Losung: Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist. Jesaja 40,2
Lehrtext: Allen Völkern
muss im Namen des Christus verkündet werden: »Ändert euer Leben! Gott will euch
eure Schuld vergeben.« Fangt in Jerusalem an! Lukas 24,47
Andere
Übersetzung: Allen Völkern wird im Auftrag des „Gott rettet“ (= Jesus)
verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt.
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Wenn – dann“ - wenn du
dies und das machst, was dir Gott in den Geboten oder durch Jesus sagt, dann
geht es dir gut. So wird den Menschen seit den ersten Christen gepredigt. Und
deshalb haben auch fast alle verinnerlicht, dass das Verhältnis zu Gott so
funktioniert: „wenn – dann“. Also erst musst du die Bedingung erfüllen, dann
wird dir geholfen. Aber mal Hand aufs Herz, ist es nicht der Normalfall, dass
man bestimmte Bedingungen erfüllen muss, wenn man von einem anderen etwas
erhalten will? Nein, ist es nicht. Welcher Vater würde seinem hungrigen Kind
Bedingungen stellen, bevor er ihm etwas zu essen gibt? Und versorgen nicht sogar
Tiere hingebungsvoll ihren Nachwuchs, ohne dafür etwas zu fordern?
Die Tintenfischmutter
Kürzlich habe ich einen
Filmbericht über die Tiefsee-Kalmare (Tintenfische) gesehen. Wenn das Weibchen
seine Eier abgelegt hat, wird es zur Mutter und versorgt und bewacht zwei Jahre
lang das Gelege, ohne es auch nur einmal zu verlassen. In der ganzen Zeit nimmt
die Tintenfisch-Mutter keine Nahrung zu sich. Und wenn dann ihre Kinder alle
geschlüpft sind, fällt sie in sich zusammen und stirbt.
Nein, die Tintenfischmutter
soll und darf kein Vorbild für die Menschen-Mütter sein. Sich für seine Kinder
aufopfern, kann nur in extremen Notfällen richtig sein. Aber ihr Verhalten
zeigt, wie eben auch solche seltsamen Tiere sich bedingungslos für andere
einsetzen bis zuletzt. Sie „sagt“ ihren Eiern nicht: „Nur wenn ihr brav seid,
sorge ich für euch.“ Sie tut es einfach, ohne etwas dafür zu erwarten. Das ist
ihre Bestimmung. Dafür ist sie da.
Was ich damit sagen will,
hast du längst erraten: So sehe ich auch Gott, wie er sich in Jesus zeigt, als
Vater seiner Menschen und Geschöpfe, für die er bedingungslos sorgt, Tag und
Nacht, Jahr für Jahr, bis er sie wieder zu sich ruft. Er tut es einfach. Das
ist sein Wesen. Dafür ist er da. Er muss seine Kinder lieben und kann gar nicht
anders. Und deshalb kann auch ich so beten, wie es mir der Psalm 23 ans Herz
legt:
Gebet: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts
mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und
führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines
Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,fürchte
ich kein Unglück; denn
du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich. Amen
Wissen und vertrauen
Auch in diesem Bibelworten
keine Spur von Bedingungen oder gar Drohungen. Wie aber soll ich nun den
Lehrtext verstehen? Ich denke und glaube, dass zwischen mir und anderen, die
Gott nicht kennen oder ihn verkennen erst mal kein Unterschied besteht. Er hilft ihnen so wie mir, sonst gäbe es
sie nicht, sonst würden sie nicht wieder gesund, sonst wären sie nicht mit
Kindern gesegnet, sonst würde er sie nicht vor allerlei Gefahren behüten…
Mich – und hoffentlich auch dich – unterscheidet von ihnen, dass ich wissen und vertrauen darf: Mir
sind meine Fehler, mir ist mein Versagen von Gott durch Jesus vergeben. Dazu
hat er mir keine Bedingungen gestellt, dazu habe ich nicht irgendwelche erfüllt.
Seine Vergebung ist mein Geschenk. Dafür hat
die Bibel ein einziges Wort: Gnade. Am besten kann man wohl das Verhältnis zwischen
Gott und dir als eine frohe und gute Botschaft, als Evangelium beschreiben:
Er stellt keine Bedingungen,
und du hast keine Ansprüche.
Er schenkt, und du dankst.
Er segnet, und du empfängst.
Er heilt, und du wirst gesund.
Er behütet, und du bist geborgen.
Er tröstet, und du spürst Zuversicht.
Er liegt in der Krippe, und du glaubst.
Er liebt, und du bist frei.
Er bringt dich heim, und du vertraust.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans
Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem
Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in
etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Wir sollen dieses grosse Geschenk der immerwährenden Gnade auch annehmen und uns von den falschen Verboten lösen. Amen Elisabeth
AntwortenLöschenLieber Herr Löhr, mit dieser Erkenntnis stehe auch ich im Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus und somit zu Gott. Wie wunderbar, dass wir somit Geschwister sind. Ich wünsche Ihnen und allen Lesern diese Glaubensgewissheit und den göttlichen Frieden
AntwortenLöschenIn inniger Verbundenheit
Gerhild Städter
Lieben Dank für die tröstenden Worte.
AntwortenLöschenEs tut gerade jetzt gut.
Gottes Segen,Kraft und Zuversicht wünsche ich Euch Allen.
Ute