Losung: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 2.Mose 20,16
Lehrtext: Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. Epheser 4,29
Liebe Leserin lieber Leser,
heute enthält die Losung das
achte der zehn Gebote. Martin Luther hat es folgendermaßen ausgelegt:
»Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen,
verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn
entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.«
Gott und sich selbst zuliebe
Das Wort „fürchten“ benutze ich
in diesem Zusammenhang nicht mehr. Damit wird nur der Glauben beschädigt.
Stattdessen sage ich: „Gott und uns selbst zuliebe sollen wir uns an die 10 Gebote
halten.“
Nun, der leicht aufbrausende
Luther hat sich gegenüber seinen Gegnern oft selbst nicht daran gehalten und mit
Schimpfwörtern aller Art nicht gespart. Ich denke, er war aber auch immer wieder einsichtig
genug, seine Heftigkeit zu bedauern. Jedenfalls war ihm klar, dass das 8. Gebot
auch für ihn galt und wie es zu verstehen ist. Besonders gefällt mir, dass er
es in seiner Auslegung nicht dabei belässt, was man nicht tun soll, sondern
hinzufügt, wie man sich stattdessen verhalten soll. Und da trifft er meines
Erachtens den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt: »Wir sollen unseren
Nächsten entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.«
Ertappt
Hm, ertappt. Ich beklage mich
auch manchmal über diesen oder jenen Zeitgenossen, über den ich mich ärgere. Statt
ihm das selbst zu sagen, gebe ich ihm bei anderen die Schuld für das, was ich
nicht gut finde, kritisiere ihn, unterlasse es, Gutes von ihm zu reden und
schon gar nicht bemühe ich mich, was er tut und sagt in einem möglichst
günstigen Licht erscheinen zu lassen. Aber damit sage ich mehr über mich aus als
über ihn. Und auch wenn mir mein Gesprächspartner zustimmt, denkt er sich
vielleicht doch insgeheim: ‚Wie wird er wohl über mich reden?‘
Der Lehrtext sagt, dass ich
meine Mitmenschen mit dem, was ich sage, aufbauen und nicht herabsetzen soll,
denn das tut allen gut und bestärkt sie, selbst Gutes zu sagen und zu tun. Das
heißt aber nicht, dass ich schmeicheln soll, sondern bei der Wahrheit bleiben
muss. Doch, um wieder mal ein Sprichwort zu zitieren, „man kann dem anderen die
Wahrheit wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen oder sie ihm wie einen
warmen Mantel hinhalten.“
Gebet: Herr, es tut mir für jeden Menschen leid,
den ich mit meiner Zunge verletzt habe. Künftig will ich mich noch mehr
bemühen, Gutes über andere zu sagen oder wenigstens den Mund zu halten. Du
selbst hättest allen Grund, mich zu kritisieren. Stattdessen redest du mir gut
zu. Und wenn ich am Boden zerstört bin, richtest du mich im Glauben wieder auf.
Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Amen....Danke für die Auslegung.
AntwortenLöschenHerr Löhr, heut musst ich wieder lachen über den Begriff ""
LöschenWenigstens den Mund halten.
AntwortenLöschenGenau mein Thema.
Ich würde gerne öfter daran denken!
ROLF