Losung: Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Jesaja 2,3
Lehrtext: Als Jesus das
Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten
zu ihm. Und er tat seinen Mund auf und lehrte sie: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn
ihrer ist das Himmelreich. Matthäus 5,1-3
Liebe
Leserin, lieber Leser,
hast
du einen Lieblingsberg, den du dir besonders gerne anschaust oder auf den du
sogar wanderst? Früher war ich mit Studentengruppen ein paarmal zum Skifahren
im Gebiet des Matterhorns in der Schweiz. Auf dem Gipfel bin ich leider nie
gewesen. Aber ich konnte mich an diesem mächtigen Bergzacken nicht satt sehen.
Er ist für mich der Berg der Berge. Später bin ich auf den Kilimandscharo-Vulkan
gewandert, dessen Schneekrone durch den Klimawandel bald verschwunden sein wird.
Die Gelegenheit dazu ergab sich bei einem Besuch unserer Partnergemeinde in
Tansania am Fuß dieses Berges.
Der Berg der Seligpreisungen
Und
ich war auch auf dem Berg, von dem Jesaja in der Losung spricht, auf dem
kleinen Zionsberg mit der Stadt Jerusalem (Losung), und auch auf dem, wo Jesus
seine Jünger unterwiesen hat, auf dem Berg der Seligpreisungen am Nordufer des
Sees Genezareth (Lehrtext).
Aber der ist eher ein Hügel als ein Berg.
Das
Wandern in Bergen weitet im wahrsten Sinn des Wortes den Horizont. Und nicht
wenige machen unter dem Gipfelkreuz eine spirituelle Erfahrung. Vielleicht
denken sie über Gott, den Schöpfer, nach. Oder sie sind dankbar für die wunderbare
Natur. Oder sie denken darüber nach, dass das Kreuz, an dem Jesus starb, ebenfalls
auf einem Berg stand, auf Golgatha nahe Jerusalem. So kann ein Kreuz, und
gerade auch ein Gipfelkreuz, ein Hinweis sein, dass Jesus an der Liebe auch zu
seinen Feinden bis zuletzt festgehalten und seine ‚gute Botschaft von Gott‘ (Evangelium) nicht
verraten hat.
Für
mich ist seine erste Seligpreisung einer der wichtigsten Sätze überhaupt. Lange,
sehr lange habe ich nicht verstanden, was das bedeutet: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das
Himmelreich.“ Dann habe ich sie für mich sinngemäß so übersetzt: „Selig, ja glücklich sind, die mit leeren
Händen und einem leeren Herzen vor Gott stehen. Die alles von ihm empfangen,
auch den Glauben, auch die Liebe. Die ihm nichts geben können, was sie bei ihm
beliebt macht. Die ihm nicht ins Handwerk pfuschen mit allerlei religiösen
Aktivitäten. Die auf ihn sehen und ihn machen lassen und das Ihre tun, das
jeder Tag verlangt. Sie leben mitten in dieser Welt jetzt schon in Gottes Welt.“
Keine religiöse Überheblichkeit und
Rechthaberei
Das
war für seine Zuhörer damals schwer, das ist auch für mich heute schwer und
vielleicht auch für dich. Denn ich bin hauptsächlich im Religionsunterricht so
erzogen worden, dass ich etwas tun müsse, um Gott zu gefallen. Und jetzt soll
ausgerechnet das Gegenteil richtig sein?
Denke
doch bitte einmal in Ruhe darüber nach, was die Botschaft der ersten
Seligpreisung für dich bedeuten könnte. Mich macht dieses Wort ruhig. Es öffnet
mir einen Raum, in dem ich über Gott nachdenken kann und mich geborgen fühle
ohne irgendeinen Druck von seiner Seite. Es verbietet mir aber jede Art von
religiöser Überheblichkeit und Rechthaberei. Und genau das tut gut, mir und den
anderen auch. Und wenn ich mich dann in meinem Leben an Jesus orientiere, dann
nicht, um damit irgendetwas bei ihm zu bezwecken, sondern aus Dankbarkeit und
Freude.
· Gebet:
Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und lass dir's wohlgefallen.
Paul
Gerhardt, 1653
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke für Ihre Übersetzung, Auslegung und das passendes Lied dazu! Ihre Zeilen sind Sonne, Erde, Wasser und Dünger für das Glaubenswachstum!
AntwortenLöschenJa, Sie beschreiben gelebte Worte der Bibel. Ihre Auslegung der Bibel ist Nahrung und Stärkung im Heute. Vielen Dank. Renate
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr!
AntwortenLöschenIhre Aussagen sind so hoffnungsvoll und zeitgemäß umd nicht angsteinflößend. Seien Sie und Ihre Lieben reich gesegnet!