Losung: Ich tilge
deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu
mir, denn ich erlöse dich! Jesaja 44,22
Lehrtext: Gott
hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern
dass die Welt durch ihn gerettet werde. Johannes 3,17
Liebe
Leserin, lieber Leser,
was hast du
erlebt, wenn du als Kind oder Jugendlicher etwas falsch oder kaputt gemacht
hast? Oder wenn du vielleicht gelogen oder gestohlen hast? Ich erinnere
mich dunkel, dass ich mal als Kindergartenkind in ein anderes Zimmer
eingeschlossen wurde, weil ich nicht „artig“ war. Von anderen Kindern meiner
Generation weiß ich, dass sie dann in den Keller gesperrt wurden, wo sie große
Angst ausgestanden haben. Wieder andere wurden geschlagen von den Eltern, vom
Lehrer und auch vom Pfarrer. Ich hoffe, dass dir so etwas erspart
geblieben ist. Aber wohl jeder hat es erlebt, dass er
schon mal auf die eine oder andere Weise bestraft wurde und sei es durch
Liebesentzug.
Und wie bestraft Gott? In der Losung heißt es, so wie er eine
Wolke oder einen Nebel „tilgt“ (beseitigt). Nebel und Wolken vergehen auch
dadurch, dass sie durch die Strahlen der Sonne aufgelöst werden. Darum
heißt die Losung in einer neuen Übersetzung: »Eure Schuld und alle eure
Sünden habe ich euch vergeben. Sie sind verschwunden wie Wolken, wie
Nebelschwaden in der Sonne.« (Übersetzung: HFA)
Damit bin ich beim Lehrtext. Gott bestraft „Missetaten“ oder
„Sünde“ (Losung), nicht dadurch, dass er dem Menschen Böses zufügt. Er
„bestraft“, indem er vergibt. Er rettet ihn aus seinem Versagen und
seiner Schuld. Was für eine merkwürdige Strafe, die sich darin zeigt, dass
er die Welt und uns mit ihr umso mehr liebt!
In ein paar Tagen feiern wir wieder, was der Lehrtext sagt, dass
Gott seinen Sohn gesandt hat, nicht als Richter, sondern als Retter. Er ist die
Sonne, die den kalten Nebel meiner Gleichgültigkeit auflöst. Seine Strahlen
brechen durch die Wolken von Sorgen und Leid. In seinem Licht weichen die
Schatten, die auf meinem Leben liegen.
Wenn einer was falsch gemacht hat, ist bei uns Menschen die Strafe
nicht weit. Manche meinen, bei Gott sei das auch so. Aber er ist
kein Mensch. Und als er in Jesus Mensch wurde, hat er gezeigt, was es
heißt, menschlich zu sein. Hat gezeigt, dass die
Versager Liebe brauchen und die Schuldigen Vergebung.
Gebet: Herr,
du bist meine Lebenssonne. Du lachst mir aus der Krippe entgegen und
wärmst mit deiner Liebe meine frierende Seele. In deiner
Gegenwart lösen sich die Dinge auf, die mich umnebeln und dich
verbergen. In deinem Licht will ich leben. Amen
Herzliche
Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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