Lehrtext: Zieht
den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und
Heiligkeit. Epheser 4,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
das wär's, wenn ich jeden Morgen
„den neuen Menschen“ (Lehrtext) anziehen könnte wie frische
Wäsche. Den alten könnte ich dann vergessen. Alle meine Verletzungen und
Enttäuschungen, mein Scheitern und meine Schwächen, meine
Belastungen und Sorgen, - alles ablegen und vergessen. Halleluja, das
wär's! Dann würde ich jeden Morgen aus dem Bett hüpfen und singen: »Herr,
ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel; die Nacht ist verflattert. Ein
neuer Tag von deiner Liebe, Herr, ich danke dir...“
Aber ich
entkomme mir nicht. Jeden Morgen wache ich mit mir auf, mit dem „alten“
Menschen, der ich nun mal bin. Mit allem, was mir nachhängt und
anhängt. Und aus dem Bett hüpfe ich schon gar nicht. Wenn ich mich dann im
Badezimmerspiegel sehe, komme ich mir noch älter vor, als ich ohnehin schon
bin.
Wo ist der
neue Mensch, den ich anziehen könnte? In meinem Kleiderschrank hängt er nicht.
Im Textilgeschäft kann ich ihn nicht kaufen. Die Schneiderin kann ihn mir nicht
schneidern. Aber der Folgesatz des Lehrtextes gibt einen Hinweis. Da heißt es:
»Zieht den neuen Menschen an, wie ihr neue Kleider anzieht. Ihr seid von Gott
selbst nach seinem Bild geschaffen hat. Jeder soll erkennen, dass ihr jetzt zu
Gott gehört und so lebt, wie es ihm gefällt.«
Ein bisschen
ist das so wie in dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Diese Kleider
sind unsichtbar. Aber nachdem dem Volk mitgeteilt wurde, dass es die schönsten
Kleider der Welt sind, will sich niemand blamieren und man bestärkt sich
gegenseitig in der Illusion, wie prächtig der Kaiser gekleidet sei, obwohl er
in Wirklichkeit nackt ist. Erst als ein Kind ruft: „Aber der Kaiser ist ja
nackt!“, bricht der Bann und alle lachen den Kaiser ohne Kleider aus.
Der neue
Mensch, den wir anziehen sollen, ist ebenfalls unsichtbar. Aber er ist mehr als
eine Illusion. Der Lehrtext sagt, Gott selbst hat ihn nach seinem Bild
geschaffen. Dieser innere Mensch ist Realität. Ihn gibt es
wirklich. Andere merken es daran, wie wir uns verhalten. Äußerlich sehen
wir noch immer so alt aus, wie wir nun mal sind. Doch innerlich hat sich was
geändert. Da schaut ein anderer Mensch aus deinen Augen und sieht die
Mitmenschen so, wie Gott sie sieht: liebesbedürftig, angewiesen auf Verständnis
und Nachsicht ...
Und nun liegt
es daran, dass Jesus durch den Glauben in uns wirkt. Da entscheidet sich, ob
auch unser innerer Mensch immer noch der alte ist. Oder ob er von Mitgefühl
bewegt wird, von Freundlichkeit und Entgegenkommen. Ob er vom Geist Jesu
bewegt wird, oder vom Zeitgeist, für den Profit, Macht und Erfolg alles zu
sein scheint.
Ich allein
kriege so einen Kleiderwechsel nicht komplett hin. Oft habe ich, um im Bild zu
bleiben, ein neues Hemd an, aber die Hose ist immer noch die alte. So ist
das bei mir. Wie ist das bei dir?
Gebet: Herr,
ich kann meinen alten Menschen nicht abschütteln. Aber ich will auch nicht an
ihn gefesselt bleiben. Ja, ich wäre gern ein neuer Mensch, der so lebt, wie es
dir gefällt und wie es anderen und mir selbst gut tut. Du, Jesus, bist dieser
neue Mensch. Komm zu mir mit deinem Geist, damit auch ich neu werden kann.
Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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