Losung: Wo Träume sich mehren und
Nichtigkeiten und viele Worte, da fürchte Gott! Prediger
5,6
Lehrtext: Von törichten Fragen aber, von
Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn
sie sind unnütz und nichtig. Titus 3,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
mancher lässt sich in seinem Glauben leicht verunsichern.
Wenn jemand im Brustton der Überzeugung behauptet, dass der andere dies und
jenes glauben und sich so und so verhalten müsse, dann kann es schon mal sein,
dass man an sich selbst zu zweifeln beginnt. Denn wer kann schon von sich
behaupten, so unerschütterlich im Glauben zu sein, dass er durch nichts und
niemanden beeinflussbar wäre?
Auch in diesen Losungsauslegungen ist ja immer
wieder vom Glauben die Rede. Doch die große Überschrift über allem, was hier zu
lesen ist, heißt: Nachdenken über die Bibel. Sie ist der Prüfstein für
jede Aussage über das Wort Gottes und den Glauben der Menschen.
Was immer jemand über Gott sagt und darüber, was der rechte
Glauben sei, - er muss sich an der Bibel messen lassen. Aber es reicht nicht,
ein Bibelwort nach dem anderen zu zitieren. Das Wort Gottes will in seinem
Zusammenhang verstanden werden. Einzelne Bibelworte, die aus diesem
Zusammenhang gelöst werden, können darum leicht missverstanden werden.
Der
Zusammenhang aller Bibelworte aber hat für uns einen Namen: Jesus Christus.
Alles, was in der Bibel steht, hat nur dann eine Bedeutung für uns
heute, wenn es die gute Nachricht von Jesus Christus unterstreicht und ihr
nicht zuwiderläuft. Er ist in der Bibel keine Person neben anderen, durch die
Gott spricht. Er ist die Person, durch die Gott sich zeigt und dir und
mir begegnet.
Auf das Alte Testament zum Beispiel berufen sich ja auch die
Juden und zum Teil auch die Muslime. Doch sie verstehen die Bibelworte im
Zusammenhang ihrer Religion, in der Jesus keine oder nur eine
untergeordnete Rolle spielt. Wir Christen (!) aber kennen Gott nur und
ausschließlich als ‚Vater Jesu Christi‘ und somit als unseren Vater im
Himmel, dessen Name geheiligt werde und dessen Reich komme.
Ist das so wichtig? Ich meine schon. Bei allem Respekt und
aller Toleranz gegenüber Andersgläubigen, - für uns Christen ist der Glaube
unverwechselbar, der Glaube an den Gott der Liebe und Barmherzigkeit, der für
seine Menschenkinder da ist und nicht umgekehrt. Der uns das Leben nicht mit
Gesetzen schwer macht und auch nicht mit rituellen Vorschriften. Der von uns
keine Opfer fordert, sondern sich für uns ‚opfert‘ (am
Kreuz sein Leben hingibt). Dessen höchstes Gebot heißt, ihn und unsere
Mitmenschen zu lieben wie uns selbst.
Diesen unseren Gott erkennen wir daran,
wie Jesus zu den Menschen war und was er von ihm gesagt hat (= Offenbarung Gottes). Ihn fürchten, wie Luther
in der Losung übersetzt hat, heißt, ihn als die höchste Autorität anerkennen
und sich an ihn halten.
Gebet: Mein Gott, Du
bist mehr als die höchste Idee, die größte Macht, der tiefste Geist. Du bist
die Liebe. Du kommst in deinem Sohn Jesus Christus zu mir. Du suchst die
persönliche Beziehung und lädst mich ein, Dir zu vertrauen und Dich
wiederzulieben. So bist Du für mich da. So füllst Du mich mit Lebensmut und
Lebensfreude. Erhalte mir diesen Glauben und bewege mich dazu, Deine Liebe weiterzugeben. Amen
Herzliche Grüße
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