ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Hesekiel 36,8-11
Lehrtext: Paulus schreibt: Ich weiß aber: Wenn ich zu euch komme, werde ich mit dem vollen Segen Christi kommen. Römer 15,29
Liebe Leserin, lieber Leser,
immer wieder gerieten die Israeliten bzw. Juden von einer Katastrophe in die andere. Immer wieder waren sie Opfer der Großmächte und ihrer eigenen, falschen Politik. Immer wieder versuchten sie, das Joch der Fremdherrscher mit Gewalt abzuschütteln. Es ist ihnen nicht bekommen. Jeder Versuch im Lauf der Jahrhunderte, mit Waffengewalt eine Lösung zu erzwingen, ist fehlgeschlagen und hat ihr Unglück nur vermehrt. Und wenn nicht alles trügt, ist die gegenwärtige Regierung Israels wieder dabei, das eigene Volk ins Unglück zu stürzen. Gewalt als Lösung der Probleme ist ihnen nie bekommen. Das wird wohl auch jetzt so sein.
Die Tränen Jesu
Jesus, der zu seiner Zeit das Unglück über Jerusalem kommen sah, hat über die Stadt geweint, weil man seinen Weg des Friedens nicht gehen wollte (Lukas 19,41-44). Weil wieder der gewaltsame Widerstand, diesmal gegen die Römer, Rettung versprach, aber den Untergang bewirkte mit all den grausamen Folgen für die Menschen, die die falsche Politik damals wie heute ausbaden müssen. Wie es scheint, können wir Menschen nicht aus unserem Unglück lernen. Nach wie vor setzen die meisten zur Lösung von Konflikten auf Waffen und militärische Gewalt. Ich kann mich damit einfach nicht abfinden.
Doch immer wenn die Juden am Ende zu sein schienen, standen unter ihnen Propheten auf. Sie machten den Unterdrückten nach der Katastrophe neuen Mut und verhießen ihnen eine gute Zukunft im eigenen Land. Sie taten das im Namen Gottes und glaubten auch selbst, dass, was sie sagten, in seinem Sinne sei. Und wie es aussieht, haben sich die Juden an solchen Worten immer wieder aufgerichtet, haben an ihrem Gott und an ihrem Glauben festgehalten. Sie haben von neuem begonnen, die Toten zu begraben, die Trümmer Jerusalems wegzuräumen und die Stadt wieder aufzubauen. Auf dem Land haben sie wieder gepflügt, gesät und geerntet, manchmal kärglich und manchmal im Segen.
Hoffen, hoffen, hoffen - trotzalledem
Und die Trostworte, die sie von ihren Propheten gehört hatten, haben sie weitererzählt und später aufgeschrieben. So konnten deren Worte auch für nachfolgende Generationen ein Trost sein und sie ermutigten, nicht aufzugeben, sondern auf den Gott Israels zu hoffen, auf den schon ihre Vorfahren gehofft hatten.
Seltsamerweise sagt der Prophet Hesekiel seine Trost- und Heilsbotschaft den Menschen damals nicht direkt. Er sagt sie den Bergen Israels und verheißt ihnen, „dass sie wieder grünen, ihre Frucht bringen und bewohnt sein sollen“. Er malt damit seinen hoffnungslosen Zeitgenossen vor Augen, wie es bald wieder sein würde. Er schenkt ihnen sozusagen ein „Leitbild der Hoffnung“, das ihnen wieder Zuversicht und neue Tatkraft geben soll.
Wie ist das mit dir? Hast du auch ein Leitbild der Hoffnung vor Augen, an dem du dich aufrichten kannst? Das dich immer wieder von neuem ermutigt, heute für das Morgen zu arbeiten? Mir fällt das zurzeit schwer. Ich frage mich bang, welche Zukunft wohl noch auf meine Kinder und Enkelkinder wartet. Doch das sage ich ihnen lieber nicht. Ich will sie nicht entmutigen, sondern im Gegenteil behutsam auf den hinweisen, der die Welt und die Zeit in seinen Händen hat. Er weiß den Weg, den wir Menschen nicht wissen können. Mein „Leitbild“ ist der Friedenskönig Jesus. Könnten wir nur ihm folgen, es wäre unser Glück. Ich will es wenigstens versuchen.
Gebet: Herr, ich bin besorgt. Was soll nur aus meinen Kindern und Enkeln werden? Die Gegenwart verheißt nichts Gutes für die Zukunft. Darum wende ich mich an dich und hoffe, dass du einen guten Weg für uns alle weißt. An wen soll ich mich denn sonst wenden? Es steht in deiner Macht, uns Menschen zur Besinnung zu bringen, dass wir zurückkehren auf den Weg des Friedens und der Vernunft. Was auch kommt, bleibe du bei uns. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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