Mittwoch, 24. Oktober 2012

Verloren, gesucht, gefunden hl

Losung: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen. Hesekiel 34,16

Lehrtext: Christus spricht: Das ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage. Johannes 6,39

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben im Pfarrhaus mittlerweile drei Katzen: unseren, inzwischen alten, roten Kater Hägar, das Fleckchen, die grauweiß gescheckte Katze meiner verstorbenen Eltern und Keks. Seit einem halben Jahr gehört sie zu uns, weil sie schon rein optisch so gut zu uns evangelischen Pfarrern passt: pechschwarz mit einem weißen Fleck am Hals. Keks ist jung, niedlich und süß, das finden nicht nur unsere Kinder. Aber sie ist auch ein kleiner schwarzer Teufel. Kaum hatte sie sich bei uns eingewöhnt, hat sie das bedeutend größere Fleckchen aus dem Haus und aus dem Garten gejagt. Tagelang blieb unsere zweite Katze verschwunden. Immer wieder bin ich um unser Pfarrhaus gelaufen und habe nach ihr gepfiffen und sie gerufen. Sogar noch spät am Abend. Was wohl unsere Nachbarn gedacht haben? Und dann ist sie doch wieder aufgetaucht.
Damit sie von der blöden Keksi nicht gleich wieder verjagt wird, habe ich sie auf den Arm genommen und ins Haus getragen, ihr Trockenfutter und mit Wasser verdünnte Milch hingestellt. Inzwischen kommt sie regelmäßig einmal am Tag. Bleibt auch ein paar Stunden auf dem Sofa. Aber dann geht sie wieder ihre Wege. Damit können wir leben. Wir wissen, dass sie nicht verloren ist.
Wer einem mal ans Herz gewachsen ist, ob Mensch oder Tier, den vermisst man einfach, wenn er verschollen ist. Neulich habe ich einen Mann beerdigt, der hat als Erwachsener so lange nach seiner, in der Jugend verschollenen Schwester gesucht, bis er sie tatsächlich wieder gefunden hat. Das war für beide ein großes Glück.
Wenn schon wir Menschen uns so bemühen, unsere verlorenen Katzen und erst recht Geschwister wiederzufinden, um wie viel mehr bemüht sich nicht Gott, Dich, sein Kind, zu suchen und heimzubringen. Aber Du musst es auch wollen, dass er Dich findet. 
Ich glaube, dass kein Mensch von Gott verlassen wird, dass aber der Mensch Gott verlassen kann. Die gute Nachricht ist, dass er trotzdem von ihm gesucht wird so wie in einer Geschichte von Jesus der gute Hirte das verlorene Schaf sucht und findet.

Gebet: Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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