Losung: Unsre Missetat drückt uns hart; du wollest
unsre Sünde vergeben. Psalm 65,4
Lehrtext: Gott
hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat
ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Kolosser
2,14
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie und du und ich sind auf unsichtbare und doch
intensive Weise miteinander verbunden, indem wir die Gedanken teilen, die uns
zu Losung und Lehrtext für heute durch
den Kopf gehen. Das bedeutet mir viel und schafft eine ganz besondere Form von
Gemeinschaft. Schön.
Heute ist das Thema 'Schuldbewusstsein' angesprochen -
und es ist keines, über das ich mit leichter Hand schreiben kann. Denn es fühlt
sich für mich nicht gut an, wenn mich eine Schuld drückt. Wenn ich - nur ein
Beispiel - genau weiß, dass ich jemanden mit meinem Verhalten sehr verletzt
habe und dass es jetzt an MIR ist, diese Sache noch einmal anzusprechen und
mich zu entschuldigen, dann kann mich das sehr umtreiben.
Wie aber sieht es in einer solchen Situation zwischen mir
und Gott aus? Ist meine 'Beziehung' zu ihm gestört (und das ist sie in dem
Moment, wo ich mit einem anderen Menschen total im Clinch liege, auch), dann
kann ich das recht lange erfolgreich verdrängen.
David, erst Schafhirte und dann König in Israel, macht
die Erfahrung, dass eine Entlastung durch Gottes Vergebung der bessere Weg ist:
"Die Verfehlungen lasten zu schwer auf uns, aber du kannst uns die Schuld
vergeben." (Nachzulesen im Alten Testament, Psalm 65, Vers 4)
Weil Gott irgendwann erkannt hat, dass wir seinem Bild
nicht aus eigener Kraft entsprechen können, weil wir immer wieder einmal Fehler
machen und versagen, hat er sich für den Schritt entschieden, in Jesus Mensch
zu werden, mit uns zu leben und für uns ans Kreuz zu gehen. Alles menschliche
Versagen ist damit von ihm abgegolten. "Den Schuldschein, der uns wegen
der nicht befolgten Gesetzesvorschriften (u.a. die zehn Gebote und das
Dreifachgebot der Liebe) belastete, hat Jesus Christus für ungültig erklärt. Er
hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt." (Neues
Testament, Brief von Paulus an die Kolosser, Kapitel 2, Vers 14). Wir sind voll
und ganz entlastet!
Wir beten: "Vater, danke, dass du das Verhältnis
zwischen dir und uns ein für allemal geklärt hast. Du hast uns den Weg zu dir
frei gemacht. Das kann uns Flügel verleihen und uns fähig machen, um
Entschuldigung zu bitten, wo wir andere verletzt haben. Und eine Entschuldigung
auszusprechen, wo ein anderer uns darum bittet. Danke für diese Möglichkeiten. Amen."
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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