Mittwoch, 31. Juli 2019

Ein Ohr leihen hl

LosungDer HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt! Habakuk 2,20 

Lehrtext: Wer Ohren hat, der höre! Matthäus 11,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo läuten die Kirchenglocken? Im Kirchturm? 
     Da erzeugen sie nur bestimmte Schallwellen-Muster. Tatsächlich läuten sie im Ohr derjenigen, zu denen diese Schwingungen oder Wellen gelangen. Genau genommen läuten sie auch nicht im Ohr, welches nur Nervenimpulse weiterleitet. Sie läuten im Gehirn, das diese durch Schallwellen erzeugten Impulse zu Tönen zusammensetzt: bimm, bamm, ding, dong.
Wo spricht Gott zu einem Menschen? In der Bibel? In der Kirche?
     Auch in diesem Fall werden durch optische und akustische Sinneseindrücke, also durch Lesen, Hören und Singen Nervenimpulse erzeugt, die im Gehirn eines Menschen bewertet werden: wichtig – unwichtig, berührend – belanglos, feierlich – langweilig, belebend – wirkungslos. „Großer Gott, wir loben dich“ oder „Was ist denn das für ein Quatsch?!“
     Zwar reden wir Menschen in Dingen von Religion und Glaube, Liebe und anderen Gefühlen meistens vom Herzen. Aber genau genommen ist das nur ein Muskel. Auch Religion, Liebe und Glaube finden im Gehirn statt.
     Als mir das zum ersten Mal klar wurde, hat es mich sehr ernüchtert. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich musste mich dieser Erkenntnis stellen. Und inzwischen stellt sie für mich kein Problem mehr dar. Wenn ich mir beispielsweise eine Schubert-Symphonie von einer CD anhöre, dann denke ich dabei auch nicht an die technischen Vorgänge im CD-Spieler, im Verstärker, in den Lautsprechern und auch nicht an die biologischen Vorgänge in meinem Kopf. Dann lasse ich mich von der Musik ansprechen und berühren. Und darauf kommt es doch wohl an. Andere wiederum, die ich kenne, werden nicht von einer Symphonie berührt, sondern von anderen Arten von Musik oder überhaupt nicht.
     Manche, die nicht glauben können oder wollen, sagen etwas vornehm von sich: „Ich bin religiös unmusikalisch.“ Ich glaube zwar nicht, dass es das gibt, aber sie bringen damit zum Ausdruck, dass sie der Glaube nicht erreicht und sie demzufolge kein Organ dafür haben, das ihnen den Glauben erschließt und sie Gottvertrauen empfinden lässt. So jedenfalls verstehe ich das Wort Jesu aus dem heutigen Lehrtext, wo es heißt: »Wer Ohren hat, der höre!« Damit sagt er zugleich, dass es Menschen gibt, die für ihn kein Ohr haben.
     Ich nehme mal an, dass du ein Ohr für ihn hast, sonst würden dich diese Losungsauslegungen wohl nicht interessieren. Aber auch wenn wir solche Ohren haben, die hören, werden wir von ihm aufgefordert, sie auch zu gebrauchen und hinzuhören. Und das geht am besten, wenn man mal dem Getöse der Welt kein Ohr leiht und auch selbst ruhig, ja still wird (Losung). Dann kann es sein, dass er plötzlich aus einem Bibelwort, einem Lied oder auch einem Gebet zu reden beginnt. Eine Garantie ist das nicht, aber eine Voraussetzung.

Gebet(klick)

Stille vor dir, mein Vater
Neue Stille vor dir suche ich, Herr.
Stille vor dir ist Gnade.

Aus der Stille vor dir schöpfe ich Kraft.
Stille vor dir will schweigen,
und ich öffne mein Herz nun für dein Wort.


Rede du, mein Vater, heute zu mir.
Worte der Wahrheit kommen von dir.
Rede du, mein Vater, heute zu mir.
Du willst mich beschenken. Herr, hab' Dank dafür.
(Elke Reichert) 

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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