Losung: Der HERR sprach zu Mose: Du hast Gnade vor
meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen. 2.Mose 33,17
Lehrtext: Das
Fundament Gottes wankt nicht, und es trägt das Siegel mit der Aufschrift: Der
Herr kennt die Seinen. 2.Timotheus 2,19
Liebe Leserin, lieber Leser,
gibt es jemanden, dem Sie / Du gnädig bist? Vielleicht bringt
Dich diese Frage jetzt ins Grübeln. Gnädig? Du kennst doch den Ausdruck „Tu doch
nicht so gnädig!” Das sagt man, wenn jemand bei einer Selbstverständlichkeit so
tut, als sei das eine große Gunst, die er einem erweist: »Na ja, weil Du es
bist, will ich ausnahmsweise mal den Abfall rausbringen.« Auf diese Art von
„Gnade” kann man gerne verzichten. Aber bestimmt gibt es jemanden, demgegenüber
Du Zuneigung empfindest. So war das auch mit Gott gegenüber Mose. Er hat ihn
einfach gemocht. Er hat sich nicht von ihm abgewandt, sondern sich ihm freundlich
zugewandt. Das meint Gnade. Und Mose hat diese Gnade geradezu eingefordert, als
Gott ihm den Auftrag gab, das Volk der Hebräer aus der Sklaverei in das Land
der Freiheit zu führen. Er wusste, dass sie alle miteinander ohne Gottes Hilfe
niemals dahin kommen würden. Und darum sagt er: »Woran sollen wir denn
erkennen, dass wir in deiner Gunst stehen (= vor Deinen Augen Gnade gefunden
haben), ich und dein Volk? Doch nur daran, dass du mit uns ziehst.« Und darauf
antwortet Gott mit dem Wort, das zugleich unsere Tageslosung ist.
Vor vielen Jahren haben wir im Kindergottesdienst diesen
Kanon gesungen: »Gott, Gott, Gott geht mit, worauf Du Dich verlassen kannst!«
Diese Botschaft sollte die Kinderherzen erreichen. Aber ich brauche sie als
Erwachsener genauso und vielleicht noch mehr, weil da kein Vater und keine
Mutter mehr ist, die Dich bei der Hand nimmt und durch ein finsteres Tal führt. Wie soll ich als junger Mensch durchs Leben und als alter
Mensch durchs Alter finden, ohne Gefahr zu laufen, mich zu verirren, wenn Gott
nicht mitgeht? David wusste schon, warum er gebetet hat »Der Herr ist mein
Hirte… Er führet mich auf rechter Straße« und wir wissen, warum wir diesen
Psalm 23 gelernt haben und immer wieder einmal beten. Und Jesus wusste schon,
warum er von sich sagte »Ich bin der gute Hirte… und kenne die Meinen«. Das ist
das Fundament Gottes (Lehrtext), auf dem wir sicher stehen und gehen.
Gebet: Mein Gott und mein Vater, Du schenkst mir
Deine Zuneigung und ich stehe in Deiner Gunst. Manchmal vergesse ich das.
Manchmal kann ich es nicht glauben. Und doch ist es so. Du hast es versprochen. Weil das so ist, könnte ich noch viel unbeschwerter und
zuversichtlicher leben. Könnte ich noch fröhlicher glauben und die Probleme in
meinem Leben noch mutiger anpacken. Und warum sollte ich es nicht tun? Ich will
heute Ausschau halten nach Zeichen Deiner Zuneigung und Gunst und es wird nicht
schwer sein, sie zu finden. Amen
Herzliche Grüße, Hans Löhr
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