Freitag, 16. Februar 2024

Das Leben genießen hl

Losung: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Psalm 90,12 

Lehrtext: Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Römer 14,8 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wer bedenkt, dass er sterben muss, lebt der klüger? Und wer das verdrängt, ist der dumm? Ich denke weder noch. Klug ist wohl, wer aus dem Nachdenken über die eigene Sterblichkeit die richtigen Schlüsse zieht. Und dumm ist, wer darüber überhaupt nicht nachdenken will und so tut, als habe er das ewige Leben.

Doch es ist durchaus klug, nicht ständig an den Tod zu denken, sondern die Gedanken darauf zu verwenden, wie man zusammen mit anderen die kurze Zeit auf der Erde möglichst gut leben kann. Dazu heißt es im Alten Testament, im Buch des Predigers Salomo:

Über dies alles habe ich nachgedacht, und ich habe erkannt: Auch der Rechtschaffene und Verständige ist bei allem, was er tut, von Gott abhängig. Der Mensch versteht nicht einmal, warum er liebt oder hasst; erst recht weiß er nicht, was auf ihn zukommt! Am Ende trifft sie alle ein und dasselbe Schicksal, ob sie nun Gott gehorchen oder ihn missachten, ob sie Gutes tun und sich an die Gebote halten oder nicht, ob sie Gott Opfer bringen oder es sein lassen. 

Besser ein lebendiger Hund als ein toter Löwe

Dem Guten ergeht es genauso wie dem Sünder. Es ist zum Verzweifeln, dass alle Menschen auf dieser Welt ein und dasselbe Schicksal erleiden! Ihr Leben lang sind sie verblendet, und ihr Herz ist voller Bosheit, bis sie schließlich sterben. Wer lebt, hat noch Hoffnung, denn ein lebendiger Hund ist besser dran als ein toter Löwe! 

Die Lebenden wissen wenigstens, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts. Sie haben keinen Lohn mehr zu erwarten, man erinnert sich nicht einmal mehr an sie. Ihr Lieben, ihr Hassen, ihre Eifersucht – alles ist mit ihnen gestorben. Nie mehr werden sie beteiligt sein an dem, was auf der Welt geschieht. 

Freu dich des Lebens

Freu dich am Leben! Also iss dein Brot, trink deinen Wein und sei fröhlich dabei! Denn Gott hat schon lange sein Ja dazu gegeben. Trag immer schöne Kleider und salbe dein Gesicht mit duftenden Ölen! Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der Lohn für deine Mühen. Wenn du etwas tust, dann sei mit vollem Einsatz bei der Sache! Denn im Totenreich, wohin auch du einmal gehen wirst, ist es vorbei mit allem Denken und Tun, dort gibt es weder Erkenntnis noch Weisheit.“ (Prediger 9,1-10)

Ich meine, es lohnt sich, auch mal über solche Sätze aus der Bibel nachzudenken, selbst wenn sie manchen „nicht in den Kram passen“. Für mich gehört auch der Satz aus dem Lehrtext dazu: Was auch geschieht, ich gehöre nicht dem Zufall, keiner Macht auf Erden, keinem Menschen, auch nicht dem Tod. Ich gehöre Gott, wie er mir in Jesus begegnet — und du auch.

Gebet: Herr, ich habe den wachsenden Wohlstand und den Frieden in meiner bisherigen Lebenszeit nicht verdient. Ich weiß nicht, warum du mich und viele in diesem Land so gesegnet hast. Dafür danke ich dir. Und falls sich der Wind nun drehen sollte und uns allen kalt und scharf ins Gesicht bläst, will ich nicht undankbar sein, sondern auch das annehmen. Amen 

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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3 Kommentare:

  1. Ja, Amen, Danke Halleluja Elisabeth

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  2. Vielen Dank, eine wunderbare Auslegung

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  3. Ich verstehe es ein wenig anders mit den Toten.(Wenn ich es richtig verstanden habe.)
    Indirekt werden sie am Geschehen der Welt beteiligt sein,durch das was sie uns hinterlassen haben.
    Ihr Wesen,ihre Werke usw.
    Und was ist mit ihrer Seele?
    Ute

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