Samstag, 22. Juni 2013

Gekröntes Jahr hl

Losung: Herr, Du krönst das Jahr mit deinem Gut. Psalm 65,12

Lehrtext: Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

   in unseren Kirchen in Sommersdorf und Thann haben wir große Erntekronen aus Getreide-Halmen, die am Erntedankfest aufgestellt werden. Sie weisen auf unser heutiges Losungswort aus dem Psalm 65 hin. Die Erntezeit war bis in die jüngste Vergangenheit hinein der Jahreshöhepunkt. Viele Menschen können sich auch heute noch erst in dieser Zeit satt essen und Vorräte für die folgenden Monate sammeln. Ist die Ernte gut, so ist es für sie ein königliches Jahr, gekrönt von Gottes Gnaden.
   Wer von uns einen Bezug zur Landwirtschaft oder selber einen Garten hat, kann nachvollziehen, was der Lehrtext sagt: Gott bezeugt sich durch seine Güte, die sich in den Blumen und Ernte-Früchten zeigt. Jeder Bissen auf meinem Teller ist ein Hinweis auf ihn, darauf, dass er für mich sorgt, dass er mein Vater ist und mich liebt. Und während ich mit sonst was beschäftigt bin, wächst gleichzeitig auf den Feldern und in den Gärten, was ich zum Leben brauche, kommt vom Atlantik ein Tief mit Regen und danach wieder ein Hoch aus Osten mit Sonne, dass die Pflanzen wachsen und die Früchte reifen können.
   Viele meinen, dass es die Natur sei, die das alles hervorbringt und dass man ihr mit Chemie und Medikamenten, mit Pflanzengiften und Hormonen auf die Sprünge helfen müsse. Und dann wundern sie sich über die Folgen für die Gesundheit. Doch inzwischen wächst die Erkenntnis, dass man dem Schöpfer nicht ins Handwerk pfuschen, sondern die Pflanzen so wachsen und reifen lassen soll, wie von ihm vorgesehen. Ich glaube, wenn wir im Einklang mit ihm die Erde bebauen und bewahren, dann sind die Nahrungsmittel vielleicht etwas teurer, aber leben wir wieder gesünder. Und vielleicht kehrt dann in unsere, von Gier bestimmte Welt wieder mehr Zufriedenheit und Freude ein.

Gebet: Großer und gütiger Gott, wir gehen manchen Irrweg und nennen es Fortschritt. Wir sind stolz auf unsere Maschinen und Produktionsverfahren, auf unsere Wissenschaft und Erfindungen, aber wenn dabei hauptsächlich die Gier im Vordergrund steht, kommen wir unter die eigenen Räder. Hilf uns, nicht zu vergessen, dass Du es bist, von dem wir alles haben, was uns gut tut, damit wir mit unseren Kindern den richtigen Weg in die Zukunft finden.  Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr 

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