Freitag, 9. Februar 2024

Tintenfisch und Evangelium hl

Losung: Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist. Jesaja 40,2 

Lehrtext: Allen Völkern muss im Namen des Christus verkündet werden: »Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.« Fangt in Jerusalem an! Lukas 24,47


Andere Übersetzung: Allen Völkern wird im Auftrag des „Gott rettet“ (= Jesus) verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

„Wenn – dann“ - wenn du dies und das machst, was dir Gott in den Geboten oder durch Jesus sagt, dann geht es dir gut. So wird den Menschen seit den ersten Christen gepredigt. Und deshalb haben auch fast alle verinnerlicht, dass das Verhältnis zu Gott so funktioniert: „wenn – dann“. Also erst musst du die Bedingung erfüllen, dann wird dir geholfen. Aber mal Hand aufs Herz, ist es nicht der Normalfall, dass man bestimmte Bedingungen erfüllen muss, wenn man von einem anderen etwas erhalten will? Nein, ist es nicht. Welcher Vater würde seinem hungrigen Kind Bedingungen stellen, bevor er ihm etwas zu essen gibt? Und versorgen nicht sogar Tiere hingebungsvoll ihren Nachwuchs, ohne dafür etwas zu fordern?

Die Tintenfischmutter

Kürzlich habe ich einen Filmbericht über die Tiefsee-Kalmare (Tintenfische) gesehen. Wenn das Weibchen seine Eier abgelegt hat, wird es zur Mutter und versorgt und bewacht zwei Jahre lang das Gelege, ohne es auch nur einmal zu verlassen. In der ganzen Zeit nimmt die Tintenfisch-Mutter keine Nahrung zu sich. Und wenn dann ihre Kinder alle geschlüpft sind, fällt sie in sich zusammen und stirbt.

Nein, die Tintenfischmutter soll und darf kein Vorbild für die Menschen-Mütter sein. Sich für seine Kinder aufopfern, kann nur in extremen Notfällen richtig sein. Aber ihr Verhalten zeigt, wie eben auch solche seltsamen Tiere sich bedingungslos für andere einsetzen bis zuletzt. Sie „sagt“ ihren Eiern nicht: „Nur wenn ihr brav seid, sorge ich für euch.“ Sie tut es einfach, ohne etwas dafür zu erwarten. Das ist ihre Bestimmung. Dafür ist sie da.

Was ich damit sagen will, hast du längst erraten: So sehe ich auch Gott, wie er sich in Jesus zeigt, als Vater seiner Menschen und Geschöpfe, für die er bedingungslos sorgt, Tag und Nacht, Jahr für Jahr, bis er sie wieder zu sich ruft. Er tut es einfach. Das ist sein Wesen. Dafür ist er da. Er muss seine Kinder lieben und kann gar nicht anders. Und deshalb kann auch ich so beten, wie es mir der Psalm 23 ans Herz legt:

Gebet: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,fürchte ich kein Unglück; denn
du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich
. Amen

Wissen und vertrauen

Auch in diesem Bibelworten keine Spur von Bedingungen oder gar Drohungen. Wie aber soll ich nun den Lehrtext verstehen? Ich denke und glaube, dass zwischen mir und anderen, die Gott nicht kennen oder ihn verkennen erst mal kein Unterschied besteht. Er hilft ihnen so wie mir, sonst gäbe es sie nicht, sonst würden sie nicht wieder gesund, sonst wären sie nicht mit Kindern gesegnet, sonst würde er sie nicht vor allerlei Gefahren behüten…
Mich – und hoffentlich auch dich – unterscheidet von ihnen, dass ich wissen und vertrauen darf: Mir sind meine Fehler, mir ist mein Versagen von Gott durch Jesus vergeben. Dazu hat er mir keine Bedingungen gestellt, dazu habe ich nicht irgendwelche erfüllt. Seine Vergebung ist mein Geschenk. Dafür hat die Bibel ein einziges Wort: Gnade. Am besten kann man wohl das Verhältnis zwischen Gott und dir als eine frohe und gute Botschaft, als Evangelium beschreiben:

Er stellt keine Bedingungen, und du hast keine Ansprüche.
Er schenkt, und du dankst.
Er segnet, und du empfängst.
Er heilt, und du wirst gesund.
Er behütet, und du
bist geborgen.
Er tröstet, und du spürst Zuversicht.
Er liegt in der Krippe, und du glaubst.
Er liebt, und du bist frei.
Er bringt dich heim, und du vertraust.

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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3 Kommentare:

  1. Wir sollen dieses grosse Geschenk der immerwährenden Gnade auch annehmen und uns von den falschen Verboten lösen. Amen Elisabeth

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  2. Lieber Herr Löhr, mit dieser Erkenntnis stehe auch ich im Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus und somit zu Gott. Wie wunderbar, dass wir somit Geschwister sind. Ich wünsche Ihnen und allen Lesern diese Glaubensgewissheit und den göttlichen Frieden
    In inniger Verbundenheit
    Gerhild Städter

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  3. Lieben Dank für die tröstenden Worte.
    Es tut gerade jetzt gut.
    Gottes Segen,Kraft und Zuversicht wünsche ich Euch Allen.
    Ute

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