Losung: Herr, Du krönst das Jahr mit deinem Gut. Psalm
65,12
Lehrtext: Gott hat sich nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom
Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen
mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte 14,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
in unseren Kirchen in Sommersdorf und Thann haben
wir große Erntekronen aus Getreide-Halmen, die am Erntedankfest aufgestellt
werden. Sie weisen auf unser heutiges Losungswort aus dem Psalm 65 hin. Die
Erntezeit war bis in die jüngste Vergangenheit hinein der Jahreshöhepunkt.
Viele Menschen können sich auch heute noch erst in dieser Zeit satt essen und
Vorräte für die folgenden Monate sammeln. Ist die Ernte gut, so ist es für sie
ein königliches Jahr, gekrönt von Gottes Gnaden.
Wer von uns einen
Bezug zur Landwirtschaft oder selber einen Garten hat, kann nachvollziehen, was
der Lehrtext sagt: Gott bezeugt sich durch seine Güte, die sich in den Blumen
und Ernte-Früchten zeigt. Jeder Bissen auf meinem Teller ist ein Hinweis auf
ihn, darauf, dass er für mich sorgt, dass er mein Vater ist und mich liebt. Und
während ich mit sonst was beschäftigt bin, wächst gleichzeitig auf den Feldern
und in den Gärten, was ich zum Leben brauche, kommt vom Atlantik ein Tief mit
Regen und danach wieder ein Hoch aus Osten mit Sonne, dass die Pflanzen wachsen
und die Früchte reifen können.
Viele meinen,
dass es die Natur sei, die das alles hervorbringt und dass man ihr mit Chemie
und Medikamenten, mit Pflanzengiften und Hormonen auf die Sprünge helfen müsse.
Und dann wundern sie sich über die Folgen für die Gesundheit. Doch inzwischen
wächst die Erkenntnis, dass man dem Schöpfer nicht ins Handwerk pfuschen,
sondern die Pflanzen so wachsen und reifen lassen soll, wie von ihm vorgesehen.
Ich glaube, wenn wir im Einklang mit ihm die Erde bebauen und bewahren, dann
sind die Nahrungsmittel vielleicht etwas teurer, aber leben wir wieder
gesünder. Und vielleicht kehrt dann in unsere, von Gier bestimmte Welt wieder
mehr Zufriedenheit und Freude ein.
Gebet:
Großer und gütiger Gott, wir gehen manchen Irrweg und nennen es Fortschritt.
Wir sind stolz auf unsere Maschinen und Produktionsverfahren, auf unsere
Wissenschaft und Erfindungen, aber wenn dabei hauptsächlich die Gier im Vordergrund
steht, kommen wir unter die eigenen Räder. Hilf uns, nicht zu vergessen, dass
Du es bist, von dem wir alles haben, was uns gut tut, damit wir mit unseren
Kindern den richtigen Weg in die Zukunft finden. Amen
Herzliche Grüße und ein
gesegnetes Wochenende!
Hans Löhr
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