Losung: Der HERR
behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich
des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Psalm
121,5-6
Lehrtext: Jesus
Christus wird euch auch fest machen bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am
Tag unseres Herrn Jesus Christus. 1.Korinther 1,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sonnenstich? Jetzt nicht mehr. Aber
im diesjährigen Jahrhundertsommer, wo von April bis Oktober die Sonne nahezu
jeden Tag vom Himmel „lachte“, kam das schon vor. Und dann bekamen die
Betroffenen einen roten Kopf, klagten über Kopfschmerzen und innere Unruhe.
Manche mussten sich sogar übergeben. So viel weiß ich. Trotzdem verstehe
ich die heutige Losung nicht ganz. „Schatten über meiner rechten Hand“ – was
soll das bedeuten? Um einen Sonnenstich zu vermeiden, muss mein Kopf im
Schatten sein. Und dass mich „der Mond des Nachts“ stechen
kann, das steht nur in diesem Psalm und habe ich sonst noch nie
gehört.
Vielleicht
haben die Menschen der Bibel diese Bilder besser verstanden als ich
heute. Aber eins verstehe ich so gut wie sie, nämlich die ersten vier
Wörter der Losung: »Der Herr behütet dich.« Diese Zusage möchte ich an
dich weitergeben. Sie ist mehr als die Bitte, dass Gott mich
doch behüten möge. Sie sagt mir: „Blicke nur zurück auf dein
Leben. War es nicht so, dass Gott dich immer wieder behütet
hat?“
Gestern hat mir nach dem Gottesdienst unser 95-jähriger
Förster gesagt: »Ohne Gott wäre ich schon lang nimmer da.« Und
dann erzählte er mir, wie er im Januar 1945 an der
Ostfront schwer verwundet wurde und sein Blut in
den Soldatenstiefel hineingefroren ist. Mir ist dazu ein Vers
aus unserem Gesangbuch eingefallen:
Wäre mein Gott nicht gewesen,
hätte mich sein Angesicht
nicht geleitet, wäre ich nicht
aus so mancher Angst genesen.
Ja, wäre mein
Gott nicht gewesen – das kann der alte Förster sagen. Das kann
ich sagen, der ich auf andere Weise lebensbedrohliche
Situationen überlebt habe. Das kannst vielleicht auch du
sagen. Und dann können wir alle drei gemeinsam sagen: „Ja, es
stimmt, was in dem Psalm steht: »Der Herr behütet mich.«“
Der
Lehrtext heißt in einer neuen Übersetzung: »Jesus
Christus wird euch die Kraft geben, im Glauben festzubleiben und das Ziel
zu erreichen. Wenn er dann wiederkommt, wird euch niemand anklagen können.«
Als Paulus
diesen Satz schrieb, glaubte er noch, dass der Tag
unmittelbar bevorstünde, an dem Jesus wiederkommen würde, zu
richten die Lebenden und die Toten. Inzwischen sind 2000 Jahre
vergangen. Trotzdem ist mir der erste Teil dieses Satzes
wichtig. Denn ich möchte schon im Auf und Ab des Lebens im Glauben
fest bleiben. Und dazu brauche ich seine Kraft, weil meine zu schwach
ist. Ich bin kein Gewichtheber im Glauben, der die Lasten seines
Lebens selber stemmt. Ich brauche ihn, der mir meine Last tragen
hilft und mir so viel Kraft gibt, wie ich an jedem neuen Tag
nötig habe.
Gebet: Herr,
ich danke dir, dass du mich mein Leben lang behütet hast. Das
stärkt meinen Glauben. Und darum will ich auch künftig am Glauben
festhalten und bitte dich, mir dazu deine Kraft zu geben. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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