Montag, 17. Dezember 2018

Durst hl

LosungIch will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten. Jesaja 43,20 

Lehrtext: Jesus spricht: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Johannes 7,37 

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Am Ufer des Ochotskischen Meers leben die Niwchen, ein Volk von Fischern und Robbenjägern. Der halbwüchsige Kirisk darf zum ersten Mal mit aufs Meer hinausfahren und an einer Robbenjagd teilnehmen. Nach alter Tradition soll er auf dieser Fahrt sein Jägerhandwerk erlernen und mit dem Meer vertraut werden. Begleitet wird er von seinem Vater, vom Onkel und von Organ, einem weisen Greis. Als sich das Boot im dichten Nebel verirrt, wird aus der Weihe ein lebensgefährliches Abenteuer. Die drei erfahrenen Männer greifen zum äußersten Mittel, um dem Jungen das Überleben zu ermöglichen: Sie opfern ihr eigenes Leben.“ (Verlagstext) Es waren die zur Neige gehenden Trinkwasservorräte, die dieses Abenteuer so lebensgefährlich haben werden lassen. In einem Boot mitten im Meer verdursten – ich kann mir kaum Schlimmeres vorstellen. Der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow hatte mit seiner Erzählung "Der Junge und das Meer" ein Meisterwerk geschaffen.
     Ob Wasserwüste, Steinwüste oder Sandwüste – ohne genügend Wasser bleibt nur der Tod. Aber da sind noch andere Wüsten: Die seelischen Durststrecken in einer langen Krankheit, in einer schweren Beziehungskrise, in Einsamkeit und Depression. Von solchen wasserlosen Wüsten sprechen Losung und Lehrtext. Die ersten Hörer dieser Worte haben sie sehr gut verstanden. Lebten sie doch in einem trockenem Land, wo Wasser bis heute Mangelware und darum lebenswichtig ist. Und so konnten sie mühelos den Durst in der äußeren Welt auf den Durst der Seele übertragen.
     Wie ist das mit dir? Leidet deine Seele Durst? Ist sie, um einen modernen Ausdruck zu gebrauchen, dehydriert? Wenn es sich so verhält, was tust du dagegen? Wenn mein Körper dürstet, muss ich einfach mehr trinken. Und wenn meine Seele dürstet? In Losung und Lehrtext wird mir zugesagt, dass Gott, dass Christus mir zu trinken gibt. Er will mich tränken mit lebendigem Wasser, mit dem Wasser des Lebens – umsonst!
     Darum bete ich wie der Mensch im Psalm 42 und sage:

Gebet Wie ein Hirsch nach frischem Wasser schreit, so sehne ich mich, mein Gott, nach dir! Ja, ich dürste nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich wieder den Gottesdienst besuchen? Wann darf ich wieder vor ihn treten? Tag und Nacht weine ich, Tränen sind meine einzige Speise. Ich frage mich: »Wo bleibt denn dein Gott?« Es bricht mir das Herz, wenn ich an früher denke: Da konnte ich Gott zujubeln und ihm danken inmitten der Gemeinde! Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!  Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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