Samstag, 16. Dezember 2023

Alle werden satt hl

 Losung: Der HERR sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt. Joel 2,19 

Lehrtext: Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach's und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt. Matthäus 14,19-20


Liebe Leserin, lieber Leser,

als du deinen Mann oder eine Frau kennengelernt hast, da warst du vermutlich ganz verzaubert, ohne dass ein Zauberer im Spiel gewesen wäre. Und vielleicht wirkt ja der Zauber von damals auch heute noch ein bisschen nach.

Zauberer, oder besser Zauberkünstler, gibt‘s nur im Zirkus oder im Varieté. Sonst ist weit und breit niemand, der aus Stroh Gold spinnen könnte oder dergleichen. Jesus war kein Zauberer. Er hat nicht in der Geschichte von der Speisung der 5000 zum Abendessen plötzlich fünf Brote und zwei Fische herbeigezaubert. Er hat nicht Zauberbrote und Zauberfische angeboten, damit alle 5000 Männer und noch dazu die Frauen und Kinder hätten satt werden können.

Ihm haben die vielen hungrigen Menschen einfach leidgetan, die ihm den ganzen Tag lang gefolgt waren, ihm zugehört hatten und deren Krankheiten er geheilt hatte. So hat er genommen, was an Nahrung schon da war. Aber das war verzweifelt wenig für so viele Menschen. Als er die Jünger aufforderte, ihnen allen zu essen zu geben, haben diese nur mit den Schultern gezuckt: „Unmöglich! Fünf Brote und zwei Fische, was ist das schon für so viele?“

Wo Gott segnet, herrscht kein Mangel

Und dann geschah, was uns heute wie ein Wunder vorkommt, womit uns aber Matthäus vor Augen malt, wie Gott ist, der sich in Jesus zeigt: Wo sein Segen wirkt, herrscht kein Mangel. Jesus dankt ihm für die wenigen Gaben, segnet sie mit seinem Gebet, teilt sie und lässt sie austeilen. Am Ende sind alle satt, und es bleibt sogar noch eine Menge übrig. Was ist geschehen?

Ich gehe jetzt mit dir die Geschichte von der Speisung der 5000 (Matthäus 14,13-21) noch einmal kurz durch:

1. Jesus hat Mitleid mit den Menschen, die ihm in eine einsame Gegend gefolgt waren und nun hungrig sind. Doch er schickt sie nicht weg.

2. Er lässt sich von dem Wenigen, das an Essbarem zur Verfügung steht, nicht entmutigen.

3. Er dankt Gott für das Wenige, segnet und teilt es.

4. Er isst das nicht selbst auf noch lässt er nur seine Jünger essen, noch diejenigen, die den ‚richtigen Glauben‘ (= orthodox) haben.

5. So wie er zuvor zu allen gepredigt und alle, die krank waren, geheilt hat, so bekommen nun auch unterschiedslos alle zu essen. Und alle werden satt.

Das ist Evangelium

Denn wie gesagt, wo Gott ist, herrscht kein Mangel. Durch Jesus zeigt er, wie großzügig und freigebig er zu jedermann ist. Seine bedingungslose Menschenliebe ist unerschöpflich und seine Gnade grenzenlos. „Gott schickt seine guten Gaben die Fülle“ (Losung). Das ist das Evangelium, die frohe Botschaft, die Jesus in Wort und Tat verkündigt. Da wird nicht gerechnet, geknausert und gespart, nicht bevorzugt und benachteiligt. Da werden keine Bedingungen gestellt und nicht der Glaube und der Lebenswandel geprüft. Der Gott Jesu, deiner und meiner, ist ein segnender Gott, der nicht nur siebenmal vergibt, sondern 70 × 7 mal  (Matthäus 18,22), also immer. Er ist kein Übermensch, wie Menschen ihn sich vorstellen, sondern so ganz anders, Gott eben. Das ist es, was mir diese Geschichte sagt. Oberflächlich erzählt sie ein Wunder. Tiefgründig erzählt sie, wer und wie Gott ist. 

Gebet: Herr, an dir will ich festhalten, komme was da wolle. Denn von dir lebe ich, du segnest mich, dich liebe ich. Wo sonst wäre ein Gott wie du, dem ich alles zu verdanken habe? Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, wer und wie du zu deinen Geschöpfen bist und auch zu mir. So nimm mein dürftiges Gebet als meinen Dank. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

 

2 Kommentare:

  1. Danke für die Auslegung. Durch Ihre Hilfe kann ich die Frohe Botschaft erfassen bzw.weitergeben.

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  2. Danke für Ihre Worte, würde Kirche und Diakonie nur danach handeln. Wenn man Gott vertraut und wie Jesus handelt wird man versorgt. Daran glaube ich. Daniel S.

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