Losung: Ihr Berge Israels, siehe, ich will mich wieder zu euch kehren und euch mein Angesicht zuwenden, dass ihr angebaut und besät werdet. Hesekiel 36,9
Lehrtext: So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Jakobus 5,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
im 30jährigen Krieg war das obere Altmühltal, wo ich lebe, weitgehend entvölkert. Die weiten Flussauen waren wieder zugewachsen. Es gab kein Vieh mehr, das gefüttert werden musste. Für die Überlebenden damals im 17. Jahrhundert ein Bild des Jammers wie 2000 Jahre zuvor die Hügel Israels (Losung). Solche “Bilder“ waren für die Menschen damals ein furchtbarer Anblick, der sie an die Schrecken und Greuel des Krieges erinnerte, so wie meine Eltern vor bald 80 Jahren die Ruinen des zerbombten Nürnberg. Selbst ich kann mich noch an die vielen Bombenlücken in dieser einst so stolzen Stadt erinnern.
Für den Propheten Hesekiel aber und alle, die gleich ihm auf Gott hofften, waren solche Anblicke nicht nur eine Mahnung zum Frieden, sondern bereits ein Versprechen auf die Zukunft. Sie vertrauten Gott, dass es nicht so bleiben würde. Es sollte wieder gesät und angebaut werden. Es sollten die Städte wieder aufgebaut werden. Es würde sich lohnen, die Tränen abzuwischen, in die Hände zu spucken und anzupacken. Gott würde schon seinen Segen dazu geben. Und so kam es dann auch.
So war es damals ...
So war es vor zweieinhalb tausend Jahren in Judäa mit der zerstörten Hauptstadt Jerusalem (Losung). So war es vor circa 375 Jahren im Altmühltal nach dem 30jährigen, dem „deutschen“ Krieg und in anderen, verwüsteten Gegenden Deutschlands. So war es vor bald 80 Jahren in Europa. "Nie wieder Krieg!", war damals die Parole der Überlebenden. Und heute?
... so könnte es heute wieder sein
Wer weiß schon, ob es mitten in Europa nicht bald schon wieder menschenleere und von einem furchtbaren Krieg verheerte Städte und Landstriche geben wird? Um das abzuwenden, müssten die Regierenden in Ost und West und ihre Unterstützer jetzt (!) Vernunft annehmen. Müssten sie auf militärische Gewaltmittel jeder Art verzichten, durch Verhandlungen den Krieg in der Ukraine und das Leid der Menschen dort beenden und noch Schlimmeres für uns alle verhüten. Ja das müssten sie. Darauf bestehe ich. Denn die Zeit riecht wieder nach Feuer, Blut und Tränen.
Biedermänner als Brandstifter
Und wer die Brandstifter sind, wer die Guten und wer die Bösen, ist so eindeutig nicht wie es scheint und wie man uns weismachen will. Schauen wir also genau hin! Achten wir genau auf die Sprache in unseren Nachrichten und wie sie bereits gefärbt ist! Bilden wir uns unser eigenes Urteil! Fragen wir uns bei jeder (!) Nachricht in den Medien, auch bei der über den plötzlichen Tod des Kremelkritikers Nawalny: Cui bono? Wem nützt eine solche Nachricht zum jetzigen Zeitpunkt wirklich? Und durchschauen wir den heuchlerischen Beifall von der falschen Seite! Das ist das Mindeste, was wir jetzt tun müssen, weil wir es können.
Unbedachte Worte
Zurück zu den kriegsverwüsteten Landschaften und Städten. Ob das auch in unserer Zeit ein Trost sein wird, wenn die Überlebenden wieder aus den Trümmern kriechen und bei Null anfangen? Doch wer wird einen solchen 'modernen' Krieg noch überleben, nachdem inzwischen nicht nur von der „Kriegsertüchtigung“, sondern sogar von der atomaren Bewaffnung Deutschlands gefährlich schwadroniert wird?
Immer sind es unbedachte Worte, die zuerst „die Büchse der Pandora“* öffnen und dem Unheil freien Lauf lassen. Immer sind die anderen schuld. Immer sind wir selbst gerecht. Immer wieder wird, wenn man die Dämme hat brechen lassen, Gott für das Unheil verflucht oder man bettelt um seine Hilfe, solange man noch kann.
Doch Frieden ist immer möglich. Es liegt auch in unserer Verantwortung, dass beide Seiten Zugeständnisse machen und von ihren Maximalforderungen abrücken. Darauf und nicht auf Gewalt und Gegengewalt läge Gottes Segen. Doch wer ständig weiter Öl ins Kriegsfeuer gießt, auf dem liegt er nicht.
Gebet: Herr, ich verstehe nicht, warum wir Menschen aus unserem Unheil und Leid nicht lernen, warum wir immer wieder dieselben Fehler machen. Was genau verblendet uns? Was macht uns blind? Die Angst? Müssen wir so sein? Lastet der Fluch des Kain ewig auf uns? Herr, erbarme dich und rette uns und unsere Kinder vor uns selbst. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans
Löhr
* Eine Geschichte aus der altgriechischen Mythologie. Heute ist das Öffnen der Büchse der Pandora ein Inbegriff für das Stiften eines Unheils, das sich nicht wiedergutmachen lässt. Wikipedia
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Einen guten Morgen uns allen, ich konnte heute nur schlecht schlafen aufgrund der vielen unguten Nachrichten...
AntwortenLöschenAber ja, ich kann wirklich nur bei unserem Herrn Zuflucht und Trost suchen und hoffentlich auch finden, wo sonst... Lasst uns nicht finster werden sonder gerade jetzt sollten wir versuchen, durch unseren Glauben und Gebete uns selbst und andere zu stärken, damit wir etwas Helligkeit verbreiten. Herr, bitte hilf uns dabei. Amen.
Herzliche Grüße von Annelie
Ganz genau. Amen
AntwortenLöschenGanz genau. Amen
AntwortenLöschenIch leide sehr unter den derzeitigen Zuständen und vor dem was noch so kommen könnte.
AntwortenLöschenPsalm 22 Herr, warum hast du uns verlassen?
Renate
Lieber Herr Löhr, Ihre Worte kann ich von Herzen mitbeten. So ähnlich bete ich an jeden Abend. Doch die Frage, die bleibt: Sollen sich angegriffene Menschen, ein angegriffenes Land nicht wehren dürfen? Wer, der nicht selbst betroffen ist, kann das verfügen? Ist es christlich, einem Angegriffenen nicht zu helfen? Und meinen Sie wirklich, der Tod Navalnys hätte nicht vermeldet werden sollen? Sie meinen, das sein Tod eher dem Westen nützen würde?
AntwortenLöschenWarum? Ich meine, sein Tod ist einfach nur furchtbar und nützt niemanden. Putin ist er gleichgültig. Die, die um ihn trauern, lässt er festnehmen. Auch Alexai Nawalny war gestern Abend in meinem Gebet, möge ihm nun Gottes ewiges Licht leuchten. Mögen die, die seiner in Russland öffentlich gedenken, wieder freigelassen werden.
Und beten wir weiterhin um Frieden und für die, die Verantwortung tragen, einschließlich Putins, möge er sich doch einfach bloß zurückziehen aus der Ukraine.
Wünschen Sie sich, lieber Herr Löhr, meinen Sie, dass die Ukraine ab sofort aufhören sollte , sich gegen den Angreifer zur Wehr zu setzen? Weil man das nicht darf? Weil Christen das nicht dürfen?
Zur Erinnerung. Schon im Frühjahr 2022 gab es einen fertigen Friedensvertrag, vermittelt durch die Türkei. Selensky hatte schon unterschrieben, Putin war zur Unterzeichnung bereit. Wer hat es verhindert? USA und GB !
LöschenDer „gesunde“ Menschenverstand, die politische „Vernunft“ und meine Instinkte sagen, was die Vielen schon immer gesagt haben: 'Wehrt euch! Lasst euch das nicht gefallen! Nehmt das Unrecht nicht kampflos hin! …'
LöschenMein Glaube sagt etwas anderes. Ich kann mir Jesus nicht in Militäruniform und nicht mit einer Maschinenpistole bewaffnet vorstellen.
