Losung: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird
es hüten wie ein Hirte seine Herde. Jeremia 31,10
Lehrtext: Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht
gereuen. Römer 11,29
Liebe Leserin, lieber Leser,
als es während der Heuernte vor ein paar Jahren mehrere Tage
regnete und die Bauern nicht in die Wiesen konnten, sagte ich zu einem alten
Landwirt: „Das muss doch schrecklich für Sie sein, das nasse Gras nicht mähen
zu können.“ Doch er antwortete gelassen: „Der es nass gemacht hat, der macht's
auch wieder trocken.“ Was für ein
schöner Glaube! Da lässt sich einer trotz widriger Umstände nicht aus der Ruhe
bringen, weil er weiß, dass diese Umstände wieder vorüber gehen. Und dabei
vertraut er geduldig auf Gott, der nach der Regenperiode mit Sicherheit seine
Sonne wieder scheinen lässt. Ich wünsche mir, dass ich das auch so sehen und
sagen kann, wenn mir ein plötzliches Problem meine Pläne verhagelt.
Vielleicht hat der Bauer seinen gelassenen Glauben ja beim
Propheten Jeremia gelernt, der in einer viel dramatischeren Situation
zuversichtlich bleibt und so seinem Volk Hoffnung macht, dass sich sein böses
Schicksal wieder ändern wird (Losung).
Was Jeremia so zuversichtlich macht, ist das Versprechen,
das Gott seinem Volk gegeben hat. Auch wenn es zwischendurch aufgrund eigenen
Verschuldens in eine Katastrophe geraten ist, bleibt es doch nicht darin
stecken. Gottes Ziel ist nicht die Strafe, sondern das Heil. Er will Hirte sein
und nicht Henker. Er will seine Menschen – auch Dich und mich – hüten und nicht
verderben. Das lerne ich aus den beiden Bibelworten des heutigen Tages.
In der Taufe hat Gott Dich und mich zum ewigen Leben berufen
und hat uns das Geschenk des Glaubens gegeben. Nein, dass reut ihn nicht, auch
wenn ich zwischendurch meine Berufung und meinen Glauben nicht so wertgeschätzt
habe, wie es angemessen ist. Denn Gott ist kein Mensch. Darum hält er Wort und
führt seinen Plan mit Dir und mir zu einem guten Ende.
Gebet: Herr, ich nehme mir fest vor, nicht nur
auf die Stolpersteine zu starren, die gerade in meinem Weg liegen, sondern auf
das weite Land dahinter. Mit Deiner Hilfe ging es bisher immer wieder weiter,
auch wenn ich manchmal zweifelte. Mit Deiner Hilfe wird es auch künftig weitergehen so wie Du es willst und wie es gut für mich ist. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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