Losung: Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Psalm 34,16
Lehrtext: Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
ob du gerecht bist oder nicht – wie will man das als
Mensch feststellen? – Gott sieht und hört dich so oder so (Losung). Sonst wäre der Glaube und jedes Gebet sinnlos. Manchmal tut es gut,
sich in eine Ecke zu setzen oder im Bett vor dem Einschlafen die Hände zu
falten und nichts weiter zu tun als zu sagen:
Gebet: Mein Gott, du siehst
mich, du hörst mich, du kennst mich. Du weißt, wie es mir geht. Du weißt was
ich brauche. Ich vertraue darauf, dass du jetzt bei mir bist
und für mich tust, was mir hilft. Amen
Alles, was im Neuen Testament geschrieben steht, ist
für die Christen in den ersten Jahrzehnten nach Jesu Tod bestimmt, also für
Menschen, die um die Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert in der damaligen Welt
gelebt haben. Sie sind die eigentlichen Adressaten. Dass die Schriften der Evangelisten
und Apostel auch noch nach 2000 Jahren gelesen werden, hat man sich damals
nicht träumen lassen. Oder kannst du dir vorstellen, dass die Menschheit noch 2000 Jahre weiterlebt und man die Bibel auch noch in jenen Jahren liest? Ich nicht.
Damals
wie heute, wir Menschen haben uns nicht geändert
Jedes Wort aus dem Neuen Testament, also jeder Lehrtext, den wir lesen, kommt von den Evangelisten, Aposteln und anderen Verfassern. Dass diese Bibelworte uns auch heute noch was zu sagen haben, hat damit zu tun, dass sich zwar unser
äußeres Leben komplett geändert hat, wir als Menschen aber gleichgeblieben sind in dem, wie wir empfinden, wie wir denken, wie wir reden und wie
wir uns verhalten. Wenn wir also das Neue Testament lesen, kommen uns die
Menschen darin oft recht vertraut vor. Welche Probleme sie hatten, mit welchen Glaubensschwierigkeiten
sie zu tun hatten, wo sie gescheitert sind und was ihnen gelungen ist – das
alles können wir auch heute noch ziemlich gut nachempfinden.
Im heutigen Lehrtext zum Beispiel lesen wir, dass damals offenbar viele von ihnen deprimiert und verzweifelt waren und zum Beten keine
Lust oder keine Kraft hatten. Deshalb musste und wollte der Apostel Paulus sie
dazu ermuntern, in der Hoffnung fröhlich zu sein, in ihren Schwierigkeiten
geduldig zu bleiben und nur ja mit dem Beten nicht aufzuhören (Lehrtext). Ihnen ging es damals auch nicht anders als uns heute. Und so wie sie,
so brauchen auch wir immer wieder mal eine Ermutigung, im Glauben zu bleiben
und nicht alles aufzugeben, wenn einem die rauen Lebenswinde ins Gesicht wehen.
Ob Paulus immer so war, wie er es den Empfängern
seines Briefes in Rom ans Herz legt, wage ich zu bezweifeln. Er hatte als
Apostel mit immensen Entbehrungen und Problemen zu kämpfen. Er wurde von seinen
Gegnern verleumdet und hatte Schwierigkeiten mit staatlichen Behörden. Er wurde
misshandelt, war schiffbrüchig und soll an seinem Lebensende geköpft worden
sein, weil er im Glauben standhaft blieb. Mein Eindruck ist, dass ihn sein
Glaube und die Liebe zu Jesus durch alle Widrigkeiten hindurch getragen haben. Aber
dass er zwischendurch auch mal deprimiert und verzweifelt war, liegt auf der
Hand.
Ich wünsche dir kein einfaches Glaubensleben. Denn was willst du damit schon anfangen? Ich wünsche dir ein Leben und einen Glauben, in dem dir Gott in Christus begegnet und dich herausfordert. Und das geschieht auch und gerade in den dunklen Tälern und tränennassen Nächten.
Herzliche Grüße und eine gesegnete Adventszeit!
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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