Sein Wort und sein Verhalten ist lfür mich in dieser Hinsicht eindeutig. Für andere ist er vielleicht nur für die fromme Seele zuständig. Für mich nicht. Lieber sitze ich mit ihm abseits auf dem Berg der Bergpredigt (Matthäus 5-7) und höre sein Wort vom Frieden, von der Gewaltlosigkeit und der Feindesliebe als ohne ihn unter denen, die zum Krieg mit allen seinen entsetzlichen Folgen raten.
Danke Herr Löhr,
LöschenSie sprechen mir mal wieder aus der Seele.
Alles Gute für Sie und ihre Familie.
Man kann und soll auch ohne Waffen gegen das Unrecht kämpfen.
LöschenZwischen den Gegnern vermitteln, Diplomatie usw.
Es gibt nie nur schwarz oder weiß.
Wohin soll diese ganze Aufrüstung denn führen?
In den Frieden?
Das ist richtig. Selensky und Putin waren damals für einen vernünftigen Kompromiss offen.
AntwortenLöschenDamit wäre noch einmal unterstrichen wer die Kriegstreiber sind.
AntwortenLöschenDeutschland ist kein Souveränes Land.
In Deutschland gilt nach wie vor das Kriegsrecht.
Man wollte das mit der Wiedervereinigung korrigieren,nun ratet mal wer das damals verhindert hat.
Also mit anderen Worten,wir werden Zwangs regiert.
Das sieht man ja jetzt ganz deutlich an unserer Marionetten Regierung.
Die größten Kriegstreiber aller Zeiten.
So was kann man nur Entscheiden wenn man nicht selber an die Ostfront muss.
Vielleicht sollte man das mal so handhaben,die den Krieg wollen müssen an die Front.
Ohne ein Prophet zu sein würde es dann Lösungen geben. 🙏
Mein „gesunder“ Menschenverstand, die politische „Vernunft“ und die Instinkte sagen das gar nicht. Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein. Ich kann mir Jesus auch nicht in Kampfausrüstung vorstellen. Ich sitze auch lieber mit Ihnen, lieber Herr Löhr, abseits auf dem Berg und höre ihm zu. Verstehe in Kopf und Herz seine Botschaft der Feindesliebe. Vielleicht wäre es mit diesem Verständnis möglich, mich nicht zu wehren, wenn es nur um mich selbst ginge. Das hoffe ich. Wenn es aber um meine Kinder, Frau, Familie, Freunde, Nachbarn ginge, die angegriffen, überfallen, auf die geschossen werden würde - würde ich das geschehen lassen können ? Sie würde ich doch schützen wollen, sie verteidigen, für den Angreifer vertreiben wollen. Das würde mir mein Herz sagen. Habe ich einen Feind? Nein! Der mich und meine Lieben überfällt, der ein anderes Land überfällt, der macht sich dadurch für sich selbst zum Feind.
AntwortenLöschenNun noch zu den frommen Seelen: Hätten wir sie alle im Sinne 1.Korinther,13
4-6, hätten wir keine Kriege, keine Waffen, nur noch inneren und äußeren Frieden.
Und Freude!
Vielen Dank für diesen bedenkenswerten Beitrag. Ich würde keine Waffe tragen, weil sie von überlegenen "Feinden" gegen mich und meine Familie eingesetzt werden könnte. Mit Waffen würde ich auch nichts erreichen, sondern alles nur schlimmer machen. Wichtig ist für mich, was ich jetzt tun kann, damit sich so eine Situation nicht ereignet. Unter anderem gehört dazu, dass ich dem "Feind" die Ängste nehme, die er in gleicher Weise wie ich hat. Und das geht nur, wenn ich ihn nicht dämonisiere und weiterhin - auch verbal - Öl ins Kriegsfeuer gieße. Wie sagt Max Piccolomini in Schillers 'Wallenstein': "Beim Feind Vertrauen zu erwecken, ist doch der einz'ge Weg zum Frieden; denn hört der Krieg im Kriege nicht schon auf, woher soll Friede kommen?"
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