit Sicherheit seine Sonne wieder scheinen lässt. Ich wünsche mir, dass ich das auch so sehen und sagen kann, wenn mir ein plötzliches Problem meine Pläne verhagelt.
Vielleicht hat der Bauer seinen gelassenen Glauben ja beim Propheten Jeremia gelernt, der in einer viel dramatischeren Situation zuversichtlich bleibt und so seinem Volk Hoffnung macht, dass sich sein böses Schicksal wieder ändern wird (Losung).
Was Jeremia so zuversichtlich macht, ist das Versprechen, das Gott seinem Volk gegeben hat. Auch wenn es zwischendurch aufgrund eigenen Verschuldens in eine Katastrophe geraten ist, bleibt es doch nicht darin stecken. Gottes Ziel ist nicht die Strafe, sondern das Heil. Er will Hirte sein und nicht Henker. Er will seine Menschen – auch Dich und mich – hüten und nicht verderben. Das lerne ich aus den beiden Bibelworten des heutigen Tages.
In der Taufe hat Gott Dich und mich zum ewigen Leben berufen und hat uns das Geschenk des Glaubens gegeben. Nein, dass reut ihn nicht, auch wenn ich zwischendurch meine Berufung und meinen Glauben nicht so wertgeschätzt habe, wie es angemessen ist. Denn Gott ist kein Mensch. Darum hält er Wort und führt seinen Plan mit Dir und mir zu einem guten Ende.

Gebet: Herr, ich nehme mir fest vor, nicht nur auf die Stolpersteine zu starren, die gerade in meinem Weg liegen, sondern auf das weite Land dahinter. Mit Deiner Hilfe ging es bisher immer wieder weiter, auch wenn ich manchmal zweifelte. Mit Deiner Hilfe wird es auch künftig weitergehen so wie Du es willst und wie es gut für mich ist. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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