Montag, 4. April 2016

Aufbauen und einpflanzen hl

Losung: Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR. Jeremia 31,28

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. 1.Korinther 3,6-7

Liebe Leserin, lieber Leser,

so erleben wir es bis zum heutigen Tag, dass Menschen aus ihrem Land ausgerissen und in die Flucht geschlagen werden, dass ihre Dörfer und Städte eingerissen und dem Erdboden gleich gemacht werden. So geht das zu auf dieser Erde, seitdem der Mensch gegen den Menschen Krieg führt.
Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, werden schnell genannt: Heute ist es der syrische Präsident Assad auf der einen und der sogenannte Islamische Staat auf der anderen Seite. Aber wenn man weiter fragt, tauchen auch die Amerikaner und ihre militärischen Verbündeten aus dem Nebel der jüngsten Vergangenheit auf, die mit dem Krieg gegen den Irak die ganze Region destabilisiert und den Nährboden für den Terror bereitet haben. Geht man noch weiter zurück, wird das Zerstörungswerk der europäischen Kolonialmächte erkennbar, insbesondere von England und Frankreich. Und so kann man die Jahrhunderte abschreiten und immer wieder andere Verursacher von Krieg und Zerstörung entdecken.

Das heutige Losungswort nennt aber noch einen, der für das Ausreißen von Völkern und das Einreißen ihrer Städte und Dörfer verantwortlich ist: Gott. Bis heute sehen Gläubige in den Kriegskatastrophen ein Strafgericht Gottes. Vor allem, wenn man das Alte Testament liest, spricht einiges dafür. Und ist es nicht so, dass all diese schrecklichen Dinge nicht geschehen könnten, wenn Gott sie nicht zuließe?

Und trotzdem, ich kann in Gott, so wie ihn uns Jesus im Neuen Testament nahebringt, nicht den großen Zerstörer entdecken. Und ich will es auch nicht. Was sollte das bringen? Es ist schon richtig, wenn wir Menschen für unsere Untaten, Sünde und Schuld selbst die Verantwortung übernehmen und sie nicht klammheimlich auf Gott abwälzen. Ich will mich nicht beteiligen an dem scheinbar wissenden  Raunen über Gottes Strafen. Da tun Menschen so, als wüssten sie genau, was und wie Gott handelt und kaschieren damit doch nur ihre eigene Unwissenheit.

Nein, über den sogenannten „verborgenen Gott“ will ich nicht spekulieren. Ich rede lieber von dem offenbaren Gott, wie er sich in Jesus zeigt. Und genau so will er von uns gesehen und geglaubt werden.

Ja, ich glaube, dass Gott wieder aufbaut und pflanzt, was Menschen nieder- und ausgerissen haben. Die Nachkommen der Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen, aus Schlesien und aus dem Sudetenland, die unter uns leben, könnten das voll Dankbarkeit sagen. Manche von ihnen tun das auch.

Ja, ich glaube, dass Gott seinen Segen und somit das Gedeihen gibt für das, was wir nach seinem Willen tun (Lehrtext). So gibt es zum Beispiel in unserer Gemeinde seit über zehn Jahren den besonderen Kindergottesdienst „Sonntagskinder“ und ebenfalls seit zehn Jahren den zeitgemäßen Lichtblick-Gottesdienst. Dass beides nun schon so lange und so gut läuft, ist den vielen Ehrenamtlichen in unseren Gemeinden zu verdanken und dem Segen Gottes, der auf ihrer Arbeit ruht.

Gebet:
Sprich deinen milden Segen / zu allen unsern Wegen,
lass Großen und auch Kleinen / die Gnadensonne scheinen. Amen
(Paul Gerhardt, EG 58,11)

Herzliche Grüße und Gottes Segen für alles, was Sie sich und du dir für die neue Woche vorgenommen hast.

Ihr / dein Hans Löhr 

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