Dienstag, 19. Dezember 2023

damals wie heute hl

Losung: Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Psalm 34,16 

Lehrtext: Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12,12 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ob du gerecht bist oder nicht – wie will man das als Mensch feststellen? –  Gott sieht und hört dich so oder so (Losung). Sonst wäre der Glaube und jedes Gebet sinnlos. Manchmal tut es gut, sich in eine Ecke zu setzen oder im Bett vor dem Einschlafen die Hände zu falten und nichts weiter zu tun als zu sagen:

Gebet: Mein Gott, du siehst mich, du hörst mich, du kennst mich. Du weißt, wie es mir geht. Du weißt was ich brauche. Ich vertraue darauf, dass du jetzt bei mir bist und für mich tust, was mir hilft. Amen

Alles, was im Neuen Testament geschrieben steht, ist für die Christen in den ersten Jahrzehnten nach Jesu Tod bestimmt, also für Menschen, die um die Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert in der damaligen Welt gelebt haben. Sie sind die eigentlichen Adressaten. Dass die Schriften der Evangelisten und Apostel auch noch nach 2000 Jahren gelesen werden, hat man sich damals nicht träumen lassen. Oder kannst du dir vorstellen, dass die Menschheit noch 2000 Jahre weiterlebt und man die Bibel auch noch in jenen Jahren liest? Ich nicht.

Damals wie heute, wir Menschen haben uns nicht geändert

Jedes Wort aus dem Neuen Testament, also jeder  Lehrtext, den wir lesen, kommt von den Evangelisten, Aposteln und anderen Verfassern. Dass diese Bibelworte uns auch heute noch was zu sagen haben, hat damit zu tun, dass sich zwar unser äußeres Leben komplett geändert hat, wir als Menschen aber gleichgeblieben sind in dem, wie wir empfinden, wie wir denken, wie wir reden und wie wir uns verhalten. Wenn wir also das Neue Testament lesen, kommen uns die Menschen darin oft recht vertraut vor. Welche Probleme sie hatten, mit welchen Glaubensschwierigkeiten sie zu tun hatten, wo sie gescheitert sind und was ihnen gelungen ist – das alles können wir auch heute noch ziemlich gut nachempfinden.

Im heutigen Lehrtext zum Beispiel lesen wir, dass damals offenbar viele von ihnen deprimiert und verzweifelt waren und zum Beten keine Lust oder keine Kraft hatten. Deshalb musste und wollte der Apostel Paulus sie dazu ermuntern, in der Hoffnung fröhlich zu sein, in ihren Schwierigkeiten geduldig zu bleiben und nur ja mit dem Beten nicht aufzuhören (Lehrtext). Ihnen ging es damals auch nicht anders als uns heute. Und so wie sie, so brauchen auch wir immer wieder mal eine Ermutigung, im Glauben zu bleiben und nicht alles aufzugeben, wenn einem die rauen Lebenswinde ins Gesicht wehen.

Ob Paulus immer so war, wie er es den Empfängern seines Briefes in Rom ans Herz legt, wage ich zu bezweifeln. Er hatte als Apostel mit immensen Entbehrungen und Problemen zu kämpfen. Er wurde von seinen Gegnern verleumdet und hatte Schwierigkeiten mit staatlichen Behörden. Er wurde misshandelt, war schiffbrüchig und soll an seinem Lebensende geköpft worden sein, weil er im Glauben standhaft blieb. Mein Eindruck ist, dass ihn sein Glaube und die Liebe zu Jesus durch alle Widrigkeiten hindurch getragen haben. Aber dass er zwischendurch auch mal deprimiert und verzweifelt war, liegt auf der Hand.

Ich wünsche dir kein einfaches Glaubensleben. Denn was willst du damit schon anfangen? Ich wünsche dir ein Leben und einen Glauben, in dem dir Gott in Christus begegnet und dich herausfordert. Und das geschieht auch und gerade in den dunklen Tälern und tränennassen Nächten. 

Herzliche Grüße und eine gesegnete Adventszeit!

Ihr / dein Hans Löhr

Hinweis für Smartphone-Nutzer: So finden Sie alle Losungsauslegungen seit 2010: Weiter nach unten gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc., weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen