Losung: Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden
sind, durch meine große Kraft und meinen ausgestreckten Arm und gebe sie, wem
ich will. Jeremia 27,5
Lehrtext: Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen
Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen
Willen waren sie und wurden sie geschaffen. Offenbarung 4,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
das heutige Losungswort kommt zunächst ganz harmlos daher.
Davon dass Gott die Erde und die Menschen und Tiere geschaffen hat, ist die
Rede. So weit, so gut. Aber dann kommt so ein kleiner Nachsatz, der schon
damals, als der Prophet Jeremia dieses Wort verkündigt hat, irritierte: »und ich, Gott, gebe sie, wem
ich will.« Damals sollten die Israeliten anerkennen, dass sie von Gott unter
das Joch von Nebukadnezar, des Königs von Babylon, gezwungen worden sind. Ihm sollten
sie untertan sein und sich bei Strafe nicht dagegen auflehnen. Ausgerechnet
diesem heidnischen Bluthund sollten sie sich beugen. Später
mussten sich die Juden den Römern beugen, die sächsischen Heiden den Christen, die
Christen im Vorderen Orient den Muslimen, und im letzten Jahrhundert die
Gläubigen unter den Christen den Nationalsozialisten und Kommunisten. So war die Wirklichkeit. Aber war das,
ist das auch Gottes Wille?
Die Bibel ist an diesem Punkt meiner Meinung nach
unmissverständlich: All die Eroberer, Unterdrücker und Diktatoren, die Menschenschlächter
und Völkermörder – wo kommen sie her? Wer hat sie geschaffen? Sie sind
Ausgeburten des Bösen. Aber, und nun kommt ein Satz, den man nicht leicht annehmen
kann: Auch das Böse ist Gottes Werkzeug und muss ihm letztlich zum Guten
dienen. Die Bibel nennt Nebukadnezar „Knecht“ Gottes, der letztlich nichts anderes tun kann, als was Gott will, damit sein Plan zu einem guten Ende kommt.
Aber hat es nicht den Anschein, dass das Böse in unserer Welt und manchmal auch in unserem Leben triumphiert? Du kannst das Böse Teufel nennen oder Satan oder eine dämonische Macht oder schlicht und einfach den Feind. Aber, und das ist jetzt entscheidend, als gläubiger Christ solltest du von dem Bösen nicht anders denken als von einer Macht, die bereits angezählt ist wie ein Boxer vor seinem endgültigen K.O. Ein bereits schwer getroffener Boxer ist gefährlich. Er schlägt blindwütig um sich und kann noch Schaden anrichten. Man muss auf der Hut vor ihm sein. Aber gewinnen kann er nicht mehr. Den entscheidenden Schlag hat er bereits bekommen. Die Macht der Finsternis meinte schon, gesiegt zu haben. Aber der Schuss ging nach hinten los. Jesus hat sie für uns am Kreuz überwunden wo er doch hätte verlieren sollen. Er hat aus Liebe vergeben statt aus Hass zurück zu schlagen.
Aber hat es nicht den Anschein, dass das Böse in unserer Welt und manchmal auch in unserem Leben triumphiert? Du kannst das Böse Teufel nennen oder Satan oder eine dämonische Macht oder schlicht und einfach den Feind. Aber, und das ist jetzt entscheidend, als gläubiger Christ solltest du von dem Bösen nicht anders denken als von einer Macht, die bereits angezählt ist wie ein Boxer vor seinem endgültigen K.O. Ein bereits schwer getroffener Boxer ist gefährlich. Er schlägt blindwütig um sich und kann noch Schaden anrichten. Man muss auf der Hut vor ihm sein. Aber gewinnen kann er nicht mehr. Den entscheidenden Schlag hat er bereits bekommen. Die Macht der Finsternis meinte schon, gesiegt zu haben. Aber der Schuss ging nach hinten los. Jesus hat sie für uns am Kreuz überwunden wo er doch hätte verlieren sollen. Er hat aus Liebe vergeben statt aus Hass zurück zu schlagen.
So lesen wir es auch im Buch der Offenbarung in einer bilderreichen Sprache: »Gott hat den Sieg errungen. Alle Macht liegt
in den Händen seines Sohnes Jesus Christus.« (Offenbarung Kapitel 12, 7-12a) Mit welchen Formulierungen und
Bildern diese Botschaft erzählt wird, ist zweitrangig. Vorrangig ist ihr Sinn. Und in diesem Sinn sollen wir die Macht des Bösen beurteilen. Im Leben hier kann uns von ihr noch immer Leid zugefügt werden. Sie gewinnt
noch die eine oder andere Schlacht, aber nicht mehr den Krieg.
Zu allen Zeiten haben Christen in diesem Glauben die Macht
des Bösen eine Zeit lang duldend hingenommen, wenn sie keine andere Chance
hatten, oder sich ihr widersetzt und sie bekämpft. Aber sie haben sich ihr
nicht ergeben, haben sie nicht angebetet und verherrlicht. Ihr Bekenntnis war
und ist und bleibt: »Dich, unseren Herrn
und Gott, beten wir an. Du allein bist würdig, dass wir dich ehren und rühmen,
uns deiner Macht unterordnen.« (Lehrtext nach
der Übersetzung HFA). Damit das auch unser Bekenntnis bleibt, brauchen
wir uns gegenseitig in den Herausforderungen des Lebens, um füreinander zu
beten, einander zu ermutigen und beizustehen.
Gebet: Herr, manchmal fällt es mir schwer zu
glauben, dass du auch das Bösen kontrollierst und seine Niederlage besiegelt
ist. Ich selber bin zu schwach, um mich gegen diese finstere Macht zu behaupten.
Darum vertraue ich auf deine Hilfe und bete mit deinen Gläubigen: »Führe
uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.« Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Kleine Übung: Nachdem du das gelesen hast, nimm dir noch ein paar Sekunden Zeit und frage dich: Welchen Gedanken will ich behalten? Dann atme ruhig und tief, schließe die Augen und mach dir bewusst: Jetzt, in diesem Augenblick umgibt mich Gott wie die Luft, die ich atme. Er hält mich mit seiner Kraft, wie die Sonne die Erde in ihrer Bahn hält. Er will auch in mir leben, um mir ganz nah zu sein. Ich öffne mich und lass ihn in mir wirken. So von ihm umhüllt und erfüllt, lebe ich mein Leben.
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Wir legen Losung und Lehrtext deshalb aus, weil einer weltweiten Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten fördert.
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