Losung: Ein
Psalm Davids: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Psalm 19,2
Lehrtext: Als Jesus getauft worden war, da tat sich der Himmel auf, und der Heilige
Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine
Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich
Wohlgefallen. Lukas 3,21.22
Liebe Leserin, lieber Leser,
können Sie / kannst Du mit einem Satz wie die heutige Losung
etwas anfangen: »Die Himmel erzählen die Ehre Gottes«? In ihm steckt Poesie,
Dichtkunst. Und ein Dichter wie König David einer war, sagt nicht, was wirklich
ist, sondern was wahr ist. Denn was wirklich ist, steht in den Zeitungen, das
kannst Du fotografieren, das kannst Du auf Video aufnehmen. Aber was wahr ist,
lässt sich nicht dingfest machen. Es leuchtet uns Menschen entweder ein oder
nicht. Und wem Gott einleuchtet, der, so sagt es die Bibel, ist erleuchtet.
»Die Himmel erzählen die Ehre Gottes« – so hat Martin Luther
den Anfang dieses Psalms übersetzt. In einer neuen Übersetzung lautet er so:
»Der Himmel verkündet es: Gott ist groß! Das Heer der Sterne bezeugt seine
Schöpfermacht.« Jetzt kann man den Satz vielleicht besser verstehen, aber der
poetische Zauber, der in der Übersetzung Martin Luthers liegt, geht verloren.
Wie schön ist die Vorstellung, dass die Himmel einander ehrfürchtig von Gott erzählen,
von seiner Schönheit, von seiner Majestät, von seinen großen Taten und von
seiner Liebe! Wenn ich nachts zum Sternenhimmel aufblickte, höre ich förmlich
das Wispern und Flüstern, das Murmeln und Raunen. Urururalt sind die Sterne.
Sie haben viel zu erzählen von längst vergangenen Zeiten, von Äonen, da es noch
keine Menschen gab und noch keine Erde, als Gott ihnen den Weg wies im weiten
All, den sie noch heute ziehen. So erzählen sie Gottes Ehre.
Aber sie erzählen noch etwas anderes. Sie erzählen von
seinem Sohn Jesus, in den Gott das hineingelegt hat, wovon die Welt im Ganzen
und Du und ich im Besonderen leben. Sie erzählen von grenzenlosem Vertrauen und
grenzenloser Liebe und davon, dass solches Vertrauen und solche Liebe immer
wieder einmal in den winzigen Menschenkindern aufblitzen, die der Allmächtige
geschaffen hat und dass sich der Vater im Himmel an diesen „Blitzen” mehr freut
als an den hellsten Sonnen und Galaxien.
Gebet: Allmächtiger
Schöpfer, barmherziger Vater, wenn die Himmel Deine Ehre erzählen, dann will
auch ich nicht schweigen. Und so rühme ich Dich, meinen wunderbaren Gott, weil
Du mich kennst, mich am Leben erhältst und mich liebst, und weil ich Dir
vertrauen und Dich wieder lieben kann. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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