Freitag, 28. Dezember 2018

beschwingt, fröhlich, erfrischt hl

LosungEin fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. Sprüche 15,13 

Lehrtext: Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, tröstet uns in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind. 2.Korinther 1,3.4 

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Pfarrer hatte ich es mir in meiner aktiven Zeit zur Aufgabe gemacht, alle Geburtstagskinder ab 70 zu besuchen. Das waren sehr abwechslungsreiche Begegnungen. Da gab es solche, zu denen bin ich ausgesprochen gern hingegangen, weil sie guter Dinge waren, auch wenn sie manchen Schicksalsschlag erlitten oder gesundheitliche Probleme hatten. Und da gab es die anderen, die zu besuchen ich mich überwinden musste. Bei den einen bin ich wieder beschwingt weggegangen. Bei den anderen fühlte ich mich nach dem Besuch ausgelaugt und kraftlos. In der Regel sah ich den Geburtstagskindern an ihrem Gesichtsausdruck an, wie sie drauf waren. Unter denen, die kein „fröhliches Herz“ (Losung) hatten, waren doch viele, die zu mir freundlich waren. Sie erzählt mir zwar auf Nachfrage, wie es ihnen so ging, aber sie missbrauchten mich nicht, um ihre Lebensunzufriedenheit und ihren Ärger mit anderen Menschen bei mir abzuladen.
     Natürlich waren da auch Menschen in Notlagen, die mir manchmal unter Tränen von ihren Problemen erzählt haben. Das war auch in Ordnung. Dafür war ich ja auch da. Und manchen schien es dann besser zu gehen, nachdem sie das einmal aussprechen konnten, was ihnen das Herz schwer gemacht hatte. Auch zu ihnen bin ich gern gegangen.
     Aber wie kriegt man ein fröhliches Herz, sodass auch das Gesicht fröhlich wird (Losung)? Ein Patentrezept habe ich nicht. Doch eine Voraussetzung ist, dass ich mit meinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden bin. Und dazu gehört, was im Grunde jeder weiß, dass ich mir dessen bewusst bin, wofür ich alles dankbar sein kann.
     Ich meine, dass man schon auch für seinen Gesichtsausdruck eine gewisse Verantwortung hat. Ich muss nicht eine aufgesetzte Fröhlichkeit zur Schau stellen. Aber ich kann meine Mitmenschen freundlich anblicken. Ich kann mir es angewöhnen, öfter zu lächeln und ein freundliches Wort für die übrig zu haben, die mir begegnen oder mit denen ich zu tun habe wie mit dem Zugbegleiter, dem Paketzusteller, der Kassiererin, der Verkäuferin, dem Tankwart, der Zeitungsausträgerin, den Männern von der Müllabfuhr, dem Schornsteinfeger und dem Postboten. 
     Freundlichkeit kann man lernen, kann man sich an gewöhnen. Und dabei hilft ein fröhliches Herz. Und dazu wiederum verhilft ein fröhlicher Glaube. Und dazu trägt Weihnachten bei, wo wir nicht umsonst singen „O du fröhliche Weihnachtszeit“ und „Fröhlich soll mein Herze springen“. Und die Weihnachtszeit ist darum fröhlich, weil ich nicht nur singe sondern auch glaube: „Gottes Sohn, o wie lacht Lieb' aus deinem göttlichen Mund ..."
     Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus, dass wir dann andere am besten trösten können, wenn wir selbst getröstet sind. Ein positiv gestimmter, lebensbejahender Mensch erfrischt mich und tut mir gut. Und darum will ich den alten Rat beherzigen, der so aktuell ist wie eh und je: Meide nach Möglichkeit Menschen, die dich runterziehen und suche die, die dich aufbauen.

Gebet
Gott gebe uns ein fröhlich Herz,
erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.  
  
(Evang. Gesangbuch Nr. 322 Vers 5)

Herzliche Grüße


Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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