Lehrtext: Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet. Johannes 12,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
zur Zeit des Propheten Amos hat die
herrschende Elite der Israeliten ihr "Heil" zuerst in der Ausbeutung
der eigenen Bevölkerung, in der militärischen Stärke und schließlich in
der Flucht gesucht. Es hat ihr nichts genützt. Das Nordreich Israel
wurde 722/721 vor Christus von den Assyrern erobert und zur assyrischen
Provinz gemacht. Die Oberschicht wurde deportiert und ging im Exil unter. Darum
sprach man später von den „verlorenen Stämmen“ des Volkes Israel. Im ehemaligen
Staatsgebiet wurden von den Siegern fremde Völker angesiedelt. [Das Südreich
Juda mit Jerusalem existierte noch bis 585 v.Chr., bis die Babylonier ihm den
Garaus machten]. Im Buch Amos im Alten Testament, aus dem die heutige Losung
kommt, ist davon die Rede, dass die Mächtigen Israels in Staat und
„Kirche“ nicht auf den Propheten gehört haben, der im Namen Gottes zu
ihnen sprach. Stattdessen haben sie ihn als Unruhestifter und lästigen
Mahner des Landes verwiesen. Ja, hätten sie nur mal das Heil in Gott gesucht
statt in ihren selbstsüchtigen Interessen, vielleicht hätten viele von ihnen
überlebt.
Das Heil in Gott
suchen? Was könnte das sein? Der persönliche Glaube, die Frömmigkeit, die
kirchlichen Rituale? Amos prangert die sozialen und politischen Missstände an,
die Kluft zwischen Reich und Arm, die mit den Mächtigen verbandelten Priester,
die korrupte Justiz. Er fordert Recht und Gerechtigkeit für jedermann, gerade
auch für die kleinen Leute. Er kritisiert den Luxus und den Hochmut der
politischen und kirchlichen Oberschicht. Frömmigkeit, in der es nur um das
eigene Seelenheil geht, ist für ihn nichts anderes als
Gotteslästerung. Ein Glaube, dem der Zustand der Welt egal ist, ist für
ihn Aberglaube. Wer Gott recht sein will, den darf das Unrecht bei
den Menschen nicht kalt lassen.
"Suchet mich!",
sagte Gott durch den Mund seines Propheten. Aber man hörte nicht. Also macht
sich seitdem Gott selbst auf die Suche nach seinen Menschen, nach seinen
Kindern. In Jesus geht er den Verlorenen nach wie ein guter Hirte seinen
verirrten Schafen, um sie in Sicherheit zu bringen. In ihm kommt er zu den
Sündern, zu denen, die ihn aus den Augen verloren haben, die nicht wissen, wo
sie ihr Heil, wo sie das Wasser, das Brot und das Licht des Lebens finden. Was
sonst sollte ein Sünder auch sein als einer, der gottesblind und
orientierungslos durchs Leben irrt? Dessen Seele hungert, dessen Herz leer und
dessen Geist verdunkelt ist vom Egoismus? Wozu sonst sollte ein Sünder bestimmt
sein als wieder ein Kind des Lichts zu werden (Lehrtext) für sich selbst und für die, die im
Dunkeln sind?
»Glaubt dem
Licht solange ihr's habt!« - sagt Jesus im Johannesevangelium. Und
weiter: »Wer mir
glaubt, der glaubt in Wirklichkeit dem, der mich gesandt hat. Und wenn ihr mich
seht, dann seht ihr ihn! Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit
jeder, der mir glaubt, nicht länger in der Dunkelheit (seiner Selbstsucht)
leben muss.«
Gebet: Ja, Herr, dir glaube und vertraue ich. In dir erkenne ich meinen
himmlischen Vater. Du bist für mich der Weg ins Licht, der Weg zu ihm. Doch
immer wieder verstellen die Wolken meiner Glaubensmüdigkeit, meiner Sorgen und
selbstsüchtigen Wünsche den Blick auf dich. Sende deinen Geist, dass er die
Wolken verwehe und mein Herz fülle mit deiner Gegenwart. Gib mir Augen für die
im Dunkeln und lass mich für sie ein Lichtblick sein. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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