Dienstag, 23. Juli 2019

Mein letzter Wunsch hl

LosungAus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Psalm 130,1-2 

Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht! Matthäus 14,27 

Liebe Leserin, lieber Leser,

warst du schon einmal tief unten? So tief, dass du Gott nur noch anschreien und anflehen konntest? Auch in unserem wohlhabenden Land können Menschen seelisch und körperlich tief unten sein. Aber solange du noch einen Funken Glauben und Hoffnung in dir hast, so lange bist du noch nicht ganz unten. So lange bist du nicht verloren.
     Als Jesus am Kreuz starb, betete er den Psalm 22, der mit den Worten beginnt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und dann heißt es noch in diesem Psalm: »Ich schreie verzweifelt, doch du bist so weit weg, nirgendwo scheint mir Rettung in Sicht zu sein. Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich zu dir um Hilfe, aber du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe. Du bist doch der heilige Gott! Unsere Vorfahren haben sich auf dich verlassen, und du hast ihnen immer wieder geholfen. Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr.«
     Hoch am Kreuz war Jesus als leidender und sterbender Mensch tief unten. Aber er war nicht ganz unten. Er hatte noch die Hoffnung, dass Gott seine Klage hören würde. Ganz zuletzt wandte er sich noch einmal an seinen Vater im Himmel. Er starb. Und doch wurde er nicht enttäuscht. Gott war bei ihm auch in seiner letzten, tiefen Einsamkeit und hat ihn auch im Tod nicht verlassen. Das lässt mich hoffen, dass auch ich, wenn ich tief unten bin, nicht gottverlassen bin.
     Aber was ist mit denen, die Gott nicht vertrauen und nicht auf ihn hoffen können? Denen, wenn's ans Sterben geht, kein Mensch mehr helfen kann? Die sind dann wohl nicht nur tief, sondern ganz unten. Jedenfalls denke ich mir, dass sie sich dann so vorkommen. In meinem Glauben bleibt Gott auch ihnen treu und gilt auch für sie der Satz »Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand«. Aber was hilft ihnen mein Glaube, wenn sie nicht selbst glauben können? Es ist tragisch, dass sie in die tiefste Einsamkeit stürzen, weil sie nicht vertrauen können, dass Gott da ist.
     Ich wünsche mir, dass Jesus den Satz aus dem Lehrtext auch zu mir sagt, wenn ich einmal völlig verzweifelt und einsam bin. Ich wünsche mir, dass ich ihn dann mit den Augen des Glaubens sehe und mit den Ohren des Glaubens höre, wie er sagt: »Hans, sei getrost, ich bin's; fürchte dich nicht!« Und dir wünsche ich das auch.

Gebet: Herr, ich bitte dich von Herzen, dass ich bis zuletzt auf dich vertrauen kann. Ich bitte dich, dass ich auch dann deine Nähe spüren darf, wenn ich tief unten bin. Schenke mir dieses Gottvertrauen. Schenke es so vielen Menschen wie möglich. Und wenn sie nicht glauben und vertrauen können, so lass auch sie in ihrer letzten Not deine Nähe spüren. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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