Montag, 11. April 2016

Investitionen in Segen hl

Losung: Bringt die Zehnten in voller Höhe und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. Maleachi 3,10

Lehrtext: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. 2.Korinther 9,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

säen, das ist Investition in die Zukunft. Es war ein Quantensprung in der Entwicklung der Menschheit, als man die Samenkörner nicht allesamt aufgegessen hat. Obwohl Nahrung knapp und darum kostbar war, hat man einen Teil davon in den Boden gesteckt, in der Hoffnung, dass einige Monate später daraus etwas wächst, das mehr bringt als man eingesetzt (investiert) hat. Wer aber für den Augenblick zu gierig war und deshalb zu wenig Saatgut übrig behalten hat, der hat dann naturgemäß zu wenig geerntet und musste hungern.
Zur Zeit des Alten Testamentes sollte der zehnte Teil des Einkommens für den Tempel, die Priester und für Kulthandlungen gegeben werden. Man hatte das als Gabe für Gott selbst verstanden und ging davon aus, dafür von ihm auch künftig mit Gedeihen von Vieh und Feldfrüchten gesegnet zu werden. In unserem Erntedankfest lebt ein winziger Rest dieser Tradition fort.
Aber stimmt das denn auch heute noch? Werden Menschen mit einem guten Leben gesegnet, denen nicht nur die Kirchensteuer abgezogen wird, sondern die ganz bewusst namhafte Beträge für ihre Kirchengemeinde und für gute Zwecke stiften?
Meiner Meinung nach ist das kein Automatismus der Art, dass man oben in den Segensautomaten sein Geld reinsteckt und unten den Segen herausholt. Und trotzdem bin ich überzeugt, dass es sich positiv auswirkt, wenn Menschen nicht nur an sich denken, sondern auch etwas für andere übrig haben, die bedürftig sind. Sie üben sich damit in Großzügigkeit und schützen sich gegen die ansteckende und zerstörerische Krankheit des Egoismus und der Gier. Das wirkt sich spürbar auf das Zusammenleben in der Familie und darüber hinaus aus.
Wer seine Kirchengemeinde mit Spenden unterstützt, und sei es, dass er in den Klingelbeutel ein bisschen mehr steckt als eine Euromünze, der zeigt Gemeinschaftssinn und stärkt diesen mit jeder weiteren Spende. Der trägt dazu bei, dass da, wo er lebt, Menschen sich treffen können, um gemeinsam Gott zu loben, von ihm gesegnet zu werden und ihn um das zu bitten, was allen zugutekommt: Frieden, Versöhnung, soziale Gerechtigkeit.
Man kann sein Geld natürlich auch in Briefkastenfirmen ver-stecken, es selbstsüchtig der Gemeinschaft entziehen und damit die eigene Gier noch mehr anheizen. Doch dieses Verhalten wendet sich über kurz oder lang gegen den Gierigen selbst. Er untergräbt damit nicht nur das Zusammenleben. Er vergiftet auch seine Seele mit seiner Geiz-ist-geil-Gesinnung.
Heute nicht alles verbrauchen, sondern einen Teil davon in die Zukunft investieren – nur so hatten die Bauern, nur so haben wir heute auf der Erde eine gemeinsame Zukunft. Man kann aber auch in Glaube, Hoffnung und Liebe investieren, damit Menschen weiterhin Gott ihre offenen Herzen und Hände hinhalten und er sie mit Segen fülle.

Gebet: Herr, was ich bin und habe, kommt von dir. Du gibst mir viel, obwohl ich das nicht mehr verdiene als Menschen, die in schwierigen Verhältnissen leben müssen. Schenke mir auch ein großzügiges Herz, damit ich von meinem Überfluss wieder abgebe und einen kleinen Beitrag für die Zukunft von uns allen leiste. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

2 Kommentare:

  1. Der Maleachi-Text behauptet übrigens keinen Automatismus zwischen Zehntem und Segen. Er fordert auf, den Zehnten zu geben und damit zu prüfen, ob es den Segen gibt. Wenn nicht, war der Test eben negativ. So etwas kommt vor.

    Es ist interessant, dass in Freikirchen häufig der Zehnte erwartet und gezahlt wird, während aus den Amtskirchen Leute schon wegen der viel geringeren Kirchensteuer austreten.

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  2. Wer regelmäßig in seinen Gottesdienst (seiner Landeskirche) geht und auch nur je 1€ in Klingelbeutel und Ausgangskollekte legt, kommt auch jährlich auf 100€. Dazu ein Ehrenamt vielleicht, gerade das: ja Segen kommt zurück.

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