Losung: Bringt die
Zehnten in voller Höhe und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich
euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die
Fülle. Maleachi 3,10
Lehrtext: Wer da
kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird
auch ernten im Segen. 2.Korinther 9,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
säen, das ist Investition in die Zukunft. Es war ein
Quantensprung in der Entwicklung der Menschheit, als man die Samenkörner nicht
allesamt aufgegessen hat. Obwohl Nahrung knapp und darum kostbar war, hat man einen
Teil davon in den Boden gesteckt, in der Hoffnung, dass einige Monate später
daraus etwas wächst, das mehr bringt als man eingesetzt (investiert) hat. Wer
aber für den Augenblick zu gierig war und deshalb zu wenig Saatgut übrig
behalten hat, der hat dann naturgemäß zu wenig geerntet und musste hungern.
Zur Zeit des Alten Testamentes sollte der zehnte Teil des
Einkommens für den Tempel, die Priester und für Kulthandlungen gegeben werden.
Man hatte das als Gabe für Gott selbst verstanden und ging davon aus, dafür von
ihm auch künftig mit Gedeihen von Vieh und Feldfrüchten gesegnet zu werden. In
unserem Erntedankfest lebt ein winziger Rest dieser Tradition fort.
Aber stimmt das denn auch heute noch? Werden Menschen mit
einem guten Leben gesegnet, denen nicht nur die Kirchensteuer abgezogen wird,
sondern die ganz bewusst namhafte Beträge für ihre Kirchengemeinde und für gute
Zwecke stiften?
Meiner Meinung nach ist das kein Automatismus der Art, dass
man oben in den Segensautomaten sein Geld reinsteckt und unten den Segen
herausholt. Und trotzdem bin ich überzeugt, dass es sich positiv auswirkt, wenn
Menschen nicht nur an sich denken, sondern auch etwas für andere übrig haben,
die bedürftig sind. Sie üben sich damit in Großzügigkeit und schützen sich
gegen die ansteckende und zerstörerische Krankheit des Egoismus und der Gier.
Das wirkt sich spürbar auf das Zusammenleben in der Familie und darüber hinaus
aus.
Wer seine Kirchengemeinde mit Spenden unterstützt, und sei
es, dass er in den Klingelbeutel ein bisschen mehr steckt als eine Euromünze,
der zeigt Gemeinschaftssinn und stärkt diesen mit jeder weiteren Spende. Der
trägt dazu bei, dass da, wo er lebt, Menschen sich treffen können, um gemeinsam
Gott zu loben, von ihm gesegnet zu werden und ihn um das zu bitten, was allen zugutekommt:
Frieden, Versöhnung, soziale Gerechtigkeit.
Man kann sein Geld natürlich auch in Briefkastenfirmen ver-stecken,
es selbstsüchtig der Gemeinschaft entziehen und damit die eigene Gier noch mehr
anheizen. Doch dieses Verhalten wendet sich über kurz oder lang gegen den
Gierigen selbst. Er untergräbt damit nicht nur das Zusammenleben. Er vergiftet
auch seine Seele mit seiner Geiz-ist-geil-Gesinnung.
Heute nicht alles verbrauchen, sondern einen Teil davon in
die Zukunft investieren – nur so hatten die Bauern, nur so haben wir heute auf
der Erde eine gemeinsame Zukunft. Man kann aber auch in Glaube, Hoffnung und
Liebe investieren, damit Menschen weiterhin Gott ihre offenen Herzen und Hände
hinhalten und er sie mit Segen fülle.
Gebet: Herr, was ich bin und habe, kommt von dir.
Du gibst mir viel, obwohl ich das nicht mehr verdiene als Menschen, die in
schwierigen Verhältnissen leben müssen. Schenke mir auch ein großzügiges Herz,
damit ich von meinem Überfluss wieder abgebe und einen kleinen Beitrag für die
Zukunft von uns allen leiste. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Der Maleachi-Text behauptet übrigens keinen Automatismus zwischen Zehntem und Segen. Er fordert auf, den Zehnten zu geben und damit zu prüfen, ob es den Segen gibt. Wenn nicht, war der Test eben negativ. So etwas kommt vor.
AntwortenLöschenEs ist interessant, dass in Freikirchen häufig der Zehnte erwartet und gezahlt wird, während aus den Amtskirchen Leute schon wegen der viel geringeren Kirchensteuer austreten.
Wer regelmäßig in seinen Gottesdienst (seiner Landeskirche) geht und auch nur je 1€ in Klingelbeutel und Ausgangskollekte legt, kommt auch jährlich auf 100€. Dazu ein Ehrenamt vielleicht, gerade das: ja Segen kommt zurück.
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