Dienstag, 9. Juli 2019

Vom Licht gefunden hl

LosungSo spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben. Amos 5,4 

Lehrtext: Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet. Johannes 12,36 

Liebe Leserin, lieber Leser,

zur Zeit des Propheten Amos hat die herrschende Elite der Israeliten ihr "Heil" zuerst in der Ausbeutung der eigenen Bevölkerung, in der militärischen Stärke und schließlich in der Flucht gesucht. Es hat ihr nichts genützt. Das Nordreich Israel wurde 722/721 vor Christus von den Assyrern erobert und zur assyrischen Provinz gemacht. Die Oberschicht wurde deportiert und ging im Exil unter. Darum sprach man später von den „verlorenen Stämmen“ des Volkes Israel. Im ehemaligen Staatsgebiet wurden von den Siegern fremde Völker angesiedelt. [Das Südreich Juda mit Jerusalem existierte noch bis 585 v.Chr., bis die Babylonier ihm den Garaus machten]. Im Buch Amos im Alten Testament, aus dem die heutige Losung kommt, ist davon die Rede, dass die Mächtigen Israels in Staat und „Kirche“ nicht auf den Propheten gehört haben, der im Namen Gottes zu ihnen sprach. Stattdessen haben sie ihn als Unruhestifter und lästigen Mahner des Landes verwiesen. Ja, hätten sie nur mal das Heil in Gott gesucht statt in ihren selbstsüchtigen Interessen, vielleicht hätten viele von ihnen überlebt.
     Das Heil in Gott suchen? Was könnte das sein? Der persönliche Glaube, die Frömmigkeit, die kirchlichen Rituale? Amos prangert die sozialen und politischen Missstände an, die Kluft zwischen Reich und Arm, die mit den Mächtigen verbandelten Priester, die korrupte Justiz. Er fordert Recht und Gerechtigkeit für jedermann, gerade auch für die kleinen Leute. Er kritisiert den Luxus und den Hochmut der politischen und kirchlichen Oberschicht. Frömmigkeit, in der es nur um das eigene Seelenheil geht, ist für ihn nichts anderes als Gotteslästerung. Ein Glaube, dem der Zustand der Welt egal ist, ist für ihn Aberglaube. Wer Gott recht sein will, den darf das Unrecht bei den Menschen nicht kalt lassen. 
     "Suchet mich!", sagte Gott durch den Mund seines Propheten. Aber man hörte nicht. Also macht sich seitdem Gott selbst auf die Suche nach seinen Menschen, nach seinen Kindern. In Jesus geht er den Verlorenen nach wie ein guter Hirte seinen verirrten Schafen, um sie in Sicherheit zu bringen. In ihm kommt er zu den Sündern, zu denen, die ihn aus den Augen verloren haben, die nicht wissen, wo sie ihr Heil, wo sie das Wasser, das Brot und das Licht des Lebens finden. Was sonst sollte ein Sünder auch sein als einer, der gottesblind und orientierungslos durchs Leben irrt? Dessen Seele hungert, dessen Herz leer und dessen Geist verdunkelt ist vom Egoismus? Wozu sonst sollte ein Sünder bestimmt sein als wieder ein Kind des Lichts zu werden (Lehrtext) für sich selbst und für die, die im Dunkeln sind?
     »Glaubt dem Licht  solange ihr's habt!« - sagt Jesus im Johannesevangelium. Und weiter: »Wer mir glaubt, der glaubt in Wirklichkeit dem, der mich gesandt hat. Und wenn ihr mich seht, dann seht ihr ihn! Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der mir glaubt, nicht länger in der Dunkelheit (seiner Selbstsucht) leben muss.«

Gebet: Ja, Herr, dir glaube und vertraue ich. In dir erkenne ich meinen himmlischen Vater. Du bist für mich der Weg ins Licht, der Weg zu ihm. Doch immer wieder verstellen die Wolken meiner Glaubensmüdigkeit, meiner Sorgen und selbstsüchtigen Wünsche den Blick auf dich. Sende deinen Geist, dass er die Wolken verwehe und mein Herz fülle mit deiner Gegenwart. Gib mir Augen für die im Dunkeln und lass mich für sie ein Lichtblick sein. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
***************************************************************************
Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
***************************************************************************
 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen